Zweifelsohne gehört Rothenburg ob der Tauber im fränkischen Bayern zu einem der romantischsten Städtchen in Deutschland. Die Stadt mit dem mittelalterlichen Charme gilt ganzjährig als die Weihnachtsstadt und zur Adventszeit erlebt sie quasi ihre Hochsaison. Dann glänzen die mittelalterlichen Gassen in weihnachtlich geschmücktem Lichterglanz. Rothenburg ob der Tauber sollte man auf alle Fälle einmal besuchen.
Deutsches Weihnachtsmuseum und Käthe Wohlfahrts Haus in Rothenburg ob der Tauber
Dass Rothenburg die Weihnachtsstadt ist, zeigt sich daran, dass hier das Deutsche Weihnachtsmuseum beheimatet ist. Im Deutschen Weihnachtsmuseum erfahren Besucher wirklich alles über Weihnachten und Weihnachtstraditionen. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass es schon vor 500 Jahren den ersten Weihnachtsbaum gab. Interessant ist es zu sehen, wie die Weihnachtsbäume über die Jahrhunderte und Jahrzehnte hinweg unterschiedlich geschmückt wurden oder die unterschiedlichen Darstellungen des deutschen Christkindes, das sich leider heute mehr und mehr vom Kult des Coca Cola Weihnachtsmanns verdrängen lässt. Von altem biedermeierlichen Christbaumschmuck bis zu den ersten Adventskalendern – im Weihnachtsmuseum kommen definitiv bei allen Generationen Kindheitserinnerungen auf. Auch Mutter jauchzt plötzlich auf als ich mit ihr durch das historische Gebäude laufe: „hach“, jubelt sie, „so wurden die Weihnachtsbäume geschmückt als ich noch ganz klein war“. Damals hängte man wohl Süßigkeiten und hauptsächlich Bonbons an die Tannenzweige. Meine Mutter erzählt, dass sich dann alle Kinder an den Tisch setzen mussten und die Süssigkeiten wurden gerecht an alle verteilt, natürlich erst, wenn der Baum wieder abgeschmückt wurde. Ich hab Mutter gefragt, ob sie nicht schon vorher vom Baum genascht habe, „nee“, sagt sie, das hätte sie sich nicht getraut.
Gleich nebenan befindet sich das Käthe Wohlfahrtshaus mit dem weltberühmten Weihnachtsdorf. Käthe Wohlfahrt steht für echten deutschen Traditionsweihnachtsschmuck. Überall auf den Weihnachtsmärkten Deutschlands gibt es mittlerweile auch Käthe Wohlfahrt Weihnachtsschmuck, der aus Rothenburg ob der Tauber kommt. Das Weihnachtsdorf ist ein echter Touristenmagnet und lässt auch mich beim Anblick des glänzendweißen Weihnachtsbaum staunen.
Die ganze Altstadt von Rothenburg ob der Tauber ist in weihnachtliches Flair gekleidet. An jeder Tür stehen zwei beleuchtete Weihnachtsbäume, unter jedem Fenster hängen Tannenzweige mit Lichterketten. Selbst die Brunnen sind weihnachtlich geschmückt. Die Stadt ist Weihnachten pur. Im Käthe Wohlfahrts Spielzeugladen finde ich noch ein Geschenk für meine Neffen und die süßen Teddybären im Teddyland treiben selbst mir noch Freudentränen in die Augen. Bei den Steiffteddys hab ich schon als Kind die Nase an den Schaufenstern plattgedrückt. Die sind aber auch soo süß. Die beste Aussicht über die Altstadt und den Reiterlesmarkt hat man übrigens, wenn man auf den Rathausturm steigt. Doch die Treppen sind sehr steil und eng, ist also nur für Leute zu empfehlen, die trittsicher sind. Aber die Aussicht entlohnt all die Mühen des Aufstiegs, der Blick über die Altstadt mit ihren Türmchen und ihrer jahrhundertealten Stadtmauer ist atemberaubend.
Rothenburger Spezialitäten auf dem Reiterlesmarkt
Mit Anbruch der Dunkelheit schlendere ich mit Mutter über den Reiterlesmarkt. Wir trinken typisch fränkischen Winzerglühwein, den weißen. Trinkt man hier so, lasse ich mir sagen. Dazu isst man gewöhnlich einen halben Meter fränkische Bratwurst vom Feuergrill. Als Vegetarierin versuche ich lieber einen der Rothenburger Schneebälle. Die gibt es hier wirklich an jeder Ecke und in jeder Bäckerei. Eine für Rothenburg typische Spezialität aus Eierteig, erklärt mir der Bäckergeselle in der Backstube und zeigt mir, wie er den Schneeball aus Teigfetzen zusammenknotet und ihn dann kurz in heißem Wasser schwenkt. Die echten Schneeballen werden mit Puderzucker bestreut, was ihrem Namen nach ja Sinn macht. Es gibt aber sämtliche Abweichungen: dunkle Schokolade, Nougat, Mandeln und so weiter.
Der Reiterlesmarkt ist übrigens einer der ältesten Weihnachtsmärkte in Deutschland und blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück. Einst erschien das Rothenburger Reiterle den Rothenburger Bürgern im Mittelalter. Sie fürchteten den Gesellen, da der Reiter den Menschen als Bote aus dem Totenreich erschien und die Seelen der Verstorbenen in der Winterzeit durch die Lüfte trug. Damals herrschte die Pest in Rothenburg und rottete dreiviertel der Bevölkerung aus. Später wandelte sich das Rothenburger Reiterle zu einem freundlicheren Gesellen, der den Kindern Bonbons brachte und die Menschen freuten sich zunehmend auf sein Kommen zur Weihnachtszeit. Noch heute wird der Reiterlesmarkt vom Rothenburger Reiterle eröffnet.
Der lustige Nachtwächter von Rothenburg gibt Annekdötchen aus dem Mittelalter preis
Wer sich mehr für die Geschichte von Rothenburg interessiert, sollte unbedingt die Führung mit dem Nachtwächter durch die Altstadtgassen machen. Der Nachtwächter erzählt von seiner Arbeit im Mittelalter, davon wie sich die Reichen die Bäuche in den Kneipen vollgeschlagen haben und er erzählt von Rothenburg, der stolzen und einst reichen Stadt. Die Nachtwächterführung ist äußerst amüsant und mit Lachgarantie. Noch mehr mittelalterliche Geschichte gibt es im Kriminalmuseum, zeigt die Rechtsgeschichte des Mittelalters anhand von Folterinstrumenten und Schandmasken.
Meine Tipps für Rothenburg ob der Tauber:
Unterkunft: ich habe 2 Nächte im Hotel Rappen in Rothenburg o.d. Tauber übernachtet.
Anreise mit der Deutschen Bahn:
Ich wurde von Rothenburg Tourismus eingeladen. Vielen Dank für die vielen Eindrücke.
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