Dordrecht ist Hollands älteste Stadt. Etwa 20 Kilometer südöstlich von Rotterdam entfernt liegt die Stadt mit den knapp 120.000 Einwohnern in der Provinz Südholland. Dordrecht ist der perfekte Ausgangsort für einen Besuch bei den Windmühlen von Kinderdijk und den Nationalpark de Biesbosch, der direkt vor den Toren von Dordrecht liegt. Obwohl die Stadt im Schatten von Rotterdam liegt, ist sie einen Besuch wert.
Im Jahr 1220 erwarb Dordrecht seine Stadtrechte und gilt seither als älteste Stadt Hollands. Durch das Stadtrecht wurden die Waren hier „gestapelt“, vor allem Wein, Getreide und Wolle wurden hier gehandelt. Das verhalf den Bürgern von Dordrecht zu einem gewissen Reichtum, der sich bis heute in den typischen Giebelfassaden der Bürgerhäuser zeigt. Es war im November 1421 als das Schicksal der Stadt Dordrecht eine Wende nahm. Die große St. Elisabeth Flut rieß sämtliche Deiche mit sich, das Meer holte sich das Land zurück, das die Holländer so verzweifelt versuchten trocken zu legen. Das Wasser kam bis nach Dordrecht, rieß Städte entzwei und trennte die Stadt vom Land. Dordrecht war umgeben von Wasser, wie eine Insel inmitten von Sumpf. Heute ist Dordrecht zwar keine Insel mehr, aber das Wasser ist noch immer da. Es gehört zu Dordrecht wie die Grote Kerk. Die Stadt hat ihre Kanäle, wie so viele Städte in Holland, doch hier in Dordrecht ist noch mehr Wasser als überall sonst. Drei Flüsse fließen hier zusammen und verleihen der Stadt das Gefühl als wäre man am Meer – so breit sind die Wasserläufe um die Altstadt herum. Am Groothoofd kreuzen sich die Flüsse Merwede, Noord und Oude Maas. Vom Hotel Bellevue Groothoofd, wo ich übernachtet habe, hat man wie der Name des Hotels schon sagt, die perfekte Aussicht auf das Treiben auf den Flüssen. Und auch der Nationalpark de Biesbosch ist noch ein Überbleibsel der gewaltigen St. Elisabeth Flut, die einst weite Teile Hollands überflutet hatte.
Bummel durch die maritime Altstadt von Dordrecht
Das Hotel Bellevue Groothoofd befindet sich direkt am Stadttor Groothoofdpoort, ein Wahrzeichen von Dordrecht, das den Weg in die Altstadt und in die Wijnstraat öffnet. Dahinter verbirgt sich ein typisch holländisches Altstadtbild aus Backsteinhäusern, schiefen Fassaden mit Pflänzchen vor den Türen, denn für Gärten bot die Stadt am Wasser nie besonders viel Platz. Die Häuser stehen größtenteils unter Denkmalschutz, hinter manch unscheinbarer Fassade verbirgt sich auch ein kleines verstecktes Idyll mit stylischem Hinterhofcafé wie im Huis Roodenburch in der Wijnstraat 153.
Besonders hübsche Altstadtfassaden findet man bei einem Bummel auf der maritimen Hinterseite der Wijnstraat am Kuipershaven und am gegenüberliegenden Wollwevershaven. Hier recken sich holländische Giebelhäuser mit Rundbogenfenster und roten Fensterläden aus dem 17. Jahrhundert in den Himmel, historische Schiffe ankern im Kanal und Zugbrücken sind noch heute das einzige Verbindungsmittel um von einem Kanal zum nächsten zu kommen. Am Nieuwe Haven befindet sich das Huis van Gijn – ein Wohnhaus eines reichen Patriziers, der als Kunstmäzen so ziemlich alles sammelte, das man in dem Museum besichtigen kann. Die Grote Kerk und das Augustinerkloster Het Hof sind Überbleibsel aus dem 13. Jahrhundert. Auf den Plätzen zwischen den Häusern tummelt sich das Leben in Frühstückcafés, Bars und Restaurants.
Shopping in Dordrecht: Kleine Boutiquen und Szenebars
Der Handel verlieh dem mittelalterlichen Dordrecht einst seinen Reichtum, heute ist das Gegenteil der Fall. Die Altstadt leidet wie viele Städte, am Sterben seiner inhabergeführten Läden. Große Ketten will man hier trotzdem nicht sehen, deswegen unterstützt die Stadt kleine Läden und Boutiquen mit einem innovativen Konzept. Wer das Besondere sucht findet in Dordrechts Altstadt viele Antiquitätenläden, Galerien, Designer und Feinkostgeschäfte wie der Chocolatier mit seinen ausgefallenen Schokopralinen in allen Geschmacksrichtungen.
Die Bedeutung des Wassers ist bis heute groß, auch wenn sie eine ganz andere zu sein scheint. Überall parken Jollen und Yachten in den Kanälen, das Leben in Dordrecht, es findet am und auf dem Wasser statt. Wenn die Glocke des Hafenpförtners ertönt, heben sich die Zugbrücken und die Boote kehren zurück von ihrem Tag auf See, gleiten hinein in den Heimathafen. Und für einen Augenblick hat man das Gefühl, die Uhren stehen still. Es muss ein holländisches Lebensgefühl sein, das Leben auf dem Wasser.
Tipps für Dordrecht
Anreise mit Zug von Rotterdam nach Dordrecht: Dauer ca. 20 Minuten
von Deutschland aus reist du mit dem Europa-Spezial der DB günstig in die Niederlande: ab 39,90 € – mit dem Sparpreis Europa in die Niederlande*
mein Hoteltipp in Dordrecht:
Hotel in Dordrecht: Ich habe 2 Nächte im Bellvue Groothoofd* in der Boomstraat 37 übernachtet. Das Hotel liegt direkt in der Altstadt und an den Flussmündungen. Es ist ein Designhotel mit modernen und schönen Zimmern.
Hotel ansehen Bellvue Groothoofd*
Auch schön soll die historische Villa Augustus sein.
Tipp: Walking Tour durch Dordrecht
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Ausflüge von Dordrecht zu den Windmühlen nach Kinderdijk: am schnellsten ist die Fahrt mit dem Waterbus von Dordrecht nach Kinderdijk. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten und hält direkt bei den Windmühlen. Die Haltestelle für den Waterbus befindet sich nah am Hotel Bellevue.
Ausflüge in den Nationalpark de Biesbosch mit dem Rad oder Auto. De Biesbosch liegt nur ca. 10 Minuten von Dordrecht entfernt. Der Nationalpark gilt als der Dschungel von Holland mit vielen Flüssen, Wäldern und mit etwas Glück sieht man Bieber oder Eisvögel.
Ausflüge nach Rotterdam: Entweder mit dem Zug oder mit dem Waterbus. Die Fahrt dauert auch ca. 20 Minuten.
Restauranttipps für Dordrecht
Frühstück oder Lunchcafé: Coffeelicious
Café oder Restaurant: Post
Fischrestaurant: de Stroper
nobel: Villa Augustus
Huis Roodenburch
Nobels Brood
Reiseliteratur für deinen Holland Urlaub
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Diese Reise nach Dordrecht wurde vom Holländischen Fremdenverkehrsamt unterstützt. Vielen Dank.
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