Die schönsten Biergarten im Englischen Garten in München

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Sommer ist Biergartenzeit. Und nirgendwo lässt sich ein kühles Bier schöner genießen als in der Wiege der Biergartenkultur: in München. Sobald die Sonne am Himmel hervorblitzt zieht es die Münchner hinaus in die frische Luft und da sitzen sie schon am Morgen in ihren Biergärten zu ihrem Weißwurst-Frühstück und zum Frühschoppen. Egal ob jung oder alt, egal ob reich oder arm, der Biergarten ist für alle da und sie alle kommen gern hier her und lieben es. Genau wie ich. Meine Tipps für die schönsten Biergärten im Englischen Garten und auf dem Viktualienmarkt findest du hier:

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1. Biergarten für Shoppingfreaks: am Viktualienmarkt

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Samstagmorgen in München – Dolce Vita in Bayern, der Frühschoppen gehört einfach dazu

Glücklicherweise meinte es der Herrgott gut mit mir und bescherte mir während meines Wochenende in München tolles Biergarten-Wetter. Meine erste Station war ziemlich zentrumsnah am Viktualienmarkt. Viktualien ist ein altes deutsches Wort für Lebensmittel. Eigentlich wollte ich hier mein erstes Radler probieren, doch der Biergarten war so überfüllt, dass kein freier Platz mehr zu finden war. Die Münchner hielt das nicht davon ab, sich eine Mass (eine Mass = 1 Liter Bierglas) zu schnappen und sie gemächlich im Stehen zu trinken. Ich dagegen brauche vom Stadtbummel erst mal einen Stuhl und so beginnt mein Biergarten-Check eigentlich mit einem exotischen Erdbeer-Waldmeister-Sprizz an einem schicki-micki-Champagner-Stand auf dem Viktualienmarkt. Doch während die Münchner noch ihre Samstagseinkäufe auf dem Lebensmittelmarkt tätigten, zog der Himmel auf und hervor blitzte die Sonne. Da ich keine Lust mehr auf Sightseeing hatte, wollte ich nur noch eins, faul in der Sonne sitzen und mein Leben genießen und damit zog es mich wie automatisch in den Englischen Garten.

Der Englische Garten in München –  das grüne Paradies

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München kann sich als Großstadt wirklich sehen lassen, denn in mitten der knapp 1,5 Millionen Einwohner Stadt liegt der Englische Garten mit einer Größe von  375 Hektar. Damit ist er nicht nur größer als der Central Park in New York, sondern gilt auch als die größte Parkanlage der Welt. Und es ist herrlich hier. Entstanden ist der Landschaftspark 1798 auf Initiative von Kurfürst Karl Theodor. Vorbild waren die Englischen Gärten damaliger Zeit, daher der Name. Das Besondere am Englischen Garten war aber, dass er schon seit Beginn der breiten Öffentlichkeit und damit allen Gesellschaftsschichten offen stand. Und so ist es noch heute, man findet hier Geschäftsleute neben Studenten, Mütter neben Jungeselinnenabschiede, Touristen neben Ur-Münchner, Großkotzige neben Depperten, um es mal auf bayrisch zu sagen.

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Monopteros im Englischen Garten in München

Dank der Größe findet jeder sein Plätzchen und seine Ruhe inmitten idyllischer Natur. Man joggt, führt den Hund spazieren, reitet oder fährt Fahrrad. Und da sind noch die Eisbachsurfer, die auf dem Eisbach, der durch den Englischen Garten führt, die Eisbachwelle nehmen. Egal ob Sommer oder Winter, die Surfer, sie sind immer da. In keiner anderen Großstadt in Deutschland sind die Menschen so sehr mit der Natur und der Tradition verbunden, wie hier in München.

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München: Englischer Garten

Den schönsten Blick hat man vom Monopteros, einem kleinen Rundtempel. Das japanische Teehaus vermittelt am südlichen Eingang die magische Ruhe , in die man jetzt eintritt. Mein Weg führte von hier direkt zum ersten Biergarten:

2. Biergarten für Gesellige: Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten

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Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten in München

Hier wartete bereits Götz von LeGourmand auf mich, der mir als zuagroaster Münchner die schönsten Biergärten Münchens zeigen wollte. Am Chinesischen Turm herrscht bereits zur Mittagszeit reger Trubel, es ist der touristischte aller Biergärten in München und er ist mit 7.000 Sitzplätzen wirklich rießig. Man sitzt zu Umtata-Musik, also Blasmusik, unter blühenden Kastanienbäumen. Was ich hier trinke? Natürlich eine Maß, aber da ich eigentlich kein Bierfan bin, ein Radler. Zum Glück werde ich deswegen von niemanden komisch angeschaut, es scheint also keine Sünde zu sein, sich in München ein Radler zu bestellen. Ganz im Gegenteil, es gibt sogar einen eigenen Ausschank dafür. Schmeckt super, genau das richtige Getränk an einem warmen Frühlings- oder Sommertag. Zur Münchner Biergartenkultur gehört es auch, dass man sich seine eigene „Brotzeit“ mitbringen darf und an den Tischen verzehren darf. Nur das Bier, müsste man sich bestellen oder am Ausschank selbst abholen. Selbstverständlich kann man aber auch im Restaurant ein Brathendl oder Radi mit einer Brezn und andere Münchner Genüsse probieren.

Fazit: Der Biergarten am Chinesischen Turm ist wirklich ein genialer Treffpunkt unter Kastanienbäumen (gehört zur Biergartenkultur). Allerdings herrscht hier auch viel Trubel, ein Treffpunkt für Einheimische, aber vor allem Touristen zieht es hier her. Das macht sich am touristischen Angebot bemerkbar (Pferdekutschen, Bierbikes, etc.)

 3. Biergarten für Genießer: Der Biergarten am Seehaus

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Biergarten am Seehaus im Englischen Garten in München

Idylisch und romantisch wird es im Biergarten am Seehaus. Die Schrannen (Bierbänke) stehen direkt am Ufer des Sees, Enten schwimmen so dicht vorbei, dass man sie füttern könnte. Echte Ruderbootromantik soweit man schaut. Und wenn man es nicht besser wüßte, würde man nicht denken, dass man inmitten einer Großstadt sitzt. Während man im Chinesichen Turm Hofbräu ausschenkte, gibt es im Seehaus v.a. Paulaner im Glas. Scheint als würden sich das die Münchner Brauerreien aufteilen. Der Biergarten am Seehaus gilt als der schickeste Biergarten im Englischen Garten, ein Ort des „Sehen und Gesehenwerdens“, naja, das ist immer Ansichtssache. Ich finde ihn von der Lage her, so direkt am See einfach wunderschön und außerdem scheinte mir hier die Sonne direkt ins Gesicht. Ich hatte das Gefühl, dass der Biergarten hauptsächlich von den Münchnern aufgesucht wurde.

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Fazit: Der Biergarten am Seehaus ist für mich der absolute Gewinner unter den Biergärten im Englischen Garten. Er besticht einfach durch seine idyllische Lage am See und die Ruhe, die hier herrscht. Und trotzdem geht es hier gesellig zu, wie in einem Biergarten eben. Business meets leisure. I like!

4. Biergarten für Ruhesuchende: die Hirschau

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Die Hirschau, Biergarten im Englischen Garten in München

Am wenigsten bekannt ist der Biergarten an der Hirschau, der sich ganz im Norden des Englischen Gartens hinter alten Bäumen versteckt. Hierher kommen vor allen Dingen, diejenigen, die ihn finden, nämlich die Münchner selber. Folglich ist hier auch wesentlich weniger los als in den anderen Biergärten. Auch hier gibt es wie am Chinesischen Turm Platz für viele Menschen. Eine Band spielt entspannten Jazz am Spätnachmittag, die Sonne wird leider durch die Baumkronen verdeckt.

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Fazit: Die Hirschau ist mir persönlich zu ruhig und zu abgelegen, vielleicht mag das an anderen Tagen anders aussehen, an diesem Tag als ich dort war, waren wir fast alleine da. Aber das Radler schmeckte mir auch hier hervorragend.

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Was man im Biergarten ißt:

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Typisch im Biergarten in München: Obazter mit Brezn

Selbstverständlich ißt man im Biergarten die Münchner lokalen Gerichte. Das sind:

  • Brathändl
  • Weißwurscht (aber man zuzelt sie, wer nicht weiß was das ist, fragt nach)
  • Radi
  • Obatzter (das ist eine pikante Frischkäse-Zubereitung, die mit einer Brezn serviert wird, absolut lecker)
  • Steckerlfisch (in der Hirschau und im Seehaus, gibt es traditionell frisch gebratenen Steckerlfisch (heißt so, weil er auf dem Steckerl gebraten wird). Man isst den Steckerlfisch, eine Makrele, einfach so und mit der Hand.
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Steckerlfisch ist typisches Biergartenessen in München

 

Biergartenknigge für Zuagroaste:

  • Im Biergarten gilt Selbstbedienung
  • Man bestellt sich entweder eine Mass ( 1 Liter Bierkrug) oder eine Halbe (0,5 Liter)
  • Man duzt sich im Biergarten und spricht mit dem Sitznachbar
  • Man stößt vor jedem Schluck mit einem lauten Prosit an
  • Vesper darf man selber mitbringen, Pizza-Lieferservice ist allerdings ein No-Go!
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Ein Prosit der Gemütlichkeit im Biergarten in München

So ist die Münchner Biergartenkultur entstanden:

Die Münchner Biergartenkultur hat seit mehr als 200 Jahren Tradition und ist und bleibt einfach einzigartig. Man konnte damals im Sommer kein Bier kühlen, daher richteten einige Brauerein Keller an der Isar ein, wo man das Bier besser kühlen konnte. Das führte dazu, dass die Menschen direkt zu den Kellern kamen und sich ein frischgezapftes Bier holten.  Man hockte auf einfachen Bänken (Schrannen) und brachte manchmal seine Brotzeit selber mit (ist bis heute so), inklusive karierter Tischdecke und Holzbrett. Einfache Brotzeit durften die Brauererin ihren Gästen auch anbieten, mussten sich aber vom Wirtshaus unterscheiden.

 Mehr zu München gibt es in meinen anderen Artikeln zu München:

 

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Vielen Dank an HRS und die Deutsche Bahn für die Unterstützung meiner Reise nach München. Während meines Aufenthalts habe ich im Westin Grand Munich übernachtet, das mir HRS zur Verfügung stellte.