Museumsbesuch: Museen, die sich wirklich lohnen

Heute ist der internationale Tag der Museen. Wer bei dem Wort Museumsbesuch schon Pickel bekommt, den kann ich zum Teil verstehen. Es gibt solche und solche Museen. Wer ein Museum mit langweiligen dunklen Hallen mit Fakten, Fakten, Fakten und gesammelten Gegenständen aus allen Epochen der Zeitgeschichte verbindet, der kann einem Museumsbesuch wahrscheinlich wenig abgewinnen. Aber heutzutage gibt es auch andere Museen. Hier wird der Museumsbesuch zu einem interaktiven Erlebnis, die historischen Fakten werden erlebbar oder einfach auf eine interessante Art und Weise dargestellt. Als Reisebloggerin habe ich natürlich schon viele Museen besucht und meistens klappert man in einer fremden Stadt ja auch als erstes die Museen ab, da diese zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählen. Doch welche Museen lohnen sich wirklich? Zum Anlass des internationalen Tag der Museen habe ich mir mal überlegt, welche Museen mir tatsächlich in Erinnerung geblieben sind und welche einen Besuch lohnen. Selbstverständlich kann ich hier nur eine kleine Auswahl wiedergeben, aber ich bin mir sicher auch Museumsmuffel werden hier einige Tipps finden, für einen Museumsbesuch ohne staubige Fakten sondern als spannendes Erlebnis.

Museumsbesuch: Meine Lieblingsmuseen weltweit

Pergamonmuseum in Berlin, Deutschland

Eines der eindrucksvollsten Museen, die ich je besucht habe, ist das Pergamonmuseum in Berlin auf der Museumsinsel, die selbst auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. In diesem Museum sind ganze architektonische Bauwerke der Menschengeschichte untergebracht und das ist wirklich erstaunlich. Zur Hauptattraktion zählt der Pergamonaltar aus der Kleinasiatischen Stadt Pergamon. Der riesige Altar aus dem 2. Jahrhundert v.Chr. ist über 35 Meter lang. Mich persönlich hat im Pergamonmuseum aber noch viel mehr das farbenfrohe Ischtar-Tor aus Babylon fasziniert, außerdem sehenswert das Markttor von Milet. Das Pergamonmuseum in Berlin ist mit über 1 Million Besucher im Jahr, das beliebteste Museum in Berlin und auch eines der Top-Museen der Welt. Daher auch mein persönliches Museums-Highlight.

 Wo: Bodestraße 1-3, Museumsinsel Berlin. Eintritt 15 Euro

 
Immigration Museum auf Ellis Island in New York, USA

Immigration Museum Ellis Island New York

Immigration Hall im Immigration Museum auf Ellis Island New York

Das Immigration Museum auf Ellis Island in New York hat mich persönlich auch so sehr fasziniert, dass ich dort gleich einen halben Tag lang verbracht habe. In der Immigration Hall kamen von 1892 bis 1954 mehr als Einwanderer aus Deutschland, Europa und dem Rest der Welt an. Während man in der riesigen Ankunftshalle steht, kann man sich die Schicksale und Nöte der Einwanderer hautnah vorstellen. Für mich war der Besuch sehr emotional, persönliche Schicksale werden anhand von Fotos und Gegenständen nähergebracht. Die original Schauplätze geben einen guten Eindruck von damals. Und in Computern kann man nach Familienangehörigen recherchieren, die auf Ellis Island als Neuankömmlinge registriert wurden. Außerdem ist die Überfahrt zu der vor New York liegenden Insel schon ein Erlebnis für sich, man kommt direkt an der Freiheitsstatue vorbei, das erste was die Ankömmlinge damals von New York sahen.

 Wo: Immigration Museum, Ellis Island, New York. Fähre ab Batttery Park. Eintritt Erwachsene:18 USD.

Alcatraz in San Fransisco, USA

Mein Besuch auf der Gefängnisinsel Alcatraz in San Francisco liegt schon einige Jahre zurück. Auf dieser Gefängnisinsel wurden die Schwerverbrecher und Mafiabosse wie Al Capone untergebracht, die San Francisco mit ihren Mafiageschäften in Angst und Schrecken versetzten. In der Zeit von 1934 bis 1965 galt Alcatraz als Hochsicherheitstrakt für Schwerverbrecher. Immer wieder gab es spektakuläre Fluchtversuche von der Gefängnisinsel. Die Wärter lebten hier sogar mit ihren Familien. Letztlich wurde Alcatraz wegen zu hoher Betriebskosten geschlossen. Besucher können die Zellentrakte besuchen, was ganz interessant ist.

  1.  Alcatraz Gefängnisinsel San Francisco USA, Eintritt Tagesticket ca. 40 USD.

    Mercedes Benz Museum in Stuttgart, Deutschland

Für Fans der Automobilgeschichte ist das Daimler Museum in Stuttgart ein absolutes Muss! Aber auch alle Nichtfanatiker werden hier ein tolles Museumserlebnis haben! Ausgestellt sind sämtliche Autos von den Anfängen über die Sportgeschichte bis zu heutigen modernen Fahrzeugen und Nutzfahrzeugen der Marke Daimler und Mercedes Benz. Liebhaber schöner Autos sollten viel Zeit einplanen! 125 Jahre Automobilgeschichte, Oldtimer, Rennwagen, Sportwagen, Cabrios, Nutzfahrzeuge uvm. Einmal reinsetzen?

  1.  Wo: Mercedesstr. 100, Stuttgart, tägl. 9 bis 18:00 Uhr geöffnet, außer Montags. Eintritt:

    BMW Welt in München, Deutschland

Was die Stuttgarter können, gibt es auch in München in der BMW-Welt. Hier werden Fahrzeuge der Marke BMW ausgestellt. Mir persönlich hat hier am besten das Cabrio von Elvis gefallen. Insgesamt gefällt mir aber das Mercedes Benz Museum in Stuttgart besser. Kein Wunder, ich bin Schwäbin und der Geburtsort von Gottlieb Daimler in Schorndorf ist der Ort aus dem ich (fast) komme.

 Wo: BMW Welt am Olympiapark 1, München, tägl. 9 bis 18 Uhr, Eintritt: 10 Euro

 

Pfahlbautenmuseum in Uhldingen am Bodensee, Deutschland

unesco weltkulturerbe prähistorische Pfahlbauten im Alpenraum

Einblicke in die Bronzesteinzeit bekommt man im Pfahlbautenmuseum in Uhlidingen am Bodensee. Hier findet man originalgetreu nachgebaute Pfahlbauten aus der Bronzesteinzeit wie sie damals am Bodensee und in der Alpenregion von Steinzeitmenschen gebaut wurden. In der interaktiven Multimedia-Show wird erst erzählt, wie die Bauten entstanden sind, dann wird man durch die einzelnen Häuschen geführt. Die Pfahlbauten im Alpenraum gehören übrigens auch zum UNESCO Weltkulturerbe. Wirklich sehenswert!

Mehr Infos zum Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen

 

Designmuseum Kopenhagen, Dänemark

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Fans von skandinavischem Design empfehle ich einen Besuch im Designmuseum in Kopenhagen. Interessante Alltagsgegenstände, Industriedesign des 20. Jahrhunderts und stylisches Möbeldesign sowie extravagante Kunst von Gauguin bis zu Stilikonen des 20. Jahrhunderts lassen sich im Designmuseum in Kopenhagen finden.

Mehr Infos zum Designmuseum in Kopenhagen

  1. Wikingermuseum Oslo, Norwegen

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Das  Wikinger Museum in Oslo zeigt die Geschichte und die Einflüsse der Wikinger im skandinavischen Raum. Im Wikingermuseum sind 3 Wikingerschiffe aus dem 9. Jahrhundert ausgestellt. Man fand sie als Grabbeilagen für die letzte Schifffahrt ins Totenreich.

 Wo: Museumsinsel Bygdøy, Huk Aveny 35, Oslo, Norwegen, tägl. 9 bis 18 Uhr, Eintritt: 80 NOK.

 

Red Star Line Museum Antwerpen, Belgien

Red Star Line Museum Antwerpen

Red Star Line Museum Antwerpen

Ähnlich wie Ellis Island zeigt das Red Star Line Museum in Antwerpen die Geschichte der Auswanderer. Hier beginnt für viele Auswanderer nach Amerika die Geschichte der Immigration. Von der Hafenstadt Antwerpen in Belgien starteten die Schiffe der Rederei Red Star Line nach New York. Im Museum bekommt man ebenfalls einen Einblick in persönliche Schicksale der Auswanderer von damals, kann die Schiffe im Modell begutachten und in den Original Räumlichkeiten stehen, in denen entschieden wurde, wer die große Reise nach Amerika antreten durfte und wer nicht.

  1.  Wo: Montevideostraat 3, 2000 Antwerpen, Belgien, Di-So: 10 bis 17 Uhr, Eintritt Erwachsene: 8 Euro.

     Foltermuseum in Rüdesheim am Rhein, Deutschland

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Um ehrlich zu sein, dieses Museum kann ich nur bedingt empfehlen. Bei dem Besuch in das mittelalterliche Foltermuseum, das offiziell die Rechtsgeschichte des Mittelalters darstellt, wurde es mir schlecht. Im Museum werden Schandmasken und Folterinstrumente aus dem dunklen Mittelalter zur Schau gestellt. Streckbänke sind nur die harmlosen Varianten. Es war die Zeit, in denen Hexen per Gottesurteil verurteilt wurden. Die Folterinstrumente sind so brutal, das mir die bloße Vorstellung an die Foltermethoden von damals Übelkeit bescherte. Dennoch ist das Museum zwar ein eher kleines und unbekanntes, aber es vermittelt doch einen Eindruck der dunklen Kriminalgeschichte des Mittelalters.

Mehr zu Rüdesheim und dem Foltermuseum

 Wo: Rüdesheim am Rhein, tägl. 10 bis 18 Uhr, Eintritt: 6 Euro