New York Manhattan Skyline Circle Line Cruise

16. Oktober 20155. Dezember 2023 by Nicole

Das Highlight meiner New York Reise war der Circle Line Cruise – mit dem Boot um die Insel Manhattan herum und dabei die schönsten Aussichten auf die New Yorker Skyline genießen.

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Der Wind zischt eiskalt um mein Gesicht an diesem Novembertag in New York. Dafür ist das Licht kristallklar und die Skyline blitzt messerscharf in den stahlblauen Winterhimmel über Manhattan hinein. Als ich das Boot der Circle Line betrete, kann ich mich nicht lange auf dem Sitzplatz auf dem Deck halten. Ununterbrochen drücke ich auf den Auslöser meiner Kamera, vor dem sich die Skyline Manhattans in den schönsten Shilouetten zeigt.

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Die Tour beginnt am Pier 83 am westlichen Ende der 42. Straße, nicht weit vom Times Square entfernt. Im Winter wird nur die zweistündige Tour angeboten, die nur um die halbe Insel von Manhattan führt, aber das macht nichts, denn zwei Stunden in dieser Eiseskälte reichen völlig aus. Das Boot der Circle Line Cruise Gesellschaft bewegt sich langsam den Hudson River hinunter, wir schlängeln uns vorbei an New Jersey und Manhattan. Zu meiner Linken sticht das Empire State Building als prägnantestes Gebäude von Manhattan heraus. Wir schippern langsam an den alten Docks von Manhattan vorbei und weiter am Greenwich Village, in dem alte Brownstone Häuser von der untergehenden Sonne angeleuchtet werden. Dieses Bild von Manhattan hat so einen nostalgischen Touch, was nicht nur am Sonnenlicht liegt, sondern eher an alte Zeiten erinnert, in denen in den alten Lagerhallen noch hart gearbeitet wurde und die Straßengangs aus der Westside Story sich gegenseitig bekämpften. Dafür steht auch der trendige Meatpacking District, der heute Mittelpunkt der internationalen Design- und Modeszene ist und indem einst Schweinehälften zwischen den Straßen baumelten.

Das Licht ist atemberaubend, auch wenn sich die Kälte immer weiter in mein Inneres drängt, kann ich nicht aufhören zu knipsen. Die Sonne versinkt an diesem Spätnachmittag langsam hinter der Skyline, die immer rötlicher schimmert und wie eine unwirkliche Filmkulisse aussieht. Dass ich mich selbst grade inmitten dieser Szene befinde, realisiere ich nicht. Tausendmal hat sich diese Szene schon vor mir abgespielt, im Fernsehen. Jetzt sehe ich die Skyline von Manhattan zum allerersten Mal live und es fühlt sich großartig an, so langsam daran vorbeizuschippern und doch kann ich nicht sagen, ob ich sie überhaupt mit bloßem Auge betrachtet habe oder doch nur wieder durch meine Kameralinse?

Zu meiner Rechten nähert sich die Freiheitsstatue auf Ellis Island und alle Passagiere rennen zur gegenüberliegenden Reiling. Lady Liberty hält ihre nie verglühende Fackel in den rötlich leuchtenden Abendhimmel hinein – sie ist noch immer der Inbegriff der Freiheit und einer neuen Welt – so wie einst für die vielen Immigranten, die von allen Teilen dieser Welt nach New York strömten. Für all diese Menschen war sie das erste, was sie von der neuen Welt sahen, wenn sie in die Staaten einreisen wollten. Danach mussten sie eine peinliche und anstrengende Einreiseprozedur über sich ergehen lassen. Hinter der Freiheitsstatue würden Industrieromantiker beim Anblick der Kräne ins Schwärmen geraten.

Auf meiner Linken liegt an der südlichen Spitze von Manhattan der Battery Park, von dem aus die Fähren nach Ellis Island und Brooklyn übersetzen. Über unseren Köpfen kreisen Hubschrauber – auch eine Möglichkeit um die besten Skyline-Blicke zu erhaschen. Von hier aus hat man den schönsten Blick auf Manhattan, das sich hier in seiner ganzen Größe und Pracht zeigt. Ganzer Stolz der Amerikaner ist das neue One World Trade Center, das als höchstes Gebäude nun alle anderen Hochhäuser überragt und wie eine starke schlanke Säule in den Himmel hineinragt, an der selben Stelle, an der einst die Zwillingstürme des alten World Trade Center stehen. Die Bilder vom 11. September 2001 drängen sich wieder ins Bewusstsein. Untrennbar sind sie mit der Skyline Manhattans verbunden und das weiß die Stadt auch heute noch. Das neue One World Trade Center wird für immer ein Denkmal für all die Menschen sein, die hier unter den Trümmern begraben wurden.

Mittlerweile ist der rötliche Abendhimmel verschwunden und die Nacht bricht über Manhattan herein. Die Lichter der Hochhäuser im Financial District gehen an. Die meisten Passagiere haben sich ins Innere verzogen, um sich mit einem heißen Getränk aufzuwärmen. Ich stehe immer noch knipsend auf dem windigen Deck, weil ich meinen Blick nicht abwenden kann, weil ich überwältigt bin von dem Licht, von der Skyline, von New York. Ich kann meine Finger nicht mehr spüren, sie sind taub und die Kälte schmerzt nur noch und trotzdem weiß ich, dass ich einfach hier stehen bleiben werde. Irgendjemand fragt mich, wie lange ich es noch da draußen aushalten würde. Wie könnte ich ins Innere gehen, wenn wir gerade unter der Brooklyn Bridge hindurchfahren! Die berühmteste Brücke der Welt! Sie verbindet Manhattan mit Brooklyn, dazwischen liegt der East River, der bei Nacht wie ein dunkler Schlund wirkt. Die Semi Circle Line Cruise fährt bis zum United Nations Gebäude an der östlichen 42. Straße und kehrt dann wieder um, zum West Pier. Die vierstündige Circle Line Tour fährt hier weiter und führt einmal um ganz Manhattan herum. Für diesen Wintertag wäre das zuviel gewesen, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja ein anderes Mal. Jedenfalls war der Circle Line Cruise mein persönliches Highlight meiner New York Reise.