Masada – „Symbol des Mutes“ – die gigantische Festung mitten in der Wüste
Massada – UNESCO Weltkulturerbe und meistbesuchte Sehenswürdigkeiten Israels
„Die meistbesuchteste Sehenswürdigkeiten Israels, ist Massada“, sagt unser Guide Yair. Seit 2001 gehört die beeindruckende Wüstenfestung auf einem gigantischen Tafelberg zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir fahren mit der Seilbahn auf das 600 Meter über dem Toten Meer gelegene Hochplateau des Tafelberges hinauf und schon die Fahrt hinauf ist so beeindruckend, dass sie einem den Atem raubt. Die Gesteinsformationen erheben sich aus der gelbbraunen Erde in den Himmel hinauf. Unten sehe ich wilde Steinböcke umherspringen. Wer will kann auch zu Fuß den Berg auf dem „Schlangenpfad“ hinaufwanden, bei 45 Grad im Sommer, aber sicherlich nichts für zarte Gemüter und auch ich bin froh, dass es die Seilbahn gibt. Der Aufstieg würde ca. 1 Stunde dauern.
Oben brennt die Sonne schon Anfang Mai erbärmlich vom Himmel. Es ist eine trockene Hitze, die dir den letzten Tropfen Wasser aus dem Körper saugt. Einige wenige Versuche Schattenplätze per winziger Überdachung für Touristen zu schaffen, gibt es und die werden von den Touristenführern sofort angesteuert und wie mir scheint wild umgekämpft. Zum Glück gibt es dort oben auch Wasserhähnen, mit denen wir zuerst unsere Trinkflaschen auffüllen können. Ich stürze sofort 3 Flaschen Wasser auf einmal hinunter, so heiß ist es dort oben. Es ist mir unbegreiflich wie man in dieser Einöde, in dieser Kargheit und in dieser Höhe vor mehr als 2000 Jahren mit einfachsten Mitteln eine so gigantische Höhenfestung erbauen konnte.
Grundsteinleger für die Wüstenfestung war wiedermal König Herodes, der schon den gigantischen Hafen der antiken Stadt Caesarea errichtet hatte. 200 Meter lang und 580 Meter breit ist das Felsmassiv auf dem die Festung von Masada erbaut wurde. Ein antikes Luxusressort mit Aussicht aufs Tote Meer. Eine terrassenförmige Villa für den Herrscher mit römischen Säulen aus Gold, Marmorstuck und einem Lusttempel. König Herodes ließ sich hierheroben sogar Saunabäder mit luxuriösen Marmormossaiken einbauen, wofür ist mir ein Rätsel bei der Hitze, allerdings hat er die sowieso nie besucht, denn der feine Herr der Antike ließ sich tatsächlich nur ein einziges Mal in seinem Luxusressort blicken.
Die Geschichte von Masada hat ein trauriges Kapitel, das für die Israelis bis heute zum Symbol des nationalen Mutes silisiert wird. Es war das Jahr 73 nach Christus, am Morgen des Passachfestes als der römische Feldherr Flavius Silva mit 9000 Legionären antrat, um den Felsen zu stürmen. Er glaubte dort oben hielten sich 960 jüdische Aufständler versteckt. Also bauten seine Soldaten in wochenlanger Vorarbeit und mithilfe von Sklaven eine Rampe, um den Tafelberg stürmen zu können. Doch anstatt Kriegsgefangene vorzufinden, fand Feldherr Flavius nur Schutt und Asche und den Geruch von verkohlten Leichen. Massada brannte bis auf den letzten Funken Leben aus. Die 960 Bewohner des Tempelberges hatten aus Angst vor Sklaverei den Freitod gewählt. Flavius fand nichts, das einen Triumph rechtfertigte. Bei Ausgrabungen fand man die traurigen Überreste dieses schicksalhaften Tages wie in einer minutiös geplanten Dokumentation: Ledersandalen, Holzkämme und Kochutensilien. Sogar Brot im Ofen – womit die Bewohner ihren Feinden wohl noch zeigen wollten, dass sie nicht den Hungertod starben. Man will sogar eine Art Auslosungspiel gefunden haben, das einige Männer im Kreis ausgelotet haben wollen, wer als letzter geht. 4000 freiwilliger Helfer haben sich an den Ausgrabungen von Masada beteiligt, dort oben auf dem brütend heißen Felsplatteau in der Negev Wüste.
Doch selbst wen das alles nicht interessiert, sollte hierherauf kommen, denn die Aussicht ist gigantisch! Die Höhe beeindruckend, die Weite und Ödnis wirken noch lange tief im Innern nach. Die Felsen, 800 Meter über dem Meeresspiegel umrahmen das Hochplateau, auf dem Masada erbaut wurde und sie lassen den Betrachter ehrfürchtig erschauen vor dieser herrschaftlichen Naturgewalt.
Massada Tipps
Übernachten in der Nähe von Massada:
- Totes Meer (2 Nächte): Kibbutz Ein Gedi*
wunderschöner Kibbutz mit toller Aussicht auf das Tote Meer, einem schönen weitläufigen botanischen Garten und einem tollen Spa Bereich, außerdem Zugang zum Toten Meer mit eigenem Strand. Hier hätte ich es allein eine Woche aushalten können, um meine Haut zu pflegen und auch so.
- Ganztagesausflug von Tel Aviv nach Massada*
- Tagestour ab Jerusalem nach Massada, Totes Meer und Ein Gedi*
Israel Reisetipps: Reiseführer Israel
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Vielen Dank an das Israelische Tourismusministerium für die Einladung zu dieser Recherchereise.
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