Ein Besuch von Schloss Schönbrunn und der Wiener Hofburg gehört zu jedem Besuch in Wien mit dazu. Gerade im Winter ist ein Städtetrip nach Wien perfekt, um sich die schönsten Sehenswürdigkeiten von Wien anzuschauen. Denn in Museen und in den herrlichen Schlössern ist es jetzt besonders angenehm. Ich besuche Schloss Schönnbrunn und die Wiener Hofburg in Wien im Winter.

Schloss Schönbrunn im Hintergrund die Innenstadt von Wien mit Stephansdom
Schloss Schönnbrunn Wien: Bummel durch Schlosspark
Wir spazieren durch die Parkanlage von Schloss Schönbrunn, eines der schönsten und größten Schlösser Europas. Die kalte Winterluft vertreibt die Müdigkeit aus meinen Knochen und die Enttäuschung über das mangelende Grün, reißen die putzigen Parkbewohner raus: die Eichhörnchen wetzen frech von Baum zu Baum und mir fast über die Füße, stellen sich auf ihre Hinterbeine und gucken mich treuherzig an. Leider habe ich nix für die putzigen Kerlchen und dafür tricksen sie mich aus, denn immer, wenn ich auf den Auslöser meiner Kamera drücken will, flitzen sie in die nächste Hecke. Es ist früh am Morgen, ein paar Jogger, ein paar Gärtner, die Eichhörnchen und wir, sonst ist da niemand um diese Jahreszeit. Wir spazieren hoch zur Gloriette und blicken über Schloss Schönbrunn und die Stadt Wien, die dahinter im Winterschlaf schlummert. Alles schläft, über die barocke Gartenanlage, den Kronprinzengarten, legt sich leise eine Schneedecke.
Nur im Café im Innern der Gloriette, dem ehemaligen Frühstückszimmer des Kaiserpaares, treffen sich vier Damen der Wiener Schickeria zum Kaffeeklatsch. Wenn Blicke töten könnten, hätte mich jetzt die Dame mit den blonden Dauerwellen und den aufgespritzten rotbemalten Lippen gekillt. Ne, ich lass euch mal in Ruhe tratschen, die Eichhörnchen haben mir ohnehin besser gefallen.
Wir spazieren wieder hinunter, langsam füllt sich der Park mit ein paar wenigen Asiaten. An der Vorderfront des Schlosses wird gerade der Weihnachtsmarkt abgebaut, der Baum steht noch. Der Christkindlmarkt ist bestimmt schön hier, aber die angenehme Stille, die wir bei dieser Sightseeing-Tour genießen, hat auch was. Es ist ein Montagmorgen in Wien, der so ruhig und untouristisch ist, dass es im Sommer hier nicht besser hätte sein können. „Das Donbanderl findns drinnen“ „Was? Ach Sie meinen den Audioguide“. Ist das nicht süß? Ich mag Donbanderln und den Wiener Schmäh, es ist die süßeste Sprache der Welt und der Typ, der mir die Eintrittskarte verkauft, strahlt über beide Backen, weil ich seine Sprache so mag. Für einen Moment sind wir Freunde: der Wiener und ich.
Schloss Schönnbrunn in Wien: Auf den Spuren von Sisi – Kaiserin Elisabeth
Ich bekenne, ich bin Sisi-Fan und zwar gnadenlos, keine Weihnachten ohne Romy Schneider und Sisi. Ich weiß alles über Sisi, ich war in Schloss Schönbrunn, in der Hofburg, in Schloss Gödölo in Budapest. Die historische Sisi ist für mich eine der faszinierende Frauenfiguren des 19. Jahrhunderts.
Schloss Schönnbrunn Wien
Schloss Schönbrunn ist die Sommerresidenz der Habsburger, kein Wunder also, dass es im Winter ein bisschen kalt wirkt, das liegt daran, dass der gelben Schlossfassade das satte Grün der Parkbäume fehlt. Aber einen hartgesottenen Wienfan lässt das nicht kalt, wir durchwandern einige Säale der Imperial Tour (das ist die kleine Tour, aber die reicht aus) und geraten spätestens im prunkvollen Ballsaal in herzerwärmendes Entzücken: einmal hier einen Wiener Walzer tanzen, über das Parkett fliegen und am Spiegelkabinett vorbeirauschen, das wärs. Doch man darf hier nicht fotografieren oder etwas anfassen, das Schloss bleibt unantastbar wie eh und jeh. Stattdessen bleiben mir nur die Bilder von prächtigen Ballkleidern, diamantbesetzten Diademen und strammen Uniformen aus Sisi-Filmen, die mit mir durch diese Räumlichkeiten schweifen. Dazu muss man wissen, der Wiener Hof war damals einer der mächtigsten von ganz Europa, sowas wie Versailles oder die Queen heute. Marie Antoniette, war eine Wiener Habsburgerin, Napoleon residierte in den kaiserlichen Gemächern, Maria Theresia und natürlich Sisi und Franzl, Mozart spielte seine ersten Konzerte hier. Alles was Rang und Namen hatte war am Wiener Hof. Das macht die Stadt Wien auch heute noch zu einem einzigen Museum aus Architektur, Kunst und Musik. Und apropos Bälle: Es ist Hochsaison für die Wiener Bälle im Winter: der Wiener Opernball ein Mädchen-Prinzessinnen-Traum, den die Wiener ganz für sich alleine haben…
Wiener Hofburg und Sisi Museum
Nach der Besichtigung von Schloss Schönbrunn ziehen wir weiter in die Innenstadt, irgendwie landen wir direkt vor der Hofburg (ach), dem eigentlichen Wohnsitz der Habsburger, von Sisi und Franzl. Für Sisi war die Hofburg ein goldener Käfig, dem sie schon bald entfloh, sie zog das Reisen und die Freiheit der Etikette und Enge am Wiener Hof vor. Vielleicht macht sie das so sympathisch oder einfach weil sie sich selbst treu blieb und sich nicht für die Zwecke der Monarchie missbrauchen ließ?
Im Innern der Wiener Hofburg befindet sich das Sisi-Museum mit Schatzkammer und den Kaiserappartements. Eine Tour, die sich wirklich lohnt zumindest für Freunde der kaiserlich-königlichen Monarchie. Fast ein bisschen too much, aber lohneswert allemal. Wien ohne Hofburg-Besuch wäre wie ein Opernball ohne Walzer. In der Silberkammer bestaunen wir zunächst kaiserliches Tafelservice, goldene Kerzenständer und Porzellan der höfischen Tafelkunst. Im Sisi-Museum wird das Leben der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn anschaulich und wirklichkeitsgetreu dargestellt, sogar eine Nachbildung ihres eigenen Reisezugwagons kann man hier sehen, sowie persönliche Gegenstände, Tagebuchnotizen und Kleider der 1,72 m großen und 52 Kg schweren Kaiserin, die zeit ihres Lebens unter Depressionen und Magersucht litt. Am interessantesten nicht nur für Sisi-Fans sind die Kaiserappartements, die Tour führt durch die Arbeitsräume des Kaisers, zeigt die privaten und sehr intimen Gemälde seiner über alles geliebten Frau, sie führen durch Sisis Privatgemächer, zeigen ihre Turngeräte (sie war wohl die einzige Kaiserin, die sich im Korsett auf Turngeräten bewegte), zeigen den Schreibtisch an dem sie ihre Gedichte schrieb und das Badezimmer, das sie als erste Kaiserin im Schloss einbauen ließ und indem sie einmal im Monat ihre ellenlange Haare waschen ließ, was einen ganzen Tag in Anspruch nahm. Und wenn man aus den Fenstern der Hofburg blickt, sieht man den Heldenplatz und die imperialen Prachtbauten, die ahnen lassen, wie sich eine siebzehnjährige fühlen musste, die aus der bayrischen Provinz zu einer der mächtigsten Frauen Europas werden sollte. Ach, ich könnte euch noch soviel erzählen, aber ich will euch nicht langweilen…
Nach diesen Einblicken in das kaiserliche Wien ist es mittlerweile dunkel als wir etwas müde aus der Hofburg kommen. Auch das ist eben der Winter. Doch das Gute am Winter ist auch, dass man ohne schlechtes Gewissen stundenlang in Kaffeehäusern sitzen kann, Apfelstrudel mit Schlagobers essen und Melange trinken kann und davon werde ich euch im 2. Teil meiner Wien-Reise berichten.
Erfahrt außerdem, wie es bei den weißen Lippizaner-Hengsten in der Spanischen Hofreitschule war, was man im Heurigen so erleben kann und wie ein goldener Kuss so ist.
Mein Hoteltipp für einen Besuch in Schloss Schönbrunn
Das Hotel: ich habe direkt im Austria Trend Parkhotel Schloss Schönbrunn bei Schloss Schönbrunn übernachtet. Das Parkhotel Schloss Schönnbrunn ist das ehemaligen Gästehaus des Kaisers Franz Josef mit Blick auf Schloss Schönbrunn und den riesigen Schlosspark. Es sind nur 5 Gehminuten bis zum Eingang.
- die schönsten Unterkünfte findest du hier: Booking*
Schloss Schönbrunn und die Wiener Hofburg mit der Vienna Card erkunden
Zur Vienna-Card: wir haben uns die Vienna-Card für 19,99 Euro gekauft, was aber gut überlegt sein will, denn es lohnt sich nur, wenn man sehr viel ansehen will. Wir haben uns die Card v.a. gekauft, weil man dafür auch 72 Stunden lang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Minuspunkt: Auf die Imperial-Tour in Schönnbrunn gab es damit keine Ermässigung. Damit ist die Card ein bisschen Touristenfalle, die sich aber wohlüberlegt eingesetzt, auszahlt.
Elisabeth. Kaiserin wider Willen. Brigitte Hamann. Biografie von Kaiserin Elisabeth. Für alle Sisi-Fans und Freunde der KK-Monarchie ein Muss im Bücherregal, denn Brigitte Hamann zeigt das Leben der echten Sisi in historischen Bildern, Gedichten und Beschreibungen. Eine außergewöhnliche Frau.
Weitere Reiseberichte aus Wien
Wien Sehenswürdigkeiten bei einem Städtetrip nach Wien erkunden
Ich besuche heute Sisi und Franzl in ihren privaten Gemächern in der Wiener Hofburg und in Schloss Schönbrunn. Kommt mit nach Wien!
Read More ›Entdecke die Highlights in Wien in der Innenstadt - Ein Städtetrip nach Wien im Winter
Kommt mit auf einen Stadtbummel durchs winterlich verschneite Wien.
Read More ›Kaffeehaus-Kultur in Wien und wo gibt es die schönsten Kaffeehäuser in Wien?
Kleine Kaffeehauskunde - ich habe Kaffeehäuser in Wien getestet. Was dabei raus kam, lest ihr hier.
Read More ›Wien im Wintermantel: Schloss Schönbrunn und Wiener Hofburg
Ich besuche heute Sisi und Franzl in ihren privaten Gemächern in der Wiener Hofburg und in Schloss Schönbrunn. Kommt mit nach Wien!
Read More ›*In diesem Artikel empfehle ich viele Produkte. Die Links führen auf Partnerseiten. Solltest du über so einen Link ein Produkt kaufen, erhalte ich eine minimale Provision dafür. Dies ermöglicht es mir diese Webseite am Leben zu halten. Für dich entstehen dadurch keine Nachteile am Preis und deine Daten werden von mir auch nicht gespeichert. Ich empfehle auch wirklich nur die Produkte, die ich selber auch gerne nutze und daher aus eigener Erfahrung weiterempfehle. Ich danke dir für dein Verständnis.
Hallo Nicole, Sissi-Fan mit dem Tonbanderl 😉 (Das konnte ich mir richtig bildlich vorstellen, diese Szene…) Deine Berichte aus allen Ecken der Welt sind echt eindrucksvoll! Wie sagt man so schön: du hast die Quahl der Wahl, ob UNTERWEGS in Amerika oder DAHEIM im Rhein-Main-Gebiet – aber ich freue mich schon auf jeden neuen Reiseblog von dir! So als ob man direkt mitreist – mit vielen kleinen Anekdoten, die die Reisen ja erst richtig interessant machen.
Liebe Grüße Otmar
Vielen Dank Otmar, das freut mich! 🙂
Was auf dem obersten Bild in der Skyline aber so heraussticht, ist nicht der Stephansdom! Der leigt dann noch weiter rechts.
Oben sieht man die „Maria Königin der Märtyrer“ – Pfarre Rudolfsheim!
Ansonsten bleibt festzuhalten – ein Wochenende für Wien ist zu kurz. Eine Woche auch – und selbst in 2 jahren hab ich nicht alles geschafft! 🙂
haha, vielen Dank für die Aufklärung, da war ich wohl zu voreilig! 😉 ist korrigiert!
Das glaube ich gern, dass ein Wochenende in Wien zu kurz ist, es gibt sooo viel zu entdecken, ich würde auch gern mal in dieser schönen Stadt leben, für Kulturfans gibt es glaub ich keine bessere Location! viele Grüße!