Chichén Itzá in Mexiko gilt als eindrucksvollste Maya Ruinen und UNESCO Weltkulturerbe. Nach den Maya-Ruinen in Tulum und Uxmal kommen wir nun nach Chichén Itzá, der bedeutensten Maya-Stätte Mexikos. Doch bevor es zur Besichtigung der alten Pyramiden geht, werden wir noch von einem alten Maya-Schamanen gesegnet.

Infos für deinen Besuch in Chichén Itzá

Ich kann dir sehr eine Übernachtung in der Lodge at Chitzén Itzá empfehlen. Die Lodge liegt direkt am Eingang zu den Ruinen, damit hast du den Vorteil, dass du gleich früh morgens, bevor die Touristenbusse anrollen in aller Ruhe die magische Ruinen-Stätte besuchen kannst. Außerdem ist die Lodge wirklich traumhaft schön, in mitten eines exotischen Gartens, in dem Pfaue, Äffchen und andere Vögel herumtollen, stehen kleine gemütliche Hütten, die allen Komfort bieten, den man für eine Nacht hier benötigt:

Chichén Itzá Öffnungszeiten

Die Ruinen von Chichèn Itzá sind von Montags bis bis Samstags von 8 bis 16:30 geöffnet.

Öffnungszeiten können abweichen

Früh da zu sein lohnt sich, ab 10 Uhr rollen die Touristenbusse ein, dann wird es voll. Mittags ist es ziemlich heiß, daher empfehle ich dir eine Übernachtung in der Lodge at Chichén Itza (siehe oben), die Lodge befindet sich direkt daneben und ist wunderschön.

  • seit 1988 UNESCO Weltkulturerbe

Chichén Itzá Eintrittspreise

Tickets kosten ca. 25 Euro (Preise können varieren).

Anreise

Chichén Itzá liegt nahe der Stadt Valladolid. Von Cancun aus sind es ca. 3 Stunden, von Playa del Carmen etwa 2,5 Stunden.

 

Die Maya-Ruinen von Chichén Itzá in Mexiko

unterwegsundaheim.de_mexico-schamane1

Mexiko: Maya-Schamane segnet uns vor dem Besuch der Pyramiden von Chichén Itzá

Wozu das gut sein soll? Man kann ja nie wissen, wenn man auf so alten Gedenkstätten herumtrampelt, schließlich gab es schon einige Unfälle bei unterwegsundaheim.de_mexico-schamane2Ausgrabungen und mit Touristen, die von der Pyramide heruntergefallen sind (daraufhin wurde das Hinaufsteigen verboten). Deswegen glauben die Nachfahren der Maya, die es ja immer noch zahlreich in Yucatan gibt, dass wer den Göttern Respekt zollt, vor dem Fluch verschont bleibe. Aber nicht nur das, die Schamanen des Indiovolkes gibt es immer noch, sie leben in den Mayadörfern und verbreiten dort ihre Lehren, hunderte von Jahren nachdem das Mayareich untergegangen ist. Für uns gibt es eine spezielle Segnung, die uns vor Krankheiten und tiefer Trauer schützen soll. Dazu rührt der Schamane ein paar Mittelchen in seinen Schälchen an, versprüht den Weihrauch um jeden einzelnen von uns und spricht seinen Segnungspruch. Immerhin verschwindet das Magenleiden einer Mitreisenden. Na dann, kann ja jetzt nix mehr schiefgehen.

 

Chichén Itzá: Frisch gesegnet vom Maya-Schamanen zur Pyramide des Kulkulkan

unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza5

Mexiko Chichén Itzá: Die Pyramide des Kulkulkan

Frisch gesegnet schlendern wir los zum Eingang und dann stehen wir plötzlich auf dem rießigen Platz in dessen Zentrum die 30 Meter hohe Pyramide des Kulkulkan steht – dem Schlangengott und Schöpfer der Erde und der Menschen. Die Pyramide ist ein Wunder, eines von sieben Bauwerken, die zu den Weltwundern der Neuzeit gehören. Hier zeigt sich die ganze Genialität der Mayas. Auf jeder der 4 Seiten befinden sich 91 Treppen, zusammen mit dem oberen Sockel ergibt das exakt 365 Stufen – genauso viele Tage wie ein Jahr hat, auch schon im Maya-Kalender. Ich hab ja bereits erwähnt, dass die Maya erstklassige Astrologen waren, sie berechneten den Mondzyklus sekundengenau und sagten jede Sonnenfinsternis voraus und das zu einer Zeit, wo sie noch nicht einmal das Rad kannten, um all diese Steine hierher in den Urwald zu setzen. Das zu einer Zeit, wo in Europa noch tiefstes Mittelalter herrschte und man glaubte die Erde sei eine Scheibe. Aber es wird noch besser, denn immer zur Sonnwende steht die Sonne so, dass sich auf der Pyramide ein Schatten bildet, der aussieht, wie eine Schlange, die sich die Stufen herabwindet. So als stiege der Schlangengott zum Volk, das ehrfürchtig auf das Naturspektakel schaute, herab. Das machte natürlich mächtig Eindruck und verlieh der Priesterkaste enorme Macht, aber auch mich beeindruckt die Genialität dieser Baumeister aus dem Urwald, die mit so einfachen Mitteln, ein solches Schauspiel bewusst inszenieren konnten, um damit ihre Macht zu erhalten. Reiseleiterin Alexandra klatscht in die Hände und wir alle werden Zeuge dieser außerordentlichen Akustik auf diesem Gelände, denn der Schall wird von der Pyramide hunderte von Metern zurückgeworfen und um ein vielfaches verstärkt – auch das war einkalkuliert von den Baumeistern der Maya, denn irgendwie musste das Volk den Priester, der vom obersten Sockel der Pyramide zum Volk herunterpredigte ja hören.

unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza1

unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza8

 

Chichén Itzá: Die grausigen Riten der Maya

unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza3Chichèn Itzá war zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert n. Chr. eine der mächtigsten Städte im Land der Maya, das kulturelle und politische Machtzentrum der Region. Der Ballspielplatz ist der größte von insgesamt 520 bis heute gefundenen Ballspielplätzen, die Ringe sind noch höher angebracht als in Uxmal. Dahinter befindet sich eine lange Wand mit einem aus lauter Totenköpfen bestehenden Fries. Reiseleiterin Alexandra erzählt, dass man hier vermutlich die Köpfe der Ballspieler zur Schau gestellt hat. Andere Reliefs zeigen das grausige Ritual, bei dem mit Federschmuck besetzte Maya-Krieger einem anderen den Kopf abschlagen, aus dem Blut in Form von sieben Schlangen spritzte. unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza7Das spiegelt den Fruchtbarkeitsglauben der Mayas wider, die glaubten, das auf den Boden spritzende Blut pflanze den Baum des Lebens. In anderen Reliefs halten Adler das herausgerissene noch schlagende Herz eines Menschenopfers in den Klauen. Diego de Landa, ein spanischer katholischer Bischof, der 1549 nach Yucatan geschickt wurde, beschrieb die religiöse Opferzeremonie laut einem Artikel im Spiegel so: „Das Opfer starb auf dem Altar. Wenn das letzte Zucken aufgehört hatte, hoben die Priester den leblosen Körper auf und schwangen ihn über die Kante der Plattform. Mit dumpfen Schlägen rollte der Tote die Treppen hinunter, die ganze Vorderfront der Pyramide herab, bis er unten auf dem harten Boden aufklatschte. Dort nahmen ihn weitere Priester in Empfang und begannen sogleich mit der Arbeit. Mit sicheren Schnitten trennten sie die Haut vom Fleisch, nur Hände und Füße blieben unangetastet. Der Oberpriester, selber nackt, streifte sich die neue Haut über und begann seinen Tanz. Nach und nach kamen alle anderen hinzu und tanzten mit ihm am Fuß der Pyramide, durch den Staub, der rot war vom Blut.“

Ganz schön gruselig, aber davon merkt man heute nichts mehr, wenn man die alten Steine ansieht oder den Händlern, die ihre Masken verkaufen wollen, entfliehen will. Kaum vorstellbar, was hier also von statten ging.

In der Cenote Sagrado, die heilige Cenote, die der Stadt ihren Namen gab, da sie Brunnen der Itza bedeutet, fanden Taucher Gold- und Jadeschmuck sowie Skelette der Menschenopfer, darunter Kinder im Alter zwischen drei und 12 Jahren. Warum die Stadt letztlich verlassen wurde ist unklar, vielleicht lag es daran, dass das Trinkwasser der Cenote verseucht war? Vielleicht an Krankheiten oder Kriegen?

unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza10

Apropos Trinkwasser, die Sonne sticht vom Himmel, ich hab genug gesehen und gehört, ich brauche dringend ein kühles Sol (mexikanisches Bier). Doch vorher komme ich noch an ein paar von denen hier vorbei:

unterwegsundaheim.de_mexico-chichen-itza

Mexiko: Holzgeschnitzte Masken der Maya in Chichén Itzá

Irgendwie schon furchteinflössend diese holzgeschnitzen Maya-Masken, aber gleichzeitig auch unheimlich anziehend, auf meinem Schlendergang durch die Ruinen begegne ich hunderten von Ständen und schon beim ersten konnte ich kaum widerstehen, was mir die Händler natürlich sofort angesehen haben. Jetzt zieren zwei Maya-Masken meine Wohnung, direkt neben meinen Terrakotta-Kriegern aus Xian.

Das war Chichén Itzá, Weltkulturerbe, bedeundste Pyramide der Neuen Welt, ich war da, vor dem Weltuntergang, der nicht kam und beim nächsten Mal zeige ich Euch was Mexiko sonst noch so zu bieten hat, z.B. aus der Zeit als die Spanier das Land eroberten.

 

Meine Reiseroute durch Mexiko mit allen Reiseinfos und Tipps:

Lest auch:

Mexiko im Land der Maya zwischen Dschungel und Karibikstrand

Etappe 1: Mexiko: Tulum. Maya-Ruine am Karibikstrand

Etappe 2: Mexiko Uxmal – Maya-Pyramiden mit schwindelerregender Aussicht

Etappe 3: Mexiko – im Jungbrunnen einer Cenote

Mexiko: Morgenerwachen im Dschungel

Mexiko: Darum geht die Welt nicht unter

Weitere Reiseberichte aus Mexiko

Chichen Itza Mexiko

Mexiko Reiseroute für 2 Wochen - Highlights auf der Yucatan Halbinsel

Etappe 4 bringt mich zu der bedeutensten Maya Stätte Mexikos: Chichén Itzá.

Read More
unterwegsunddaheim.de_mexiko-playadelcarmen004

Mexiko: süßes Nichtstun am Strand von Playa del Carmen

In Playa del Carmen findet man die schönsten Karibikstrände Mexikos und kann sich abends durch das quirllige Städtchen treiben lassen. Süßes Nichtstun am Tag und bei Nacht in Playa del Carmen Mexiko.

Read More
unterwegsundaheim.de_mexico-roadtrip6

My Mexican Roadtrip

Mein Roadtrip durch Mexiko zeigt euch noch einmal spannende Ein- und Aussichten.

Read More
unterwegsunddaheim.de_mexiko-schnorcheln1

Mexiko Schnorcheln: die bunte Unterwasserwelt entdecken

Eintauchen zwischen Fischschwärmen und Korallen.

Read More
unterwegsunddaheim.de_mexiko-riolagartos15

Mexiko Rio Lagartos: Der Wasserlauf der rosa Flamingos

Rosa Flamingos, Krokodile, Seeadler in Rio Lagartos.

Read More
Merida Mexiko

Koloniales Flair in Merida oder viva Mexiko!

Kolonialer Zauber und ein bisschen laissz faire in Merida.

Read More
unterwegsunddaheim.de_mexiko-hacienda1

Mit Zorro auf der Hacienda in Mexiko

Wolltet ihr auch schon immer mal wissen wie es ist ein Gutsherr zu sein oder mit Zorro auf einer Hacienda sein?

Read More
unterwegsunddaheim.de_mexiko-dschungel2

Mexiko: Morgenerwachen im Dschungel

Der Weckruf der Papageien: Sonnenaufgang im Dschungel.

Read More

Quellen:

*Diego de Landa wurde als Franziskanermönch im Namen der Inquisition in die Neue Welt geschickt, er erreichte Mexiko 1549 und verfasste seinen Bericht „Relación de las cosas de Yucatán“. Er ließ alle Bücher und Schriften der Maya verbrennen, daher bleiben heute nur die Reliefs, die Schlüsse auf die Kultur der Maya ziehen lassen.

Der Spiegel: Angelika Franz;; Menschenopfer der Maya Fünf Tode für den Regengott mit dem langen Rüssel:http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/menschenopfer-der-maya-fuenf-tode-fuer-den-regengott-mit-dem-langen-ruessel-a-531502.html