Der Lake Manyara Nationalpark ist der letzte Nationalpark auf unserer Safari durch den Norden von Tansania. Viele Safarianbieter haben ihn gar nicht im Program oder haken ihn im Schnelldurchlauf ab. Das ist schade, denn der Lake Manyara ist einer der schönsten Orte auf dieser Welt, gesegnet durch eine paradiesisch anmutende Landschaft- und Tierwelt. Nach all den Stationen in der Serengeti, im Ngorongoro Krater und dem Tarangire Nationalpark hätte ich nicht erwartet noch einmal so ein Highlight zu erleben. Aber am Ende muss ich sagen, dass mir der Lake Manyara Nationalpark besser gefiel als der Ngoronogo Krater.
Dank unserem Guide Iddy konnten wir hier einen vollen ganzen Safaritag verbringen, der sich wirklich gelohnt hat. Wir passieren das Eingangstor des Parks und erhalten vom Ranger eine kurze Einweisung in die Vegetation, z.B. in die uralten Rhino Ribb Bäume, die aussehen wie die Rippen der Rhinozerosse, die es hier früher mal in großer Zahl gab. Heute sind die Spitzmaulnashörner vom Aussterben bedroht.
Safari im Lake Manyara – Erste Begegnung mit einer Meerkatze
Wir fahren durch dunkelgrüne Urwaldlandschaft. Unsere erste Begegnung ist mit einer Meerkatze, die selten zu sehen sind. Während Iddy anhält, damit wir die Meerkatze fotografieren können, höre ich ein tiefes Brummen im Dickicht. „Ein Löwe“ schreie ich euphorisch, obwohl ich ihn nicht sehen kann, Iddy grinst und nickt. Ja, irgendwo im Dickicht muss eine Katze herumschleichen. Ganz nah und doch unsichtbar. Der Lake Manyara ist dafür bekannt, dass es hier Löwen gibt, die auf Bäume klettern, was selten ist. Da Löwen eher in der Prärie umherjagen als auf Bäume zu klettern. Außerdem hat uns Iddy schon vorgewarnt, es wäre selten die Löwen zu sehen, da sie sich gerne vor den Kameras der Touristen verstecken. Das letzte Mal hätte Iddy vor einem Jahr Löwen auf Bäumen gesehen. Ich bin enttäuscht, wir waren so nah dran, ich hab die Katze so dicht vor mir brummen gehört, aber sie hat sich uns einfach nicht zeigen wollen. Enttäuscht fahren wir weiter.
Ritualkämpfe unter Pavianen – die Affen rasen durch den Wald im Lake Manyara
Die Landschaft ist wunderschön, an den Hängen wachsen Baobab Bäume, Akazien, Leberwurstbäume, Webervögelakazien, Dattelpalmen und vieles mehr. Ich genieße den Fahrtwind durch die frische feuchte Morgenluft. Wir fahren über Bäche, vorbei an unendlichem Grün. Auf den Bäumen um uns herum, hangeln sich Paviane durch die Äste. Schaut man nach oben, sieht man, dass der ganze Baum voller Affen sitzt. Dann werden wir Zeuge eines megamässigen Streits unter den Affen. Zwei Männchen jagen sich über die Prärie und verursachen ein lautes Geschrei. Die Weibchen nehmens mit Gelassenheit oder flüchten ins Dickicht. Die Männchen rasen durch das Urwaldgestrüpp, sie kreuzen unseren Weg. Sie haben sich blutig gebissen. Sie klettern auf Bäume, ein Ast kracht, sie purzeln mitsamt dem Ast auf den Boden. Wir lachen. Das Geschrei geht auf dem Boden weiter, der Kampf ums Revier ist noch lange nicht vorbei.
Neben uns im Wald kauen ein paar Elefanten auf Ästen herum. Ein kleiner Elefant saugt mit seinem Rüssel den roten Staub von der Erde auf und prustet ihn über sich. Das schützt seine sensible Haut vor der Sonne. Der Lebensraum der Elefanten scheint hier ein ganz anderer zu sein als in der endlosen Weite der Serengeti.
Der Lake Manyara hat eine der schönsten Landschaften Afrikas
Unser Jeep schlängelt sich durch den Wald und kommt schließlich auf eine Ebene am See Manyara, der dem Park seinen Namen gab. Über uns am Himmel zieht ein Schwarm von Pelikanen und Flamingos. Eine weitere Besonderheit des Parks ist die Vielzahl an Vögeln. Insbesondere Flamingos, die die Ebene am See in einen zartrosa Farbton malen, aber auch Störche, Kormorane, Kraniche, Pelikane und viele andere exotische Vögel leben hier. Die Ebene am See sieht aus wie eine Szene aus dem Paradies. Am Ufer weiden Gnus und Zebras, Giraffen schreiten majestätisch zwischen ihnen hindurch. Ein paar Gnus nehmen ein Bad im See. Ich weiß nicht, ob ich jemals eine friedlichere Szene als diese hier gesehen habe. Hier muss Gott die Erde erschaffen haben. Vielleicht habe ich das schon vom Ngorongoro Krater gesagt, aber hier wird alles noch einmal getoppt wie ich finde. Diese Szene malt sich wie ein Gemälde in meine Erinnerungen. Die Minuten verfliegen hier viel zu schnell.
Elefanten im Fokus am Lake Manyara
Auf einer steppenmässigen Ebene begegnet uns eine etwas größere Elefantenherde mit ganz vielen Jungtieren. Wir bleiben eine Weile stehen, um die Herde zu beobachten. Während die Elefanten fressen, beäugt uns die Anführerin misstrauisch. Wir müssen ganz leise sein, um die Tiere nicht nervös zu machen. Aber uns verschlägt es sowieso die Sprache.
Die heißen Quellen am südlichen Ufer des Lake Manyara
Wir fahren bis zum südlichen Seeufer, an dem die heißen Quellen Maji Moto aus dem Gesteinsinneren in den See plätschern. 60 Grad warm ist das Wasser, so warm, dass ich mich fast daran verbrenne. Es hat heilsame Kräfte für die Haut, ich fülle mir eine Flasche für die Dusche heute Abend ab.
Hier am Seeufer ist ein Rastplatz, an dem wir unsere Lunchpakete auspacken und mit Blick auf den See Mittagessen. Während wir essen, sehen wir Flusspferde im See schwimmen. Dieser Ort ist so idyllisch. Kein Wunder, für Ernest Hemingway war der Lake Manyara, das Schönste, was er von Afrika gesehen hatte.
Giraffen im Fokus am Lake Manyara
Auf unserem Rückweg sehen wir Giraffen zwischen grünen Akazien herauslinsen. Sogar eine schwarze Giraffen. Immer wieder sind wir von jedem der Tiere aufs Neue entzückt und halten an, um Fotos zu machen. Auch süß sind die kleinen Dik Diks – die kleinste Antilopenart der Welt. Dik Disk sind immer zu zweit unterwegs, wenn einer stirbt, stirbt der andere auch. Mit ihren riesigen Kulleraugen muss man sie einfach ins Herz schließen.
Die baumkletternden Löwen des Lake Manyara Nationalparks
Als wir uns schon Richtung Ausgang bewegen, schreit Bernd plötzlich völlig aufgeregt „stopp, zurück, zurück!“ Alle reißen ihre Hälse herum „Löwe auf Baum, Löwe auf Baum“, schreit Bernd. Blitzschnell schießt uns wieder das Adrenalin durch die Adern. Wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet die baumkletternden Löwen zu sehen, für die der Lake Manyara Park so berühmt ist. Unser Guide Iddy hatte wohl selbst nicht damit gerechnet, denn ich merke, wie auch er plötzlich hellwach und nervös ist. Blitzschnell legt er den Rückwärtsgang ein und tatsächlich. Da liegt eine riesige Löwin in der Baumkrone einer Akazie und schläft. Wie kann man auf einem Baum schlafen ohne herunterzufallen? Wir knipsen was das Zeugs hält. Die Löwin öffnet langsam ein Augenlied, ihre Tatze hängt gelangweilt vom Ast herunter. Angeblich klettern Löwen wegen der Ameisen auf Bäume. Ich lache mich fast kaputt als ich das höre, der König der Tiere hat tatsächlich Angst vor Ameisen, ist das nicht zum Brüllen?
Ernest Hemingway „Der Lake Manyara ist das Schönste, was ich in Afrika gesehen habe“
Der Häuptling unserer Safarigruppe sagt „jetzt hab ich alles gesehen, jetzt kann ich sterben“. Wir fahren weiter und nach kurzer Zeit sehen wir sogar noch zwei kleine Löwenbabys auf einem Baum. Die sind wirklich so putzig. Und dann nochmal eine größere Löwin auf dem Baum. Was für ein Glück, dass wir tatsächlich soviele Löwen auf Bäumen gesehen haben. Unser letzter Safaritag ist damit ein echtes Highlight geworden. Aber nicht nur wegen den baumkletternden Löwen kann ich den Lake Manyara empfehlen, sondern einfach wegen der unbeschreiblich schönen Landschaft, die abwechselt von Wald, zur Ebene, Seeufer und Steppe. Wegen der 400 verschiedenen Vogelarten und den paradiesischen Szenen, die sich am Seeufer abspielen. Der Lake Manyara ist wie Ernest Hemingway sagte, mit Sicherheit einer der schönsten Plätze Afrikas und das obwohl er neben der Serengeti meist total vergessen wird. Zum Glück, denn so hatten wir die Chance, die Tiere auch zu sehen. Die anderen Touristen hätten sie bestimmt nur erschreckt. Wir nicht. wir haben nur fotografiert und sind überglücklich wieder nach Karatu gefahren, wo wir unsere letzte Nacht in Tansania verbracht haben.
Meine Unterkünfte in Tansania:
- Highview Hotel anschauen oder buchen: High View Hotel Karatu*
Lage: Der Lake Manyara befindet sich am Ortsausgang von Mto wa Mbu, nahe bei Karatu und ca. 126 Km südwestlich von Arusha. Die Serengeti, der Ngorongoro Krater und der Tarangire Nationalpark befinden sich alle ziemlich nahe beieinander.
Größe: 330 qKm, davon fasst der Lake Manyara schon 220qKm
Parkgebühr: 45 USD/Tag/Person. Zusätzlich Gebühr für Fahrer und Fahrzeug.
Beste Reisezeit: In der Trockenzeit kann man alle Bereiche des Parks mit dem Fahrzeug gut befahren, da die Bäche Niedrigwasser haben. Somit ist die beste Reisezeit von Juni bis Oktober und von November bis März zwischen den Regenzeiten. Wer hauptsächlich Vögel beobachten und die Wasserfälle besuchen möchte, hat hier auch in der Regenzeit gute Chancen dazu. Allerdings sind einige Wege dann von den Bächen überflutet.
Tiere im Lake Manyara: Elefanten, Nasshörner, Giraffen, Büffel, Zebras, Löwen, Flusspferde Gnus, Dik Diks, Impalas, Antilopen, Vögel
Besonderheiten des Lake Manyara: 400 verschiedene Vogelarten, baumkletternde Löwen, heiße Quellen Maji Moto
Übernachten: High View Hotel in Karatu
Weitere Tipps für deine Safari im Lake Manyara in Tansania
- Reiseplanung Tansania & Sansibar
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