In weiter Ferne schimmert die Shilouette des riesigen Felsmonolithen von Sigiriya am schweißgebadeten tropischen Horizont. Für viele, die nach Sri Lanka kommen, ist der Löwenfelsen Sigiriya mit den Fresken der Wolkenmädchen das Sinnbild des Landes. Für einen kurzen Augenblick schwört der Anblick des Felsen eine ehrfürchtige Stille in uns herauf. Dann klicken die Fotoapparate, wie in fast jeder Sekunde seit wir diese Insel betreten haben und der magische Moment löst sich sofort wieder auf. Unser Katamaran schippert langsam über den mit Lotusblüten bewachsenen Teich. Wasservögel fliehen und der alte Felsen dahinten ruht in sich bis wir ihm langsam immer näher kommen.
Als ich vor den Eingangstoren des Löwenfelsen Sigiriya stehe, ist von diesem magischen Anblick nichts mehr zu spüren. Es scheint ganz so, als müsse man die Hauptattraktion von Sri Lanka von der Ferne aus betrachten, um ihre Einzigartigkeit zu ergründen. Mit Trekkingsandalen ausgerüstete Touristen und Blümchenkleidchen tragende Asiatinnen erklimmen den Löwenfelsen von Sigiriya scharenweise. Und eines vorweg, der Besuch der Hauptattraktion von Sri Lanka – dem Löwenfelsen Sigiriya und den Fresken der Wolkenmädchen – ist kein Spaziergang. Es ist eine Tortur. In drückend schwüler Tropenhitze kämpft man sich eingereiht in die Touristenschlange auf einer engen Wendeltreppe immer höher hinauf. Kommt man oben an, hat man für die weltberühmten Wolkenmädchen fast nix mehr übrig, weil man völlig außer Atem ist. Die Fresken der Wolkenmädchen erreicht man auf halber Höhe des mächtigen Felsmonolithen. Sie befinden sich unter einem Felsüberhang.
Die Fresken der Wolkenmädchen am Löwenfelsen Sigiriya
1.500 Jahre alt sind die Fresken der Wolkenmädchen. Ihre nackten Busen ziehen bis heute die Blicke auf sich. In den 70er Jahren erhielten sie bei Restaurierungsarbeiten Brustlifings von den Malern – die Brustwarzen wurden aus Verschönerungsgründen etwas oberhalb angesetzt. Einst waren die Porno-Darstellungen für König Kassapa, der die schönsten Mädchen aus seinem Harem hier auf den Felsen malen ließ. Ursprünglich sollen es über 200 Mädchen gewesen sein. Fotografieren ist streng verboten, so als wolle man noch einen Funken Anstand waren.
Der Löwenfelsen Sigiriya – ein Königreich auf einem Felsen
Weiter geht der anstrengende Aufstieg auf den Löwenfelsen bis man zur Eingangspforte gelangt: dem Löwentor. Ich bin ein bisschen wütend auf die merkwürdigen Hutaffen, die an mir vorbei die steile Felswand hinaufrasen als wäre das ein Wettrennen. Mit seinen prächtigen Löwentatzen symbolisiert das Tor die Macht des Königs Kassapa, der sich hier aus Angst vor der Rache seines Halbbruders versteckte. König Kassapa ermordete nämlich seinen Vater, um den Thron an sich zu reißen. Seinen Halbbruder, den rechtmäßigen Thronerben, verbannte er ins Exil. 18 Jahre ging es gut, bis der Bruder zurückkam und sich seinen rechtmäßigen Platz erstritt. Das war im 4. Jahrhundert vor Christus. Danach geriet das Königreich auf dem Löwenfelsen Sigiriya in Vergessenheit. Die Natur überwucherte die einstige Festung mit samt der Palastanlagen.
Heute sieht man auf dem obersten Platteau des Löwenfelsen Sigiriya nur noch die letzten Überreste: Lustgärten mit Swimmingpools und Palastruinen – eine kaum vorstellbare Prunkwelt auf einem Felsmonolithen inmitten von nowhere. Wer würde heute vermuten, welch rauschende Feste hier oben in luftiger Höhe einmal stattfanden? Die Aussicht von hier oben entschädigt den anstrengenden Aufstieg. Rings um den Felsen sieht man über die Weite des Landes, eine schier unendliche grüne Dschungelebene im diesigen Licht der Tropenschwüle. Welch Stille muss es hier oben geben, wäre hier niemand sonst? Ein vergessenes Königreich auf einem Felsplateau – wo gibt es sowas sonst?
Der Abstieg geht gefühlt schneller. Unten hockt vor Souvenirständen ein Schlangenbeschwörer mit Kobra und Python um den Hals, der mich eine Panikattacke gekostet hat. Dafür haben uns unsere Fahrer mit einer süßen Ananas überrascht – genau das richtige nach dieser Strapaze.
UNESCO Weltkulturerbe Sigiriya
der Löwenfelsen Sigiriya und die Wolkenmädchen Fresken gehören seit 1982 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Lohnt sich der Aufstieg auf den Löwenfelsen Sigiriya?
Auch wenn viele Touristen die Hauptattraktion von Sri Lanka besuchen, lohnt sich der Aufstieg auf Sigiriya definitv. Man muss 200 Höhenmeter über Treppen hinaufsteigen und das bei tropisch schwüler Hitze. Zudem geht es stellenweise steil bergab, so dass Menschen mit Höhenangst etwas Muffensausen bekommen könnten, aber sie sollten es trotzdem wagen, denn den Löwenfelsen Sigiriya und die Fresken der Wolkenmädchen muss man auf alle Fälle gesehen haben, wenn man in Sri Lanka ist. Die Geschichte um den Felsen sollte man m.M. nach kennen und die kann man sich umso besser vorstellen, wenn man die Palastruinen auf dem Felsen selbst ansieht. Die Aussicht entschädigt alles wieder!
Wieviel Zeit sollte ich für den Besuch von Sigiriya einplanen?
Es kommt ein bisschen darauf an, wieviel los ist, denn je nach Ansturm, kann es auf den Treppen zu „Staus“ kommen. Du kannst in 2 Stunden schon mit allem durch sein. Ich würde dir aber raten mind. 2-4 Stunden für den Besuch von Sigiriya einzuplanen, dann hast du auch genug Zeit, die historischen Ausgrabungen zu betrachten, die Aussicht zu genießen oder noch etwas in der Gartenanlage unten mit den Swimmingpools und Wassergräben zu spazieren.
Öffnungszeiten: tägl. 7 bis 19 Uhr
Mein Tipp für Fotografen: Pidurangala Felsen
Wer einen atemberaubenden Anblick auf den Löwenfelsen Sigiriya haben will und schöne Fotomotive sucht, der steigt auf den in der Nähe gelegenen Felsen Pidurangala (ca. 1 km von Sigiriya entfernt). Von dort hat man einen tollen Anblick auf den Löwenfelsen Sigiriya – aber besuchen muss man den auf alle Fälle auch! Also am besten beide besuchen. Am besten die frühen Morgenstunden oder Abendstunden nutzen, um die besten Lichtverhältnisse zu bekommen – mittags ist es sehr diesig. Zudem sind dann weniger Touristen unterwegs – auch auf Pidurangala tummeln sich mittlerweile scharenweise Instagrammer. Denn ein Geheimtipp bleibt selten lange einer.
Mein Übernachtungstipp für den Besuch in Sigiriya:
Ich habe für 2 Nächte im wunderschönen Elephant Oak Inn in Habarana übernachtet. Habarana eigent sich bestens für die Erkundung des Kulturellen Dreiecks: Sigiriya, Dambulla und Polonaruwa. Das Hotel war eines der schönsten auf meiner Sri Lanka Reise -wunderschöne Zimmer, ein toller Garten mit zwei großen Swimmingpools. Das Essen im Hotel schmeckte auch sehr gut.
Weitere nützliche Informationen
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GEO Special / GEO Special 01/2018 – Sri Lanka
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Hey Nicole,
das scheint ja eine spannende Erfahrung gewesen zu sein, super schöne Bilder übrigens. Ich bin nächstes Jahr auch in Sri Lanka und überlege auch den Sigiriya zu besichtigen. Sieht echt atemberaubend aus, muss ich sagen. Aber ich bin kein Fan von Affen, also muss ich mir das noch überlegen. Aber wenn sie nicht überall sind geht das klar 🙂
Vielen Dank!
Wenn du in Sri Lanka bist, solltest du auf alle Fälle den Löwenfelsen von Sigiriya besuchen! Ist einfach ein absolutes Highlight. Affen gibt es übrigens überall in Sri Lanka, du kannst ihnen nur schwer entkommen 😉 Ich bin auch kein Fan von ihnen, aber in meinem Fall waren sie zum Glück harmlos.
LG Nicole
Wunderschöne Erinnerungen stiegen beim Lesen Deiner Sri-Lanka-Abenteuer bei mir auf! Hatte das Glück, Anfang April 2004 ganz früh am Morgen, den Sigiriya Felsen ganz allein für mich und meinen Fahrer zu haben – atemberaubend :-)!
klingt wunderschön! vielen Dank für deinen Kommentar!