Erfurt Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt von Thüringen bei einem Städtetrip entdecken – hier erfährst du die besten Tipps!
Erfurt ist ein gut gehütetes Geheimnis. Obwohl Erfurt die Landeshauptstadt von Thüringen ist, wirkt die Stadt auf den ersten Blick beschaulich und heimelig. Doch wer Erfurt einmal besucht hat, der gerät schnell ins Schwärmen und so ist es auch mir ergangen als ich Erfurt besucht habe. Zugegeben, ich habe Erfurt zur Weihnachtsmarktzeit besucht und die Stadt zeigte sich mir von ihrer aller schönsten Seite: überall glänzten die Lichterketten über den Straßen der Altstadt, der Weihnachtsmarkt am Fuße des Doms, aber auch viele kleine versteckte Ecken in den Altstadtgassen verzauberten mich auf Anhieb. Aber Erfurt hat außer der wunderschönen Altstadt noch viel mehr zu bieten. Kulturell ist die Landeshauptstadt Thüringens ebenfalls sehr interessant. Alle Highlights und Erfurt Sehenswürdigkeiten zeige ich dir in diesem Artikel.
Erfurt Altstadt – ein Bummel durch gemütliche Gassen
Eines Vorweg: Die Altstadt von Erfurt ist eine einzige Sehenswürdigkeit! Es gibt soviel zu entdecken in den schönen Altstadtgassen, an denen du ruhig einmal deine Blicke entlang der hübschen Hausfassaden schweifen lassen kannst. Die Häuser erzählen eine Menge Geschichten! Die Altstadt ist nicht groß und du kannst sie prima zu Fuß entdecken.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Die Krämerbrücke
Fangen wir mit der ältesten und berühmtesten Sehenswürdigkeit von Erfurt an: der Krämerbrücke. Sie ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt und erinnert sofort an die berühmte Ponte Vecchio in Florenz. Doch angeblich soll die Krämerbrücke im thüringischen Erfurt die längste mit Häusern bebaute Brücke Europas sein. Anders wie die Ponte Vecchio sind die Häuser auf der Brücke natürlich in typisch deutschem Fachwerkstil versehen. Insgesamt 32 Häuser stehen auf der Krämerbrücke, so dass die meisten Touristen erst gar nicht merken, dass sie sich bereits mitten auf einer Brücke befinden und ratlos nach der Sehenswürdigkeit fragen.
Traditionelles Handwerk & Manufakturen auf der Krämerbrücke
Das Besondere an der Krämerbrücke und ihren hübschen Häusschen sind die traditionellen Handwerksgeschäfte, die sich hier angesiedelt haben. Wer hier ein Geschäft hat, der muss sich dem traditionellen Handwerk verpflichtet haben oder eine originelle Geschäftsidee haben. So wie z.B. der berühmte Eis-Krämer, dessen Eis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Für die vielen ausgefallenen Eissorten wurde der Laden auch schon vom Feinschmecker ausgezeichnet. Zum Eis-Krämer gehört auch die Schokoladen Manufaktur Goldhelm Schokolade, die mir in der Weihnachtszeit eher zusagt. Auch hier schmecken die leckeren Pralinen einfach traumhaft lecker. Mein Tipp: unbedingt probieren!
Es gibt einen Gewürzladen, verschiedenes Kunsthandwerk, aber auch die traditionelle Blaudrucke aus der Waid Manufaktur, für die Erfurt bekannt ist. Im Mittelalter wuchsen auf den Feldern rund um Erfurt goldgelbe Pflanzen, das sogenannte Waid, aus denen man Färbemittel herstellte. Daraus entstand ein wunderschönes, einzigartiges Blau und der berühmte Blaudruck. Man färbte damit z.B. Textilien.
Theater Mundi auf der Krämerbrücke
Auf alle Fälle sollte man auch eine Münze parat halten für das mechanische Theater Mundi am Ende der Krämerbrücke. Wirfst du einen Münze rein, bewegen sich die kleinen Figuren. Wie aus einer anderen Zeit – einfach märchenhaft.
Den besten Ausblick über die Krämerbrücke hast du übrigens, wenn du den Turm der Ägidiuskirche hinauf steigst.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Fischmarkt
Von der Krämerbrücke aus laufe ich direkt in Richtung Dom und komme vorbei an einem der schönsten Plätze in Erfurt, dem Fischmarkt. Seit dem Mittelalter ist der Platz ein zentraler Marktplatz. Auf dem Fischmarkt stehen auch viele der schönsten Gebäude, wie das Erfurter Rathaus im neugotischen Stil.
Aber auch einige der schönen Patrizierhäuser mit neu restaurierten prunkvollen Fassaden sind sehenswert. Im Haus „Zum Goldenen Ochsen“ ist die Kunstgalerie Erfurt untergebracht.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Dom und St. Severikirche
Vom Fischmarkt geht der Bummel durch Altstadt von Erfurt weiter zum nächsten prägnanten Platz: dem Domplatz. Der Erfurter Dom (Mariendom) und die daneben stehende St. Severikirche bilden ein einheitliches Bild. Überhaupt gibt es in Erfurt sehr viele Kirchen. Aber herausragendes Wahrzeichen ist natürlich der schöne Erfurter Dom, der erhaben über dem Domplatz thront. Die Bürger von Erfurt müssen erst einmal die Treppen zum Dom hinaufsteigen für ihren Kirchgang, um dem Herrn näher zu kommen. Im Dom selbst befindet sich die Glocke Gloriosa – die größte freischwingende Glocke aus dem Mittelalter der Welt. Und auch so lohnt ein Blick ins Innere des Gotteshauses und ein Blick in den Chor mit den alten Holzsitzen auf dem die Geistlichen saßen. Auf dem Domplatz findet übrigens auch der berühmte Erfurter Weihnachtsmarkt statt (es gibt aber auch Stände auf dem Fischmarkt), den ich auch besucht habe:
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Zitadelle Petersberg
Vom Domplatz schlendere ich geradeweg zu auf die höchste Erhebung Erfurts: die Petersberg Zitadelle. Das ist eine preußische Stadtfestungsanlage aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Von hier oben hast du die beste Weitsicht über Erfurt, die umliegenden Felder, den Domplatz mit Dom und St. Severikirche und die Altstadt von Erfurt. Es lohnt sich also, ein bisschen hier oben herumzuschlendern und zu verweilen.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Alte Synagoge und Erfurter Schatz
Von außen wirkt die Alte Synagoge in der Waagegasse von Erfurt recht unscheinbar. Und man hätte es der Stadt Erfurt auch gar nicht zugetraut, dass sie für das jüdische Leben in Deutschland ein recht eindrucksvolles Beispiel liefert. Die Alte Synagoge in Erfurt aus dem 11. Jahrhundert ist jedenfalls die älteste Synagoge in Europa, die noch erhalten ist. Und im Museum im Innern befindet sich auch der „Erfurter Schatz“, dabei handelt es sich um jüdische Schmuckstücke, die man bei Ausgrabungen gefunden hat. Das wichtigste Schmuckstück ist ein Hochzeitsring aus Gold aus dem 14. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab es in Erfurt ganze jüdische Viertel in der Altstadt, auch das zeigt das Museum. Das jüdische Leben in Erfurt wird hier eindrucksvoll veranschaulicht. Neben dem Schmuck sieht man auch Thora und Schriftrollen. Ich muss zugeben, ich habe wenig Bezug zur jüdischen Kultur, aber das jüdische Leben in Erfurt ist schon einzigartig und die Stadt bewirbt sich damit auch bei der UNESCO Welterbe Kommission. Fotografiern war leider nicht gestattet, weshalb es keine Bilder gibt. Die Alte Synagoge Erfurt kannst du mit der Erfurt Card kostenlos besuchen.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Mikwe
Was viele in Erfurt gar nicht sehen und ich nur durch die Kenntnisse von meinem Stadtführer Tim erfahren habe, ist der Zugang zur Mikwe nahe der Krämerbrücke an der Gera. Auch die Mikwe gehört zum Teil des jüdischen Lebens im mittelalterlichen Erfurt als sich rund um die Krämerbrücke das jüdische Quartier befand. Die Mikwe wurde zufällig bei Ausgrabungen gefunden. Dabei handelt es sich um ein rituelles Bad, in dem sich hauptsächlich jüdische Frauen nach Geburten und der Menstruation rein wuschen.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Augustinerkloster – wo Martin Luther Mönch war
Die ganze Stadt Erfurt besteht gefühlt aus Kirchen und Gotteshäuser. Und auch Martin Luther und die Geschichte der Reformation spielt hier in Erfurt eine ganz große Rolle. Im Augustinerkloster hat Martin Luther zwischen 1505 und 1511 als Mönch gelebt, im Erfurter Dom wurde er zum Prieser geweiht. Jeden Tag schaute er auf die gläsernen Fenster im Chor (Löwen und Papageienfenster) der öffentlich zugänglichen Kirche des Augustinerklosters. Darin ist eine Rose abgebildet, später entwarf Luther ein Symbol, die sogenannte „Lutherrose“, die hier zu sehen ist. Das alles habe ich bei einer Führung durch das Augustinerkloster in Erfurt erfahren. Im Innern des Klosters sieht man die schönen Kreuzgänge, die Bücherei und die Lutherstube, die allerdings auf der Wartburg in Eisenach, wo sich Luther während der Reformation versteckte, interessanter ist. Im Augustinerkloster kann man heute auch übernachten, es ist eine Tagungsstätte angebaut. Rund um das Augustinerkloster gibt es übrigens auch hübsche Häuser und schnuckelige Altstadtgassen.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Stasi-Gefängnis Erfurt
Eine der interessantesten und für ergreifensten Sehenswürdigkeiten von Erfurt war das ehemalige Stasi-Gefängnis in der Gedächtnisstraße Andreasstraße. Hier sperrte die Stasi zur DDR-Zeit politische Häftlinge ein. Mehr als 5.000 Häflinge wurden hier während der Stasi-Zeit inhaftiert, was viele Bürger von Erfurt gar nicht wussten. Im Museum hat man Einblick in die Zellen und Duschräume, bekommt Einblick in persönliche Schicksale der Häftlinge, liest in verschlüsselten Briefen und erhält einen Eindruck von der damaligen Zeit und sieht Gegenstände von damals. Für mich als Kind des Westens ist diese Zeit nahezu unbekannt und wirkt befremdlich. Zwar war ich schon im Mauer-Museum in Berlin, aber noch nie in einem Stasi-Gefängnis und das fand ich doch sehr interessant. Noch nie ist mir so klar geworden, in welchem Gefängnis die Menschen damals lebten. Ich habe einen Mann gesehen, der saß da die ganze Zeit in einer Stelle – der hatte bestimmt ein persönliches Schicksal zu verarbeiten. Übringens kannst du die Gedenkstätte Andreasstraße mit der Erfurt Card kostenlos besuchen.
Erfurt Sehenswürdigkeiten: Glockenbachviertel & Altstadtviertel
Empfehlen kann ich dir auf alle Fälle auch ein Bummel durch das bunte Glockenbachviertel mit seinen farbenfrohen Häusschen. In der Weihnachtszeit hängen hier vor jedem Haus ein Weihnachtstern. Aber auch sonst lohnt das Viertel mit seinen bunten Häusschen für einen Bummel.
Wer mehr über Erfurt erfahren will, kann natürlich an einer Stadtführung teilnehmen. Ansonsten empfehle ich, lass dich einfach treiben und schau dir die Häuser in der Altstadt auch mal genauer an, sie erzählen Geschichten! So habe ich z.B. entdeckt, dass in diesem Haus die Schriften von Martin Luther und das älteste Rechenbuch von Adam Riese 1518 hier gedruckt wurden. Steht auf der Gedenktafel an der Wand. Und ich bin mir sicher, es gibt noch so viel mehr Geschichten in Erfurt zu entdecken!
Ich glaube ich habe Erfurt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlichen zeitlichen Epochen kennengelernt. Diese Stadt ist auf alle Fälle eine Städtereise wert. An einem Wochenende in Erfurt wird es nicht langweilig. Ich war zwar zur Weihnachtszeit da, was ich sehr empfehlen kann, aber im Sommer ist es bestimmt auch schön, wenn rund um die Gera nette Cafés zum Verweilen am Fluss einladen oder eine Pause im Egapark auch eine nette Idee sind.
Meine Tipps für deinen Erfurt Städtetrip!
Anreise nach Erfurt am besten mit der Deutschen Bahn:
übernachten in Erfurt
Übernachtet habe ich 2 Nächte im zentralen Radisson Blu Hotel Erfurt:
Restaurant-Tipp
Restaurant Nüsslein an der Krämerbrücke
(hier habe ich leckere Trüffel-Ravioli gegessen)
Lies auch meinen Bericht
Reiseführer für deinen Besuch in Erfurt:
Glücksorte in Erfurt: Fahr hin und werd glücklich*
DuMont direkt Reiseführer Erfurt: Mit großem Cityplan*
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Ich wurde von Tourismusmarketing Erfurt und Thüringen entdecken zu dieser Recherchereise eingeladen. Meine Eindrücke basieren auf meiner unabhängigen Meinung, vielen Dank für die Unterstützung.
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