UNESCO Weltkulturerbe Insel Reichenau
Die Insel Reichenau ist nicht nur wunderschön inmitten des Bodensees gelegen sondern auch einer meiner absoluten Lieblingsorte am Bodensee, die ich mindestens einmal im Jahr besuche. Seit 2000 gehört die Bodenseeinsel zum UNESCO Weltkulturerbe weil sie ein „herausragendes Zeugnis der religiösen und kulturellen Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter“ ist, so die Begründung des Komittees. Gleich drei romanische Kirchen aus dem 9. bis 11. Jahrhundert findet man auf der Insel Reichenau im Bodensee. 724 ließ sich der Wandermönch Pirmin auf der Reichenau nieder. Er gründete ein Benekdinerkloster auf der „reichen au“ und legete damit den Grundstein für die spätere kulturelle Entwicklung der Insel. Die Insel Reichenau im Bodensee wurde durch ihre Klöster zu einem bedeutenden geistigen, religiösen und kulturellen Zentrum. Später gründete Abt Waldo eine Klosterschule mit hohem Ruf im Heiligen Römischen Reich. Für Kunsthistoriker sind vor allem die sehr gut erhaltenen Wandmalereiein in der Klosterkirche St. Georg ganz am Anfang der Insel Reichenau interessant. Die Wandmalereien sind aus dem 8. Jahrhundert und gelten für die UNESCO als „künstlerisches Zentrum mit großer Bedeutung für die europäische Kunstgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts“. Ebenfalls von großer Bedeutung sind die einmaligen Handschriften mit Bilderzyklen aus dem Leben Jesus Christus und mit bildhaften Darstellungen aus dem Neuen Testament.
Die Klosterinsel Reichnau erlangte im Mittelalter nicht nur Rang und Namen sondern prägte auch Landschaftsbild und wirtschaftliche Strukturen auf der Bodenseeinsel. Die Mönche lebten nicht nur in Gemeinschaft und studierten ihre Bücher sondern bauten auch die ersten Klostergärten an und verfassten die ersten Studien zum Gartenbau. Noch heute gilt die Insel Reichenau als Gemüseinsel, weil hier ein besonders mildes Klima dafür sorgt, dass Gemüse gut wächst. Die Mönche bauten im Klostergarten schon Gemüse und Kräuter an, im Münster St. Maria und Markus wurde der Klostergarten nach historischem Vorbild nachgebaut. Überhaupt hat die Insel bis heute nichts an diesem klösterlichen Bild verloren. Die drei Kirchen – neben St. Georg in Oberzell, sind noch St. Peter und Paul und das Münster St. Maria und Markus von Bedeutung – prägen noch heute das Inselleben. Im Münster St. Maria und Markus kann man ebenfalls Wandmalereien bestaunen und prächtigen Goldschmuck, der bis heute an den heiligen Prozessionen verwendet wird. Denn auch die sind aus der damaligen Zeit bis heute erhalten geblieben.
Warum für mich die Insel Reichenau zu einem Lieblingsort am Bodensee geworden ist? Ich finde die Ruhe und Stille auf der Klosterinsel einfach wunderbar. Die Lage am Untersee ist einfach toll. Schon wenn man über die Alleestraße zur Insel hinüberfährt ist es ein ganz besonderes Gefühl und auf der Insel riecht es tatsächlich überall nach Gemüse. Die Felder sind voll mit Salatköpfen und Gewächshäuser. Ich liebe den Kiosk am Yachthafen, die Sonnenuntergänge und die Strände zum Baden. Für mich ist die Insel Reichenau ein Geheimtipp.
Fakten zum UNESCO Weltkulturerbe Insel Reichenau
- erstmals besiedelt durch Wandermönch Pirmin im Jahr 724 n.Chr.
- Wo: Insel Reichenau, Bodensee, Baden-Württemberg
- UNESCO Weltkulturerbe seit: 2000
- zuletzt besucht: Juli 2015