Die schönsten Paris Romane

 

Träumt ihr hin und wieder von Paris? Dann stelle ich Euch heute die schönsten Paris Romane vor. Beim Lesen dieser Romane habe ich richtig Lust bekommen Paris zu entdecken. Die Champs Élysée entlang zu bummeln (Dumas), am Boulevard von St. Germáin einen Café au Lait trinken (Modiano) oder im Montmartre dem Flair des Künstlerviertels zu verfallen (Balzac). Paris literarisch zu entdecken ist fabelhaft, denn keine andere Stadt der Welt hat wohl mehr Intellektuelle und Künstler angezogen wie Paris. Was hat diese Stadt für großartige Autoren hervorgebracht! Weltliteratur! Wer Paris verstehen will, der sollte sich durch die französische Literatur lesen. Sicherlich sind unter meinen Tipps aus der Literarischen Reise nach Paris überwiegend Klassiker vertreten. Bitte habt keine Angst davor! Die Klassiker, die hier stehen sind so geschrieben, dass man sie gut lesen kann. Ich habe von Balzac meinen Kolleginnnen vorgeschwärmt, sie haben das Buch gelesen und gemocht! Also vertraut mir, klassische Literatur ist nicht verstaubt, sondern häufig aktueller als man denkt! Und ist die Stadt Paris nicht selbst ein Klassiker?

Meine Paris-Reisetipps findest Du hier: Mit der Ente durch Paris

1. Paris Romane: Das Café der verlorenen Jugend

Autor: Patrick Modiano, dtv

Paris Romane: Das Café der verlorenen JugendDieses Buch ist mir kurz vor meinem Paristrip in die Augen gefallen und da musste ich es einfach kaufen. Ich habe die 158 Seiten in drei Tagen gelesen. Patrick Modiano erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens aus vier verschiedenen Erzählperspektiven. Das hört sich zunächst langweilig und komplex an, ist aber trotzdem faszinierend zu lesen, wie jede der vier Stimmen eine andere Sicht auf Louki, das Mädchen, wirft. Louki ist 15 als sie beginnt nachts durch Paris zu streifen während die Mutter als Platzanweiserin im Moulin Rouge arbeitet. Der Vater ist unbekannt. Auf ihren nächtlichen Streifzügen durch Paris lernt Louki eine Freundin kennen, zusammen werfen sie sich ab und zu ein bisschen Schnee ein. Irgendwann erfährt der Leser von einer Heirat Loukis mit einem gutsituierten Pariser Bürger, der viel älter ist als sie. Louki aber scheint das bürgerliche Leben zu langweilen, sie läuft davon, findet im Café Conde in St. Germain Zuflucht. Das Café ist eines jener Schriftsteller Cafés in der Bohéme des Studentenviertels des Paris der 60er Jahre. Der Roman führt den Leser vom rechten zum linken Seineufer und über die Plätze von Paris. Zusammen mit ihrem Geliebten spaziert Louki als junge Frau wieder durch ganz Paris. Modiano entwirft ein Bild von Paris, das ich so noch nicht kannte, er erzählt unterschiedliche Schicksale in der Großstadt, er erzählt von der Liebe und vom Suchen und Finden. Am Ende bleiben Lücken, aber das ist nicht wichtig, denn der eigentliche Hauptdarsteller heißt Paris. Paris – melancholisch schön. Ein Buch für Menschen, die gute Literatur mögen und sich in Paris verlieben wollen.

Patrick Modiano wurde gerade mit dem Nobelpreis für Literatur 2014 ausgezeichnet. Außerdem erhielt er Prix Goncourt und ist einer der wichtigsten französischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

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2. Paris Romane: Glanz und Elend der Kurtisanen

Autor: Honoré de Balzac, Diogenes Verlag

Paris Romane: Glanz und Elend der KurtisanenDieser Roman ist ein Meisterwerk. Ich habe ihn einer Kollegin empfohlen, die sagte, gähn Balzac, dann hat sie den Roman mit Begeisterung gelesen. Im Paris des 19. Jahrhundert musste sich jede dritte Frau prostituieren, um ihr Überleben zu sichern. Darunter auch Esther, die Hauptfigur in Balzacs Roman. Der junge Lucien de Rumpere, verarmter Adliger, verliebt sich in die schöne Kurtisane, muss die Liebe aber aufgrund seiner ehrgeizigen Ambitionen verschweigen, denn er will ein angesehenes Mitglied der Pariser Gesellschaft werden. Ein Verbrecher, der sich als Priester tarnt, nimmt Lucien und Esther unter seine Fittiche. Was die beiden Gutgläubigen nicht wissen, der Prieser ist kein Priester sondern hegt böse Pläne. Und daneben wären noch die reichen Bankiers von Paris, die Esther zum Vergnügen kaufen wollen, um mit ihr Spaß zu haben. Oder die korrupten Richter, die Vetternwirtschaft betreiben. Genauso wie die feinen Damen der Gesellschaft, die den schönen Lucien für sich gewinnen wollen. Auf der anderen Seite, die Diebe und Kurtisanen der Unterschicht. Balzac analysiert die Pariser Gesellschaft des 19. Jahrhundert bis ins kleinste Detail durch alle Gesellschaftsschichten. Am Ende bekommt wie immer jeder sein Fett weg. Ein einzigartiges Sittenbild von Paris. Und ein großartiges Meisterwerk in schöner Sprache.

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3. Paris Romane: Thérèse Raquin

Autor: Emile Zola, dtv

Paris Romane: Therese Raquin Mit Zolas Thérèse Raquin verabschieden wir uns von der Epoche der Romantik von Dumas oder von dem Realismus des Balzacs und machen einen Ausflug in die Epoche des Naturalismus. Hier spielt die natürliche Triebhaftigkeit zweier Individuen im Vordergrund, die Opfer ihres eigenen Ichs werden. Thérèse, gelangweilte Ehefrau eines kränklichen Schwächlings, beginnt eine Affäre mit einem Freund des Ehemanns. Der will das Geld der beiden. Zusammen ermorden sie den Ehemann, machen sich seinen Besitz zu eigen und werden doch gleichzeitig Opfer ihrer Gewissensbisse. Zolas Roman ist schockierend radikal, was ihm fehlt ist Menschlichkeit, die Frage ist eher: was passiert, wenn der Mensch frei nach seinen Trieben handelt? Und wieviel böses steckt in jedem von uns? Das Buch hat mich fasziniert, weil ich etwas Vergleichbares noch nie gelesen habe.

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4. Paris Romane: Die Kameliendame

Autor: Alexandre Dumas, dtv

Paris Romane: Die KameliendameDie Kameliendame ist ein schöner Roman. Die Handlung sollte uns aus der Oper La Traviata – meiner Lieblingsoper – bekannt sein. Eine Pariser Kurtisane lebt von der Gunst reicher Pariser Herren. Solange bis sich der junge Adlige Armand Duval in die Edelprostitutierte verliebt. Beide sind bereit für diese Liebe ihr bisheriges Leben aufzugeben. Ein Skandal, der die Karriere und Familienehre Armands gefährdet. Doch dann erkrankt die Kameliendame an der damals häufig verbreiteten Tuberkulose. Alexandre Dumas erzählt wie schon sein Vater: äußerst unterhaltsam. Besonders schön sind die Szenen, wie die Damen damals in ihren Kutschen über die Boulevards von Paris fuhren, um Eindruck zu schinden. Sehen und Gesehen werden auf den Champs Élysées und in der Oper von Paris, verpackt in eine tragische Liebesgeschichte. Könnte auch von heute sein. Was will man als Leser mehr?

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5. Paris Romane: Gefährliche Liebschaften

Autor: Choderlos de Laclos; dtv

Literarische Reise Paris-Paris Romane Gefährliche LiebschaftenGefährliche Liebschaften ist DER Pariser Ur-Roman. Das Wichtigste Werk der französischen Literatur, meint die Académie Goncourt, die den französischen Literaturpreis verleiht. Es hat Jahre gedauert bis ich mich an diesen Klassiker herangewagt habe, bereut habe ich das nie. Er gehört zum Besten, was ich gelesen habe. Zugegeben, keine leichte Kost, aber geniale Kost. Die Handlung dürfte uns aus der Verfilmung „Eiskalte Engel“ bekannt sein, der für mich auch einer der einprägsamsten Filme war. Die Handlung des Romans spielt im Paris des 18. Jahrhundert in der intriganten höfischen Gesellschaft, kurz vor der Revolution. Es handelt sich um einen Briefroman, der raffiniert von den Intrigen der damaligen Dekadenz erzählt. Eine böse Marquise nutzt einen jungen Vicomte um sich aus Bösartigkeit und Langeweile zu rächen, Opfer: ein unschuldiges Mädchen. Böse, grausam und hoch erotisch – das sind die Erfolgsgeheimnisse des Romans. Die Handlung dürfte aus zahlreichen Verfilmungen bekannt sein, am Ende kommen alle zu Fall. Als Leser muss man sich erst an die klassische Literatursprache gewöhnen, ist man da aber durch, ist der Roman einfach genial. Wer Paris verstehen will, sollte diesen Roman lesen und wie die Verfilmung von Eiskalte Engel zeigt, ist der Roman aktueller denn je.

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6. Paris Romane: 6:41 Uhr

Autor: Jean Philippe Blondel

Es ist eine Situation, wie wir sie alle kennen: Wir sitzen im Zug und haben eine Begegnung, von der wir nicht wissen, wie wir sie finden sollen. Um 6:41 Uhr sitzt Cécile im ersten Zug nach Paris. Das Wochenende hat sie bei den Eltern verbracht, jetzt eilt sie zurück zu Job und Familie. Neben sich setzt sich ausgerechnet Philippe Leduc. Der Philippe, in den sie vor über 30 Jahren unsterblich verliebt war. Sie erkennt ihn sofort, auch wenn sie findet, dass er sich zu seinem Nachteil verändert hat. Auch er erkennt sie sofort, doch es ist zuspät, um der peinlichen Situation aus dem Weg zu gehen. Er sitzt bereits neben ihr. Nun überlegen beide wie sie mit dieser Situation umgehen, ob sie den anderen ansprechen sollen oder besser nicht ob der andere einen nach 30 Jahren überhaupt wiederkennt und was das eigentlich war damals zwischen ihnen. Nach einem gemeinsamen Wochenende endete das als romantischer Ausflug geplante Wochenende in einem Fiasko. Cécile reist tiefgekränkt allein zurück. Natürlich nicht ohne Wut auf Philippe. Und Philippe? Der scheint nach über 30 Jahren noch immer neben sich zu stehen. Während der ganzen Zugfahrt poppen Erinnerungen auf, beide erinnern sich an damals aus ihrer jeweiligen Perspektive und je näher Paris rückt, umso zwingender die Frage: wird der andere mich ansprechen oder soll ich? Jean Philippe Blondel schreibt einen netten Unterhaltungsroman im Stile der französischen Romane über einen Mann und eine Frau aus unserer Zeit, jeder von uns könnte ein Teil davon sein und jeder von uns könnte in dieser Szene stecken. Besonderen Tiefgang hat das Buch jetzt nicht grade. Das Thema gibt viel Stoff her und ich hätte ein bisschen mehr erwartet. Ein bisschen Spannung oder Tiefe, aber das es genau so geschrieben ist, macht es widerum so echt, als wärs eine Sitution, die man tatsächlich selbst erlebt. Es liest sich genauso flüchtig wie dieser eine Moment nunmal ist. Leichte Unterhaltung, am besten für den Zug nach Paris:-)

4 von 5 Sternen bei Amazon 6 Uhr 41: Roman*

 

Paris Romane: Madame Hemingway

Autor: Paula McLain

Es ist eine Reise ins Paris der 1920er Jahre. Es war die Zeit als amerikanische Schriftsteller die Stadt stürmten, Pablo Picasso seine Gemälde malte und in den Künstercafés von Paris die intellektuellen Freigeister des 20. Jahrhunderts aufeinander trafen und sich gegenseitig inspirierten. Es war vielleicht die spannenste Zeit in der Geschichte von Paris. In dieser Zeit spielt der Bestseller Roman von Paula McLain: Madame Hemingway. Er erzählt die Geschichte von Ernest Hemingways ersten Jahren in Paris, erzählt aus der Perspektive seiner ersten Frau Hadley. Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen Hadley und Ernest, die in Chicago begann, beschreibt die Überfahrt nach Paris, die schwierigen ersten Jahre des frisch verliebten Ehepaars, die geprägt waren von Hunger und Geldsorgen. Es ist die Zeit als Ernest sich als Schriftsteller etablieren will und natürlich kommen auch all die wichtigen Figuren vor: Scott Fitzgerald, der den Großen Gatsby geschrieben hat und reich ist, es kommen Parties und Saufgelage der 1920er Jahren im Roman vor. In dem Roman von Paula McLain geht es mehr um die persönlichen Charaktere, der Roman zeigt Hadley, die junge Frau an der Seite ihres Ehemanns, der später ein berühmter Schriftsteller werden sollte. Hadley, die irgendwie nicht in diese Zeit und in diese Stadt zu passen scheint, für die sich ihr Mann entschieden hat. Und das ist schließlich auch der Grund, weshalb der Roman mit der Menage-á-trois endet: Hemingway verliebt sich in seine 2. Frau Pauline Pfeiffer, während Hadley daneben steht und alles mitansehen muss. Dennoch sagt Hem, wie er genannt wird, später, die Zeit mit Hadley in den ersten Jahren in Paris, die gekrönt waren vom einfachen Leben, sei die glücklichste seines Lebens gewesen. Paula McLain hat eine Gabe dafür, historische Figuren lebendig werden zu lassen. Auch für Nicht-Hemingway-Fans ein gelungener Roman.

Paris Romane: Paris ein Fest fürs Leben

Autor: Ernest Hemingway

Der Roman Madame Hemingway von Paula Mc Lain (s.o) stützt sich auf die autobiografischen Skizzen in Ernest Hemingways Werk “Paris – ein Fest fürs Leben”.  Paris – ein Fest fürs Leben enthält die persönlichen Memoiren von Hemingway, er erzählt Anekdoten aus der Zeit mit Hadley aber auch von Begegnungen berühmter Zeitgenossen in Paris. Man erfährt viel über die Freundschaft zu Scott Fitzgerald, Gertrude Stein oder Ezra Pound, die alle zur selben Zeit in Paris lebten. Hemingway nimmt den Leser mit auf einen Spaziergang durch sein Paris der 20er Jahre, in die Cafés, in denen er gearbeitet hat und sich mit Fitzgerald betrunken hat. Man flaniert mit ihm durch die Straßen und Plätze und entlang der Kais von Paris. Allerdings erspart sich der Schriftsteller die persönlichen Tragödien, die im Roman von Paula McLain zur Sprache kommen. Es sind mehr die Erinnerungsfragmente eines weltberühmten Schriftstellers. Für Fans von Ernest Hemingway also durchaus eine interessante Lektüre, ich habe mich auch dabei ertappt, die erwähnten Orte auf Google Maps zu suchen.

Reiseführer für Euren Paris-Trip:

Paris – das perfekte Mädelswochenende

Autor: Denise Urbach, Verlag Bruckmann

Paris RomaneMit der besten Freundin durch Paris bummeln, an der Seine spazieren gehen, einen Café au lait in einem Cafè trinken, frische Croissants naschen und ein bisschen durch die ausgefallen Läden von Paris schlendern. Paris ist perfekt für ein Mädelswochenende und bietet für Kulturliebhaberinnen, Fahionatas und Foodies alles was das Herz begehrt.

Denise Urbach lebt seit 7 Jahren in ihrer Wahlheimat Paris. Sie gibt Touristen Tipps für ihre Lieblingsstadt und hat jetzt diesen süßen Reiseführer vom Bruckmann Verlag verfasst. Hier finden vor allem Mädels Tipps für ein perfektes Wochenende in Paris mit Informationen zu Shopping, Bars, Clubbing, Sightseeing, Wellness uvm. Der Reiseführer ist nett aufbereitet und präsentiert die Insidertipps von Denise übersichtlich.

Der perfekte Mädelsurlaub Paris: Ein Reiseführer für Paris für Frauen; die besten Tipps für Clubbing & Kultur, Shopping & Wellness oder Kultur tanken im Louvre; ideal für ein Wochenende in Paris kaufen*

 

 

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