Ein Besuch in einem Wiener Kaffeehaus ist ein absolutes Muss bei jedem Wienbesuch! Was du über die Wiener Kaffeehaus-Kultur wissen solltest und wo es die schönsten Kaffeehäuser in Wien gibt, erfährst du hier!
Die schönsten Kaffeehäuser in Wien
Das Gute an einem Wien-Besuch im Winter ist, das man sich völlig ohne schlechtes Gewissen stundenlang in Kaffeehäusern in Wien aufhalten kann. Und ich liebe die Kaffeehäuser in Wien. Ich liebe alles daran: den Kaffee, die Torten (oh man, vor allem die Torten), die Einrichtung, die Gebäude und auch wenn heute so ganz und gar nichts mehr davon zu spüren ist, aber das Wissen, dass sich hier die intellektuellen Zeitgeister zusammenfanden und über geistreiche Dinge philosophierten. So habe ich mir mein Leben in Träumen immer vorgestellt: Zeitungslesend und Kaffee schlürfend in einem Kaffeehaus sitzend – und das könnte ich durchaus von morgens bis abends durchhalten. Es gibt sogar den Begriff „Kaffeehausliteratur“, weil Schriftsteller in diesen Häusern schon halbe Romane verfassten, denn wer in einem Kaffeehaus nur einen einzigen Kaffee bestellte und Zeitungen las, konnte im Gegensatz zu anderen Cafès, bleiben solange er wollte.
Die schönsten Kaffeehäuser in Wien: Cafè Demel
In Wien wurden die Kaffeehäuser geboren. Und zwischen Stephansdom und Wiener Hofburg kommt man an vielen der schönsten Kaffehäuser in Wien vorbei. Somit war ich gerade mal 20 Minuten in der Wiener Innenstadt und schon betraten meine Füße das erste Kaffeehaus: das Café Demel, k.u.k. Hofzuckerbäcker am Kohlmarkt. Ein Etikett, auf das man sich hier in Wien scheinbar was einbilden kann. Das Demel belieferte einst die Hofburg, Sissi und Franzl, liebten die Leckereien aus der nahegelegenen Backstube. Sisis Lieblingsnachspeise: Veilchensorbet. In den Salons traf sich einst die Wiener Aristokratie und das Bürgertum. Vor allem Männer fanden sich in den Rauchsalons zusammen, Frauen durften nur in männlicher Begleitung eintreten.
Gleich hinter dem Eingang befinden sich die Verkaufstheken im Rokoko-Stil mit den süßen Schätzen – Torten ohne Ende, ich glaube meine Augen leuchteten bei dem Anblick wie Christbaumkerzen. Im oberen Raum finden wir noch einen freien Tisch. Weil ich mich nicht entscheiden kann, nehme ich die klassische Sacher-Torte und eine Wiener Melange, weil sie einfach zu Wien gehört wie die Krone zum König. Es sieht ein bisschen aus, wie in Omas Wohnzimmer, bunte Kronleuchter, schwere Gardinen, Oma-Sofas. Man kann einen Blick in die Backstube werfen und den Wiener Zuckerbäckern bei der Arbeit zusehen:
Die schönsten Kaffeehäuser in Wien: Cafè Hofburg
Wir schlendern weiter zur Besichtigung der Hofburg und als wir völlig erschöpft wieder rauskommen, stolpern wir fast in das Café Hofburg hinein, dort gibt es dann einen „verlängerten Braunen“ und den besten Apfelstrudel seit Ewigkeiten, natürlich mit Schlagobers, man gönnt sich ja sonst nichts. Der Apfelstrudel wird in der eigenen Hofbäckerei im Schloss Schönbrunn hergestellt, im Sommer hätte man dabei zuschauen können, aber es ist halt Winter, doch der Apfelstrudel und die Melange schmecken mit eiskalten Füßen umso besser.
Kaffeehaus Kultur und wie die schönsten Kaffeehäuer in Wien entstanden sind
Wien hat seine Kaffeehaus-Tradition eigentlich den Türken zu verdanken, die die Stadt 1683 belagerten und ihren Mokka mit nach Wien brachten. Die Wiener fanden schnell Gefallen an dem Röstgetränk und pflegten den Genuss im Stile der Wiener Gemütlichkeit in ihren Kaffeehäusern. Um 1819 gab es 150 Kaffeesieder in Wien, um 1900 gab es schon 600 Kaffeehäuser in Wien. Die Tradition weitete sich auf das ganze k.u.k-Reich aus, weshalb man auch in Budapest tolle Kaffeehäuser finden kann. Seit 2011 gehört die Kaffeehaus-Kultur sogar zum Weltkulturerbe.
Dem bitterkalten Winterwetter hatten wir es zu verdanken, dass wir es keine Stunde draußen aushielten ohne in ein Kaffeehaus zu flüchten, was den Geldbeutel ziemlich erleichterte und meine Hüften mit Kilos beschwerte. Aber egal ich muss mein Apfelstrudel-Defizit schließlich auffüllen bis zum nächsten Winter. Ein weiterer Hofzuckerbäcker wurde getestet und das Apfelstrudel für noch besser empfunden. Hier meine Favoriten der besten und schönsten Kaffeehäuser in Wien:
Top 5 der berühmtesten und schönsten Kaffeehäuser in Wien:
- Sacher
- Central
- Demel
- Griensteidl
- Frauenhuber
Was du wissen solltest wenn du Kaffeehäuser in Wien besuchst:
Meine kleine Kaffeehaus-Kunde:
Kleiner Schwarzer Kurzer = kurzer Espresso
Mokka = Espresso
Brauner = Kaffee
Wiener Melange = halb Kaffee, halb aufgeschäumte Milch
Verlängerte Schwarzer = doppelter Espresso
Verlängerter Brauner = doppelter Kaffee
Franziskaner = Melange mit Schlagobers
Schlagobers = Schlagsahne
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super netter Artikel! Ich hab auch ein Apfelstrudeldefizit! und was für eins!!! da mach ich mir mal einen kleinen schwarzen Kurzen, zum Trost, und guck mir dabei Deine Kaffeehausbilder an 😉
vielen Dank Nicole, freut mich, dass dir der Artikel gefällt:-)
Die Wiener Sachertorte ist ein Kunststück. Ich weiß nicht, wie oft wir schon versucht haben sie zu backen. Aber so gut wie das Original wird sie einfach nicht! Vielleicht ist es auch einfach die besondere Atmospäre dort im Kaffeehaus, die als entscheidende Zutat fehlt. Bei Wiener Kaffehäusern fällt mir, neben Kaffehausliteratur die Du erwähnt hast, aber auch immer klassische Musik ein, Mozart war ja Wiener.
LG
Das ist meistens so, wenn man versucht, Urlaubsessen nachzukochen, es fehlt einfach die Atmospähre, die man im Urlaub genossen hat. Ja, du hast recht, Mozart gehört auf jeden Fall auch zu Wien, auch wenn er glaub ich in Salzburg geboren wurde, hat er doch die Musikszene in Wien geprägt wie kein anderer. Und was an Kaffeehäusern auch toll ist, ist andere Leute beobachten. 🙂 Viel Spaß beim Sachertorte backen und genießen! Schmeckt bestimmt trotzdem gut;-)