Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den Chao Praya entlang läuft, die breite braune Lebensader der Stadt, dann meint man den sumpfig tropischen Geruch noch immer in der Nase zu haben. Wer eine Bootstour durch die Klongs von Thonburi in Bangkok machen möchte, kann ein Gefühl dafür bekommen, wie Bangkok einmal war bevor sich die Hauptstadt Thailands in eine Megacity verwandelt hat. Als Klongs bezeichnet man die Wasserkanäle, die sich als Nebenadern des Chao Prayo Flusses entlangziehen und die heute nur noch im Stadtteil Thonburi, am westlichen Ufer des Chao Prayo, zu finden sind. Einst galten diese Wasserkanäle als einzige Verkehrsstraßen durch Bangkok, hier wurden Waren gehandelt, Märkte abgehalten und Personen von A nach B transportiert. Hier entstand auch der nostalgisch verklärte Begriff des Venedigs des Osten, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Reiseführern auftauchte und mit dem sich Bangkok heute nicht mehr identifizieren lässt. Denn die alten Wasserkanäle wurden längst zugeschüttet, weil sie profitableren Bauprojekten weichen mussten. Wo heute Hochhäuser in den Himmel ragen, waren einst die berühmten schwimmenden Märkte. Die einzige Siedlung, die sich bis heute auf dem Wasserkanal hält, scheint in Thonburi zu sein. Eine Bootstour durch Klongs von Thonburi ist eine Reise in das alte Bangkok wie es einmal war.
Bootstour durch die Klongs von Thonburi in Bangkok ab Wat Arun
Ich nehme mir ein Boot für 700 Baht an der Anlegestelle des Wat Arun und habe dafür das Boot für die einstündige Rundfahrt durch die Klongs für mich allein. Wir verlassen den Chao Prayo und biegen links in den Nebenfluss, der in den Stadtteil Thonburi führt, ab. Zunächst allerdings gilt es eine Schleuse zu passieren und erstmal zu warten. Das linke Flussufer unterscheidet sich vom rechten, nicht nur in seiner Ursprünglichkeit, sondern auch darin, dass es hier viel grüner zu sein scheint.
Hinter der Schleuse taucht ein anderes Bild von Bangkok auf. Hier stehen auf Holzpfählen Häuser im sumpfig braunem Wasser. Die zerbrechlich schiefen Holzhäuser sind tatsächlich bewohnt und egal wie verfallen so ein Haus aussehen mag, es verfügt über eine gepflegte Terrasse mit Weihnachtssternen im Pflanzenkübel und manchmal sogar über eine Sat-Antennenschüssel. Je weiter man hineinfährt in die Klongs von Thonburi, desto mehr bekommt man auch vom Alltagsleben der Bewohner mit. Da gibt es Menschen, die ihre Essschüssel in der braunen Brühe waschen oder Fische angeln. Auch eine Händlerin auf einem Boot pirscht sich an mein Boot heran und bietet mir kalte Getränke und kitschige Souvenirs an.
Mit dem Passieren der Schleuse betritt man eine komplett andere Welt, durchzogen von Wasserstraßen und Wohnsiedlungen auf Stelzen. Manche Häuser sind dagegen neu, modern, neureich, andere halb verfallen und windschief. Immer wieder taucht ein Wat – ein Tempel mit seinen goldenen Ornamenten auf, die in der glühenden Mittagshitze in den blauen Himmel über Bangkok hineinglänzen. Am Ufer Schulkinder, die auf ein Boot warten, das sie nachhause bringt. Ein Stadtteil, der sich auf dem Wasser eingerichtet hat.
In den Klongs von Thonburi in Bangkok: Glück hat, wer Fische füttert
An einer Stelle füttern ein paar Chinesen Fische im Wasser. Es sind riesige Fische, deren Mäuler gierig nach den Brotkrümeln schnappen. Kurz darauf entdecke ich den Grund dafür: auf einem Schild steht, dass wer an dieser Stelle Fische füttert, Glück ernten wird. Wohl eher bringt es den Fischern Glück, wenn sie ein paar Meter weiter, ihre Angelrouten ins Wasser halten und die fettgefütterten Fische herausfischen. Oder den Waranen. Mein Bootsführer, ruft plötzlich von hinten hervor „animal“, ach ja, da liegen zwei krokodilartige Tiere am Ufer und sonnen sich. Als wären es Haustiere. Es sind Warane, ihr Kopf ist klein und spitzig.
Plötzlich spricht mich jemand an. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ein Boot neben mir ist, das ebenfalls auf die Weiterfahrt wartet. Darin ein Inder allein im Boot. Kurzer Smaltalk, dann zieht jeder mit seinem Boot wieder von dannen. Nach einer Stunde endet die Fahrt, wie sie begonnen hat. Wir passieren die Schleuse, zusammen mit anderen Longtailbooten und warten bis sich der Wasserpegel wieder dem Chao Praya angepasst hat. Dann sind wir wieder auf der breitesten aller Wasserstraße, dem Chao Praya, auf dem auch heute noch Taxiboote hin und her fahren und viel schneller sind als die auf der Betonstraße. Der Chao Prayo ist quasi die Autobahn der Wasserstraßen: groß, breit, geschäftig und am Ufer die Hochhäuser der Skyline Bangkoks.
Fazit zur Bootstour durch die Klongs von Thonburi in Bangkok
Ich fand diese einstündige Bootstour durch die Klongs von Thonburi in Bangkok ein echtes Highlight, das mir ein authentisches Bild von Bangkok gezeigt hat. Einige Touristen sind der Meinung, dass dies ein Touristengag ist oder nicht authentisch genug, aber das finde ich nicht. Ich habe einen Eindruck vom Leben der Menschen am Fluss bekommen, habe gesehen, wie sie Wäsche waschen, ihr Abendessen angeln oder den Tempel besuchen. Ich habe Warane und riesige Fische gesehen und Häuser, die auf Stelzen im Wasser stehen. Für mich war diese Bootstour durch die Klongs von Thonburi ein echtes Highlight und eine willkommene Abwechslung nach den Tempelbesuchen. Außerdem wurde mir diese Bootstour auch von meinen Reiseführern (Stefan Loose Thailand und Marco Polo Bangkok) als Highlight empfohlen und ich zahlte genau den Preis, den die Reiseführer auch genannt haben. Wer mehr sehen will, muss eben auch mehr zahlen. Für mich war es absolut ok so.
geführte Bootstouren
Wenn Du nicht selbst nach einem Bootsführer Ausschau halten willst und verhandeln willst, dann kannst du auch eine gebuchte Tour machen, z.B. in Kombination mit einer Tempelbesichtigung. Touren kannst du z.B. hier buchen.*
Infos zur Bootstour durch die Klongs von Thonburri
Lt. Stefan Loose findet man an jeder Anlegerstelle Angebote für Bootstouren durch die Klongs von Thonburi. Auch Hotels und Reiseveranstalter bieten diese Touren an, die man dann über eine Agentur buchen kann. Nachteil: bei diesen Angeboten hat man das Boot sicherlich nicht für sich allein.
Ich bin am Wat Arun eingestiegen, der liegt schon auf der richtigen Flusseite und habe nach einem Angebot gefragt. Die Touren dauern regulär 1 Stunde und fahren durch die Klongs von Thonburi. Man kann aber sicherlich auch verhandeln und länger fahren oder tiefer hinein in die Wasserstraßen, allerdings kostet das dann auch mehr. Ich habe 700 Baht gezahlt.
mein Hoteltipp für Bangkok: The Grand Sathorn – mein Zimmer.
Finde hier wichtige Tipps für deine Reiseplanung
Finde hier Tipps wie du kostenlos in Thailand Geld abheben und bezahlen kannst
meine Reiseführer
Stefan Loose Reiseführer Thailand: mit Reiseatlas*
Weitere Reiseberichte aus Thailand
Reiseroute 3 Wochen Thailand vom Norden in den Süden Thailands - zum Nachreisen!
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Reisetipps Thailand
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Highlights von Koh Phangan erkunden
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Hippie auf Teilzeit in den Mai Pen Rai Bungalows auf Koh Phangan - Robinson Cruso Feeling inklusive
Ein persönliches Experiment - kann ich ein Hippie auf Zeit sein? In den Mai Pen Rai Bungalows am Than Sadet Strand auf Koh Phangan ist das möglich - die perfekte Kulisse für den Selbstversuch.
Read More ›Koh Samui Sehenswürdigkeiten & Highlights für entspannte Tage am Strand
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Das Goldene Dreieck - an der Grenze von Thailand, Myanmar und Laos
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Der weiße Tempel von Chiang Rai
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Bei den Karen Langhalsfrauen von Chiang Rai oder im Menschenzoo
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Wat Phra Taht Doi Suthep und Bhuping Palace im Doi Suthep Nationalpark bei Chiang Mai
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Eine Wanderung zu den Huay Kaew Wasserfällen im Doi Suthep Nationalpark
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Ayutthaya Historical Park: Mit dem Fahrrad durch die alten Königsstadt von Siam
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›Eine Bootstour zu den Tempelruinen von Ayutthaya - der alten Hauptstadt Thailands
Bangkok ist ein Sumpf. Ein Moloch, eine Megastadt, die aber tatsächlich aus einem Sumpfgebiet entstanden ist. Und wenn man den […]
Read More ›
Warst du schon einmal in Bangkok? Hast du die Bootstour gemacht, wie fandest du es? Schreib es in die Kommentare!
Hat Dir dieser Reisebericht gefallen? Dann teile ihn doch gleich auf Facebook mit deinen Freunden und abonniere den kostenlosen Newsletter mit praktischen Reisetipps von unterwegs & daheim!
*die mit *gekennzeichneten Links führen zu Partnerseiten. Solltest du darüber ein Produkt erwerben, erhalte ich eine kleine Provision dafür. Diese ermöglicht es mir diese Webseite zu betreiben und Informationen auch weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen. Vielen Dank für deine Unterstützung!