Dresden – das Elbflorenz, wie die sächsische Stadt gerne genannt wird, gehört mit Sicherheit zu einer der schönsten Städte Deutschlands. Hier erfährst du warum und was sich lohnt, wenn du in Dresden bist. Wenn du nur einen Tag in Dresden bist oder nur wenig Zeit hast, erfährst du hier welche Highlights du auf alle Fälle sehen solltest.
Ich bin über Nacht zur Prinzessin geworden. Jedenfalls fühle ich mich so als ich in meiner fürstlichen Residenz auf Schloß Eckberg erwache und erst mal die Balkontür aufmache und die frische Morgenluft einatme. Draußen ziehen Nebelschwaden von den Wiesen herauf. Die ersten Sonnenstrahlen strahlen durch die Baumkronen. Eine wahrhaft prinzessinenhafte Morgenstimmung in diesem alten Schloß hoch über der Elbe – auch Elbresidenzen genannt. Doch für lange Träumereien habe ich keine Zeit, ich bin auf Entdeckungstrip – Dresden hat noch viel vor mit mir heute. Die Top-Sehenswürdigkeiten von Dresden warten an diesem Samstag auf mich.
Dresden an einem Tag entdecken – eine Stadtführung durch das „Elbflorenz“ zu den bekannten Sehenswürdigkeiten
Die Hauptsehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Stadt Dresden ist natürlich die imposante Frauenkirche im Herzen der Altstadt Dresdens. Sie ist mein Ausgangspunkt um die Top-Sehenswürdigkeiten in Dresden zu entdecken.
Vor der Frauenkirche warten gleich zwei Herren auf mich: Martin Luther, der als Statue vor der Kirche steht und der Stadtführer, der mich durch die sächsische Hauptstadt führt. Die Frauenkirche ist immerhin eine der prachtvollsten Barockkirchen, die protestantisch ist. Außerdem ist sie berühmt durch ihren hellen Sandstein und der einzigartigen Steinkuppel. Wir laufen über den Neumarkt zum Schloss, in dem August der Starke residierte. Er soll über 300 Kinder gezeugt haben, doch verfallen war der absolutistische Herrscher nur einer einzigen Frau: seiner Lieblings-Mätresse Gräfin Cosel. Ihr ließ er ein prachtvolles Barockpalais mit herrlichen Stuckfassaden gleich gegenüber des Schlosses bauen, das Taschenbergpalais. Besonders pikant: das Palais der Geliebten lag in Sichtweite zu den Gemächern seiner Gattin. Intrigen, Macht und Liebeleien – das ist der Stoff aus dem auch hier in Dresden die Geschichten gemacht wurden. Und bei einer Stadtführung erfährt man die pikanten Details.
Der Stadtführer erzählt, wie Dresden noch vor 25 Jahren ausgesehen hatte: all die prachtvollen Gebäude waren verfallene Ruinen, zerbombt von den harten Luftangriffen der Alliierten im 2. Weltkrieg. Ich konnte das kaum glauben, dass die Menschen hier zwischen den Trümmern lebten – auch Jahrzehnte nach dem Krieg noch, genauer gesagt bis zur Wiedervereinigung. Wie die Fassaden dagegen heute im Spätherbstlicht strahlen! Vivien erzählt, wie sie als Kind noch durch die Trümmer ging. 25 Jahre Wiedervereinigung feierten wir vor Kurzem erst. Und ein bisschen schäme ich mich dafür, dass ich sowenig über diese Zeit in Ostdeutschland weiß – seit über 25 Jahren im geeinten Deutschland bin ich zum aller ersten Mal in Sachsen. Und überhaupt ist mir Ostdeutschland sehr unbekannt. Dresden ist erst meine dritte Stadt in Ostdeutschland. Wie kann es eigentlich sein, dass man sein eigenes Land so wenig kennt? Mir ist wohler, wenn der Stadtführer wieder von August dem Starken erzählt, der die Stadt zu dem ausbaute, wie ich sie heute wieder vor Augen habe und was ihr den Beinamen Elbflorenz eingebracht hat: wegen der prachtvollen Barockbauten und der kulturellen Szene zu Zeiten des Absolutismus. Wir schlendern über den Zwinger und vorbei an der Semperoper. Einmal ein schönes Kleid anziehen und hier eine Oper anhören – das ist schon lange mein Traum (habe ich inzwischen nachgeholt – den Nussknacker zur Weihnachtszeit – super schön und märchenhaft).
Highlights in Dresden: Semperoper und Zwinger
Mit dem Raddampfer zu den Elbschlössern
Ein absolut entspannendes Highlight, das man in Dresden nicht verpassen sollte, ist eine Schifffahrt mit einem der alten Schauffelraddampfer auf der Elbe.
Nach soviel Fakten gönnt man sich am besten eine Fahrt auf dem Raddampfer – einem der ältesten Raddampfer der Welt. Auf den weiten Elbauen geht es in gemächlichem Tempo entlang der drei Elbschlösser: Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss und Schloss Eckberg – in dem ich übernachtet habe. So sehe ich das im schottischen Stil erbaute Schloss, in dem ich mich für zwei Nächte einquartiert habe, auch mal vom Schiff aus.
An der ersten Station in Blasewitz steige ich gleich nach der Brücke aus, die das „Blaue Wunder“ genannt wird. Das Blaue Wunder zählt auch zu eines der Wahrzeichen von Dresden. Leider ist sie auch der Grund, weshalb die Elbe und ihre Schlösser den Titel UNESCO Weltkulturerbe aberkannt wurde. Blasewitz ist ein nettes Villenviertel mit Dorfcharakter. Seit 1921 gehört es zu Dresden. Ein Bummel durch Blasewitz lohnt sich, da die Atmosphäre hier eine ganz andere ist wie in der trubeligen Altstadt.
- Schifffahrt von der Innenstadt Dresden bis zur Brücke Blaues Wunder mit Schauffelraddampfer* (1,5 Stunden)
Lunchtime: Blick über das Elbtal und Dresden
Die Standseilbahn am Körner Platz führt hinauf zum Stadtviertel Weißer Hirsch, in dem auch die ein oder andere Villa zu finden ist. Wir entscheiden uns erstmal für Lunch im Restaurant Luisenhof. Auf der Sonnenterrasse ist es noch angenehm warm für Oktober. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf das Elbtal und auf Dresden.
Prickelnder Abend auf dem Weingut Schloss Wackerbarth in Radebeul
Zum Abschluß des Tages geht es nach Radebeul. In dem kleinen Städtchen an der sächsischen Weinstraße wurde Karl May geboren und außerdem hat es die größte Millionärsdichte Deutschlands. Edel geht es auch auf dem Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth zu. Schon der Lebemann August der Starke feierte in den romantischen Weinbergen rauschende Feste. Hier erfahre ich, dass Sachsen zwar nicht viel Wein anbaut, dafür aber auf Qualität setzt. In der Wein- und Sektkelterei werden die edlen Tröpfchen hergestellt und gelagert. Bis zu sechs Jahren, in der jede einzelne Flasche immer wieder von Hand gedreht werden muss, um den richtigen Reifegrad zu erreichen. Wenn ich bedenke, wie schnell so eine Flasche ausgetrunken ist, bekomme ich schon fast ein schlechtes Gewissen bei der anschließenden Sektverkostung. Wir testen einen nach Brombeeren und Kirsche schmeckenden und herrlich prickelnden Gräfin Cosel Rosé – ein leckerer Sekt, der irgendwie immer geht. Gefolgt von einem trockenen Sekt aus Riesling, Weißburgunder und Kerner Reben. Dieser Sekt heißt natürlich August der Starke und hat bis zu vier Jahren Lagerung hinter sich. Die Krönung der Sektverkostung ist der edle trockene Schloß Wackerbarth – 2006er pinot brut – prickelt ganz fein und dezent fruchtig auf der Zunge.
Hier endet mein Tag in Dresden mit einem gemütlichen Abendessen auf Schloss Wackerbarth bevor ich mich wieder in mein anderes Schloss Eckberg zurückziehe. Hach an so ein fürstliches Leben in Dresden könnte ich mich schnell gewöhnen.
Meine Dresden Tipps
Meine Hoteltipps für Dresden:
2 Nächte habe ich in dem wunderschönen Elbschloss hoch über der Elbe übernachtet:
2 Nächte habe ich in der Dresdner Neustadt übernachtet, in dem wunderschönen:
weitere Unterkünfte in Dresden finden*
Empfehlenswerte Ausflüge & Touren in Dresden:
- Dresden City Card*
- Schifffahrt von der Innenstadt Dresden bis zur Brücke Blaues Wunder mit Schauffelraddampfer* (1,5 Stunden)
- geführte Stadttour durch Dresden mit Semperoper*
- Tagesausflug von Dresden nach Meißen*
- Rundgang Dresden bei Nacht*
- Elbe Radtour mit Besuch der Molkerei Pfundts*
Infos zu Stadtouren und Sehenswürdigkeiten in Dresden: Sachsen Tourismus
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Sehr schöner Artikel! Ich finde Dresden auch immer eine Reise wert. Die Stadt ist wirklich toll und die Umgebung erst recht. Am besten schnappt man sich ein Fahrrad und erkundet die Gegend ganz ausgiebig. Und dass es in der Gegend auch gute Weine gibt, habe ich erst kürzlich auf der eat&style in Köln feststellen dürfen!
Gruß, Sandra
vielen Dank für deine Tipps Sandra! Die Gegend mit dem Fahrrad erkunden hört sich toll an, das muss ich auch mal machen, aber mach ich mal wenn es draußen wieder wärmer wird.
Liebe Grüße
Nicole
Hey,
sehr schöner Artikel und tolle Bilder. Ich habe Dresden vor 2 Jahren besucht und war begeistert von dieser tollen Stadt. VG Oli
Danke, ja Dresden ist wirklich eine wunderschöne Landschaft, aber ich kann auch das Umland in Sachsen sehr empfehlen. Mir gefällt es da immer wieder gut. LG Nicole
Dresden wurde der Weltkulturerbe Titel wegen der neu erbauten Waldschlößchenbrücke anerkannt. Nicht wegen dem „Blauen Wunder“.
Danke für den Hinweis, ich dachte es wäre wegen des Blauen Wunders.