Ansbach in Franken – eine kleine Stadt mit Charme & Chick. Die meisten Touristen steuern bei ihrem Besuch in Franken meist die bekannten Städte Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl an. Doch auch Ansbach lohnt sich sehr für einen Besuch. Die Stadt hat ein ganz anderes Flair, der Stadtkern ist weniger vom Mittelalter geprägt als vom Barockstil. Besucher werden hier in ein glanzvolles fürstliches Ambiente entführt, denn Ansbach war einmal Residenzstadt der Markgrafen. Deinen Städtetrip nach Ansbach könntest du z.B. auch prima mit einem Ausflug in die grüne Natur in Franken z.B. in den Steigerwald verbinden. Ansbach hat viele Geschichten zu erzählen, in diesem Artikel verrate ich dir welche Highlights du in Ansbach nicht verpassen solltest und zeige dir die schönsten Ansbach Sehenswürdigkeiten und daneben findest du Tipps für Restaurants, Biergärten & Hotels. Ich habe Ansbach schon mehrmals besucht, einige nette Anekdoten über die Stadt findest du in meinem Artikel Ansbach im Weihnachtszauber.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Markgräfliche Residenz von Ansbach
Das Stadtbild von Ansbach ist maßgeblich von den Einflüssen der Markgrafen von Ansbach aus dem Geschlecht der Hohenzollern geprägt. Durch schlaue Staats- und Heiratspolitik und ein verschwenderischer Umgang mit den Staatsfinanzen entstanden in Ansbach überall prunkvolle Residenzen und Palais. Allen voran die Markgräfliche Residenz von Ansbach. Ich empfehle dir unbedingt einen geführten Rundgang durch das Schloss. In der Residenz findest du prunkvolle Räume, ganz im Stile des pompösen Rokoko aus dem Ende des 18. Jahrhundert. Schreite durch den glanzvollen Ballsaal mit eigener Bar, an der sich die adlige Hofgesellschaft ihre Erfrischungsgetränke holte, den Thronsaal oder den opulenten Spiegelsaal, der mit reichlich Stuck, Gold, Spiegeln und tausenden von kleinen Porzellanfigürchen geschmückt ist.
Ein Blick in den Innenhof der Residenz verrät wie groß das Schloss ist. Auf der Rückseite befanden sich früher die Reitställe.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Orangerie & Hofgarten
Wir schreiten fürstlich weiter von der Residenz zur Orangerie im Hofgarten. Das hübsche Gebäude mit großzügigem Park wurde 1726 nach französischem Vorbild von Versailles erbaut. Wer durch den Park spaziert fühlt sich gleich hineinversetzt in die opulente Zeit des Barock, in der höfische Adlige in gepuderten Perücken und ausschweifenden Kleidern im Hofgarten lustwandelten. In der Orangerie kann man sehr gut essen. Im Winter drinnen (siehe Ansbach im Winter), im Sommer sitzen wir im schönen Biergarten mit Ausblick auf die barocken Parkanlagen. Hier begrüsst uns auch die Markgräfin Friedericke Luise in hübscher Rokokotracht und nimmt uns mit zu ihren Lieblingsplätzen in Ansbach.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Zumach Gärtchen
Eines der Lieblingsorte der Markgräfin Friedericke Luise in ihrer Residenzstadt Ansbach ist das barocke Gärtchen: das Zumach Gärtchen. Ein kleines Einod mitten in der Stadt.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: St. Gumbertus Kirche
Die St. Gumbertus Kirche war die Hof- und Stiftskirche der Markgrafen. Die evangelische Kirche wirkt innen wie außen zunächst schlicht und dennoch mit ihrem blassen Blau-Grau-Tönen außerordentlich schön. Die Loge der Markgrafen sticht im Innern hervor, aber vor allem die Orgel ist beeindruckend. Es handelt sich um die größte Barockorgel Frankens und auf ihr werden auch die Johann Sebastian Bach Tage ausgetragen, die in Ansbach stattfinden.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Die Markgrafengruft
Unter der St. Gumbertus Kirche liegt die Markgrafengruft mit 26 Särgen der adligen Herrschaften. Etwas gruselig, denn alle Herrschaften befinden sich noch immer in ihren Särgen und schlummern da schon seit Jahrhunderten vor sich hin. Auch kleine Kindersärge befinden sich in der Fürstengruft. Die Särge aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind teilweise genauso opulent im Rokokostil geschmückt wie die Innenräume der Residenz. Ich bin allerdings immer froh, wenn ich Totenorte schnell wieder verlassen kann.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Der Karlsplatz und St. Ludwig Kirche
Ebenso prachtvoll wirkt der Karlsplatz mit seiner breiten Straße, in der die klassizistischen Gebäude noch stärker zur Geltung kommen. Hier sticht vor allem die St. Ludwig Kirche heraus. Wir steigen hoch hinauf bis zur Kirchturmspitze, von wo aus man einen super Überblick über Ansbach und den Karlsplatz hat.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Kaspar Hauser und Markgrafen Museum
Wer kennt die tragische Geschichte von Kaspar Hauser? Kaspar Hauser ist Europas bekanntestes Findelkind und Opfer eines spektakulären Kriminalfalls. Ich habe vor vielen Jahren mal einen Film über Kaspar Hauser gesehen und die Geschichte ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, weil sie so traurig, so spannend und geheimnisvoll ist. Völlig verwahrlost und geistig zurückgeblieben tauchte Kaspar Hauser auf dem Marktplatz auf. Es kam bald die These auf, dass der damals 16-jährige wohl in völliger Einsamkeit und Dunkelheit bei Wasser und Brot eingesperrt aufgewachsen sei und möglicherweise Opfer einer höfischen Intrige wurde. Angeblich verbirgt sich hinter Kaspar Hauser ein Erbprinz aus dem Großherzogtum Baden, der bei der Geburt der Mutter weggenommen wurde und angeblich verstorben sei. Der Spiegel ließ 1996 eine Genprobe aus einem Blutfleck aus der Unterhose von Kaspar Hauser entnehmen und kam zu dem Schluss, es handele sich nicht um einen Erbprinz. Doch es stellte sich heraus, dass die Blutproben verunreinigt waren und auf anderen Kleidungsstücken durchaus Genspuren gefunden wurden, die dem Hause Baden sehr ähnlich seien. Kaspar Hauser war schon im 19. Jahrhundert eine Legende und ein Mythos, seine Geschichte bewegte halb Europa bis in die höchsten Adelskreise. Stimmt die Erbprinz-These wäre es eine hochgradige Intrige und ein Skandal. Bis heute rätseln Experten über den Fall Kaspar Hauser, seine Geschichte bleibt kurios und faszinierend. Wer war er wirklich, ein Betrüger oder ein Erbprinz? Kaspar Hauser wurde im Hofgarten von einem Unbekannten erstochen. Sein Grab wurde im 2. Weltkrieg durch eine Bombe zerstört. Seine blutbefleckte Unterhose aus der Genanalyse sowie seine Kleidung mit dem originalen Einstich des Mordmessers findet man im Markgrafen Museum. Im Markgrafen Museum findet man außer der Geschichte um Kaspar Hauser auch die 800-jährige Gründungsurkunde der Stadt Ansbach.
Ansbach Sehenswürdigkeiten: Jüdische Synagoge
Von außen wirkt die Synagoge von Ansbach unscheinbar. Man würde vorbei laufen, wenn man sie nicht kennt. Ich finde es gut, dass Ansbach auch auf seine jüdische Vergangenheit hinweist. Die Synagoge ist im 18. Jahrhundert (1744 bis 1746) entstanden. Damals lebten viele Juden in Ansbach. Bei der Reichsprognomnacht 1938 wurde sie beschädigt, heute ist sie ein Informationszentrum. Es gehört wohl auch noch eine Mikwe dazu.
Ansbach Tipps: Ansbacher Bratwurstführung
Zugegeben für mich als Vegetarier weniger spektakulär ist eine Bratwurstführung mit Erläuterungen zur originalen fränkischen Ansbacher Bratwurst. Aber da Franken das „Bratwurstland“ schlechthin ist, kommt man um die Bratwurst nicht herum, wenn man sich fränkischen Genüssen zutun will. Daher erfahren wir bei einer Bratwurstführung alles über den traditionellen fränkischen Genuss. Die Ansbacher Bratwurst besteht aus Schweinefleisch im Schweinedünndarm und sie ist 100g schwer und mit Majoran gewürzt. Man reicht sie zu Sauerkraut und Schwarzbrot. Wer sie nicht gebraten isst, der verzehrt sie roh als sogenanntes „Katzbrot“ oder geräuchert als „Schlottengeli“. „Saure Zipfel“ dagegen werden in einem Sud aus Wein, Zwiebeln und Nelken gegart. Ich bin aber trotzdem froh, dass ich ein Stück fränkischen Käse aus der Schmalzmühle essen darf, der schmeckt nämlich auch gut.
Ansbacher Sehenswürdigkeiten: Der Beringershof
Für die Markgräfin Friederike Luise von Ansbach ist der Beringershof ein echter Lieblingsort. Sie sagt, in Ansbach finde man schöne hübsche Hinterhöfe und dazu zählt der Beringershof auf alle Fälle. Hier gibt es auch die Bratwurst zu verkosten. Der hübsche Innenhof ist wie ein kleines idyllisches Einod. Angelegt wie ein mittelalterlicher Klostergarten mit Kräutern in der Mitte des Hofes.
Ansbach Restauranttipps
Brauhaus Hürner
Neben der Bratwurst gehört natürlich auch ein gutes Bier zu Franken mit dazu. Wer Bier mag und unterschiedliche Sorten probieren möchte, dem empfehle ich eine Bierverkostung im Brauhaus Hürner. In dem Brauhaus kann man auch sehr gut essen. Es gibt gute moderne fränkische Küche.
Bierverkostung im Brauhaus Hürner
Das Bier hat in Franken eine lange Tradition. Auf die Idee Bier zu brauen kamen angeblich einst Mönche, weil man in der Fastenzeit nichts essen sondern nur trinken durfte. Aber natürlich tranken auch schon die Germanen oder Römer Bier. Die Brauerei Hürner gibt es bereits seit 1806. Wir verkosten hier fünf verschiedene Biere mit einem Alkoholgrad zwischen 4 und 6 %.
- Tucher Hell Weizen, süffig
- Bier vom Kloster Schayern aus Oberbayern, dunkel und stark
- Pils
- Hürner Vollbier, süffig leicht
- Hürner (ich habs vergessen, aber es schmeckte gut)
Zum Bier passt übrigens am besten eine typische fränkische Vorspeiße:
Gerupfter
Das ist ein geriebener Camembert – ähnlich wie die bayrische Variante Obazder.
Biergarten „Zum Mohren“
in Frankfurt darf man das Wort nicht mehr laut sagen, aber die Gaststätte heißt eben noch so. Es ist ein netter typischer Biergarten, in dem man gut essen und natürlich Bier oder andere Getränke trinken kann unter schattenspendenen Bäumen.
Orangerie im Hofgarten
Im Winter im festlichen Innenraum, im Sommer im hübschen Biergarten mit Blick auf den historischen Barockpark der Orangerie im Hofgarten. Die Küche und der Service ist sehr gut und die Preise absolut günstig für so ein schönes Ambiente.
Ansbach Hoteltipps
Stilecht schläft man am besten im Hotel Bürger Palais mitten in der Altstadt von Ansbach und nur wenige Meter von der Residenz entfernt. Jedes Zimmer im Hotel ist anders eingerichtet, aber immer im Stil des Rokoko. Ich hatte ein traumhaftes Zimmer mit Gemälden, Kamin, Spiegeln, Kronleuchter und Marmorbad mit vergoldeten Wasserhähnen. Ich hab mich gleich wie eine Märchenprinzessin gefühlt. Das Frühstück lässt auch keine Wünsche offen. Im Sommer bietet das Hotel einen hübschen Garten mit Frühstücksterrasse. Ich hab hier übrigens schon zweimal übernachtet:
Mehr zu Ansbach findet ihr hier
Ansbach Tipps zu den Sehenswürdigkeiten
Ich habe die Sehenswürdigkeiten von Ansbach im Rahmen von zwei Stadtführungen erkundet. Diese kannst du bei der Tourist-Information Ansbach buchen:
- Kostümführung „Lieblingsplätze der Markgräfin Friedericke Luise zu Ansbach“
Die Markgräfin entführt dich in ihrer Rokokotracht zu ihren Lieblingsplätzen und du erfährst viel über die höfische Zeit in Ansbach - Bratwurstführung zur Ansbacher Bratwurst
Die Führung hat natürlich die Bratwurst im Fokus und du erfährst alles über die fränkische Spezialität
außerdem empfehlenswert:
- Rokoko-Festspiele Ansbach
Die Rokoko-Festspiele finden jedes Jahr im Juli in der Orangerie im Hofgarten statt. Dann verwandelt sich die Stadt wieder zurück in die pompöse Rokoko-Zeit und die Damen und Herren von Ansbach schreiten in Puderperücken und ausschweifenden Röcken durch den Hofgarten.
Ansbach Ausflugstipps in Franken
Zu dieser Recherchereise wurde ich von Franken Tourismus eingeladen. Meine Eindrücke basieren jedoch auf eigenen Wahrnehmungen.
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