Jeder Tourist kommt nach Peru, um einmal im Leben Machu Picchu zu sehen. So auch ich. Aber was ich nicht geahnt habe, ist dass Machu Picchu noch einmal getoppt werden könnte und zwar von den Rainbow Mountains, den Montagne Colorados oder auch Regenbogenbergen. Die Palccoyo Rainbow Mountains bieten dabei eine wunderbare Alternative zu dem überlaufenen Vinicunca Rainbow Mountain, der eher bekannt ist.
Erst vor ein paar wenigen Jahren wurde der berühmte Rainbow Mountain Vinicunca ca. 80 Kilometer südöstlich von Cusco entdeckt. Als die Gletscher der Anden immer mehr schmolzen, trat ein Naturspektakel zum Vorschein, das so einzigartig in der Welt war und so verborgen von der Zivilisation, dass es innerhalb von kurzer Zeit zu einer Hauptattraktion wurde. Die Montagne Colorados oder auch Rainbow Mountains beeindrucken durch sieben verschiedene Farben, die übereinander in Streifen verlaufen, so dass es wie ein Regenbogen aussieht. Wenige Jahre nach der Entdeckung des Rainbow Mountain Vinicunca kursierten tausende von Fotos des Bergs auf Instagram. Der Vinicunca Rainbow Mountain wurde durch Instagram so gehypt, dass heute täglich 2.000 Touristen den Berg erstürmen und die Touranbieter in Cusco, um die Touristen buhlen. Ich bin eigentlich kein Freund von Massentourismus und Instagram Hypes, aber den Rainbow Mountain wollte ich dann doch auch gerne sehen. Unser Reiseveranstalter riet uns aber zu einer alternativen Tour, er machte uns die Alternative zum Rainbow Mountain Vinicunca schmackhaft und so besuchten wir die wunderschönen Palccoyo Rainbow Mountains – die Montagne Colorados.
Tagesausflug von Cusco zu den Palccoyo Rainbow Mountains
Direkt nach meiner Inkatrail Wanderung, klingelte der Wecker wieder um 4 Uhr morgens. Aber an das frühe Aufstehen und die tägliche Portion Action habe ich mich längst gewöhnt. Die Fahrt mit dem Minivan von Cusco in die Montagne Colorados bei Palccoyo dauerte immerhin 3 Stunden.
Surreale Landschaftsbilder bei den Palccoyo Rainbow Mountains
Wir fahren durch nahezu unberührte Landschaften, Dörfer, die den Anschein machen als hätten sie noch nie Touristen gesehen. Und wiedereinmal frage ich mich, was die Einheimischen wohl davon halten, dass plötzlich so ein Touristenansturm auf ihr Territorium herrscht. Dabei sind wir eigentlich die einzigen Touristen weit und breit, die die Palccoyo Rainbow Mountains besuchen wollen. Unser Minivan schraubt sich die Serpentinen auf Schotterpisten nach oben. Wir werden wachgerütelt und bei dem Anblick der schönen Gebirgswelt fließt sofort das Adrenalin wieder durch die Adern. Hellwach saugen wir wieder mit allen Sinnen alle Eindrücke auf, um sie uns einzuprägen für die Ewigkeit. Gebirgsbäche rauschen an uns vorbei, hinunter ins Tal. Lama und Alpakaherden kreuzen unsere Wege und die Erde rings um uns herum nimmt immer mehr eine rötliche Farbe an. Wir passieren die Vegetationsgrenze, wo grade noch hohe Bäume wuchsen, weitet sich die Landschaft jetzt ins Unendliche. Die Erde ist vollkommen in Rot eingetaucht. Das Licht ist hell und klar. Es wirkt surreal. Bizarr.
In der Nacht hat es geschneit und es liegt eine weiße, feine Schneedecke auf den Hügeln. Das macht die Landschaft noch bizarrer, die Farben noch kontrastreicher, denn der Schnee reflektiert die Sonne und die farbigen Sedimentschichten der Berge. Ein Verrückter hat ein Zelt auf der Schneedecke aufgebaut. Ernsthaft? Hier oben zelten, wo Kälte und Wind und die dünne Luft das Leben so schwer machen? Wir passieren den Eintritt und blicken in die von dem Klima zerfurchten zahnlosen Gesichter der Menschen, die hier oben leben. Wie alt mag die Frau sein, die um unseren Minivan schleicht? Fast wäre ich erschrocken vor ihrem Hexengesicht, das uns überzogen mit tiefen Falten und ausdruckslosen Augen entgegenstarrt.
Wir sind fast die einzigen Touristen auf den Palccoyo Rainbow Mountains, nur ein anderer Minivan eilte uns voraus. Doch sonst ist ringsherum nichts als Weite. Beim Anblick dieser surrealen Landschaft werden wir sprachlos, der kurze Spaziergang durch eine Welt, die es nirgendwo sonst gibt, gleicht einem Wechselbad der Gefühle. Die Berge rings um uns herum sind bunt, ja, es sind die Montagne Colorados, die Regenbogenberge. Die Farben der verschiedenen Sedimentschichten leuchten bei Weitem nicht so grell wie auf Werbeplakaten oder gephotoshoppten Bildern im Internet, aber sie entfachen ihre Wirkung. Trotzdem sind es längst nicht mehr die bunten Gesteinschichten, die wie Regenbogen aussehen, die uns faszinieren, vielmehr ist es das Gesamtbild der Rainbow Mountains. Die überwiegend in rot leuchtenden Berge rund um uns herum, die unendliche Weite in allen Himmelsrichtungen, in die wir blicken, die völlige Abgeschiedenheit von der Zivilisation und die Stille, die uns hier oben umgibt, ist einzigartig. Das Gefühl, die einfach nur die Hand auszustrecken und in die Wolken zu greifen ist überwältigend. Am Horizont leuchten die schneebedeckten Gipfel der höchsten Berge Perus, z.B. dem Ausangte auf 6383 Metern.
Wo gibt es noch solche Orte auf dieser Welt? So muss es auf dem Mond aussehen. In mir macht sich sofort eine große Dankbarkeit breit, ich bin mir völlig bewusst, dass dies ein Augenblick ist, den ich so nie mehr erleben werde, der so einzigartig ist, denn ich bin hier oben mit einer handvoll Menschen allein, umgeben vom Nichts – in über 4.900 Metern Höhe!
Unser Guide mahnt uns zum langsamen Gehen. Körperliche Anstrengung in dieser Höhe fällt schwer, aber es geht sehr gut. Erst als wir den steilen Anstieg zum steinernen Wald am höchsten Punkt hinaufgehen, spüre ich leichte Kopfschmerzen. Dafür habe ich meine Coca Lutschbonbons dabei und Michael aus unserer Gruppe packt die gute Schokolade aus, die er sich in Cusco gekauft hat, denn auch Schokolade hilft gegen die Höhe. Wir sind jetzt auf 5.150 Metern – noch nie in meinem Leben war ich in dieser Höhe! Immer wieder halten wir inne und schauen in die Weite. Wieviel von diesem Anblick kann man einfrieren und konservieren für die Ewigkeit?
Ganz oben am steinernen Wald ist es ein bisschen rutschig auf dem Schnee, aber die Kulisse ist einmalig.
Ein Bild mit Lama Pepe muss auch einfach sein.
Die Wanderung ist wirklich nicht weit und auch nicht anstrengend, wie ich finde (im Gegensatz zum berühmten Vinicunca Berg, da habe ich gehört, dass die Wanderung anstrengend sei). Zurück im Minivan versinken wir in einem zufriedenen Glückstaumel während unser Guide uns unsere Lunchpakte zu wirft und wir den Rückweg nach Cusco antreten.
Infos zum Tagesausflug zu den Palccoyo Rainbow Mountains
Der Ausflug hat mich ca. 80 Euro gekostet und war somit etwas teurer, aber er hat sich sehr gelohnt. Die Tour wurde von einer Agentur organisiert, die extra für unsere Gruppe gebucht wurde von meinem Reiseverantstalter viventura. Aber du kannst den Ausflug auch hier buchen:
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Reisetipps: Reiseführer Empfehlungen
folgende Reiseführer empfehle ich dir für diese Reiseroute:
Stefan Loose Reiseführer Peru & Westbolivien: mit Reiseatlas*
bzgl. dem Bolivien Anteil in diesem Reiseführer muss ich sagen, ist das zu wenig für diese Reiseroute wie sie hier beschrieben ist, da er nur Bolivien rund um Titicacasee und La Paz enthält.
Lonely Planet Reiseführer Peru *
obwohl ich echt Fan der Stefan Loose Bücher bin, muss ich sagen für Peru fand ich diesen Reiseführer von Lonely Planet fast besser und strukturierter.
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Was für ein schöner Artikel. Danke für deinen Erfahrungsbericht!
Mach weiter so. Ich habe viel Freude beim Lesen deines Blogs.
Mfg
Thommi
vielen lieben Dank, das freut mich 🙂
LG Nicole