Zu Rüdesheim in der Drosselgass

Drosselgass in Rüdesheim

Die Drosselgass in Rüdesheim am Rhein

In der fröhlichsten Gasse der Welt:

„Zu Rüdesheim in der Drosselgass“

Die Drosselgass in Rüdesheim gilt als die „fröhlichste Gasse der Welt“ und wurde vielleicht deshalb auch zur berühmtesten Gasse Deutschlands. Spätestens seid Otto Hausmanns bekanntem Lied „zu Rüdesheim in der Drosselgass“ reisen Touristenströme aus aller Welt in die mittelalterliche Gasse am Rhein in der Nähe von Bingen. Zwischen den alten Fachwerkhäusern findet man in der Drosselgasse alles was das (internationale) Touristenherz begehrt, z.B Souvenirs aus sämtlichen Ecken der Nation, vereint in dieser kleinen Gasse am Rhein, Hummel-Porzellan, Nussknacker aus dem Erzgebirge oder Kuckucksuhren, die eigentlich aus dem Schwarzwald stammen, aber daran stört sich keine Chinesin und auch keine Amerikanerin. Und die zählen zu einem großen Teil des Publikums, das in den Sommermonaten durch die Gasse zieht, um sich hier ein Bild vom echten Deutschland zu machen.

Drosselgass in Rüdesheim

Die Drosselgasse in Rüdesheim ist international bekannt und steht für deutsche Gemütlichkeit.

In der Drosselgass „da trinkt man früh bis abends spät die Gläser fröhlich aus“, heißt es im alten Drosselgassen-Lied von Hausmann, denn neben den Souvenirläden befindet sich hier eine Straußenwirtschaft neben der anderen, verpackt im hübschen mittelalterlichen-fachwerkhäuslichen Gewand. Der Ruhm der Drosselgasse geht von Haus Nr. 5, dem Drosselhof, aus. Der Drosselhof ist nicht nur das älteste Haus, sondern auch die erste Weinwirtschaft in dieser berühmten Gasse. Hier sangen „die Groschebuwe“ (Bingener Studenten, die wegen ihres mickrigen Taschengeldes so genannt wurden) die ersten Trinklieder,  hier schaukelte man sich feucht fröhlich durch den Tag und durch die Nacht und hier entstand auch 1887 Otto Hausmanns Drosselgassen-Lied, das Jahrzehnte später zum Ohrwurm einer ganzen Generation wurde, Auszug:

Rüdesheimer Wein, blonde Mägdelein, sind des Glückes A und O

In den 20er und später in den 50er Jahren wollte jeder Deutsche plötzlich in die Drosselgasse. Nur wegen diesem Lied. Und irgendwie ist diese 50er Jahre Nostalgie noch heute spürbar, wenn man auf einer Sonnenterrasse eines Cafés sitzt, in dem die Tischdecken rotkariert sind und die Kellner schwarze Fliegen um den Hals gebunden haben und man über den Rhein schaut und zufrieden mit sich und der Welt ist. Allerdings ruhig ist es in der fröhlichsten Gasse der Welt nicht. Aus jedem Weinlokal dringt Musik an die Ohren. Vornehmlich Deutsche Schlager, um die 50er Jahre Nostalgie zu bewahren. Ich gönne mir ein Erdbeer-Eis-Sahne-Becher im Drosselhof zu „Lily Marlen“ von der guten alten Marlene Dietrich, doch dann ist meine Schmerzgrenze erreicht.

Drosselgass in Rüdesheim

Deutsche Gemütlichkeit am Rhein

Drosselgass in Rüdesheim

Deutschland-Souvenirs in der Drosselgasse: Hummel-Porzellan, Schwarzwalduhren und Nussknacker aus dem Erzgebirge. Zwischen deutscher Nostalgie und Kitsch

Drosselgass in Rüdesheim

Drosselgass in Rüdesheim

Die fröhlichste Gasse der Welt – die Drosselgasse in Rüdesheim.

Mittelalterliches Foltermuseum in Rüdesheim am Rhein

Seit dem 15. Jahrhundert fanden die Rheinschiffer Unterkunft in Rüdesheim und gelangten von der Drosselgass vom Rhein hinauf ins Städtchen. Doch neben all der Fröhlichkeit entdecke ich am oberen Ende der Drosselgass auch noch Relikte aus düsteren Zeiten: ein mittelalterliches Foltermuseum, in das es mich voller Neugier zieht. Noch beschwingt vom Trubel der Drosselgass, betrete ich den Gewölbekeller, indem mir gregorianische Mönchsgesänge entgegen kommen und die (Un-) rechtsgeschichte und die Hexenverfolgung des Mittelalters durch sämtliche Folterinstrumente zur Schau gestellt wird. Zwischen Schandmasken, Streckbänken und Körperzangen zeigen sich mir noch weit grausamere Folterinstrumente aus dieser dunklen Zeit und so hatte ich nach dieser schaurigen Besichtigung ein flaues Gefühl im Magen und war froh dieses Museum wieder zu verlassen. Damit endete auch mein Besuch zu Rüdesheim in der Drosselgass.

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Und für alle, die jetzt wissen wollen, wovon eigentlich die Rede ist, die hören sich am besten das gute alte Drosselgassen Lied von Otto Hausmann an:

Drosselgassen-Lied bei youtube anhören, hier klicken

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