Über die Ups und Downs des Alleinereisens
Ich reise alleine. Nicht, weil ich das so toll finde, sondern, weil es die einzige Möglichkeit für mich ist, überhaupt zu reisen. Dass es dabei zwangsläufig zu Ups und Downs des Alleinereisens kommt, ist logisch. Doch wie handelt man das Gefühlschaos? Hier berichte von meinen persönlichen Erlebnissen.
Ups und Downs des Alleinereisens mit 20
Jahrelang bin ich gar nicht gereist, weil ich niemanden hatte, der mit mir reisen wollte, weil meine Studienkollegen keine Zeit oder kein Geld zum Reisen hatten und meine Freundinnen andere Interessen hatten. Der erste Versuch des Alleinereisens habe ich mit 23 Jahren unternommen und wurde dabei fast vergewaltigt von Hotelangestellten und Hotelgästen. Ich war Freiwild. Alleinreisende Frau gleich Sexualobjekt. Ich hatte mich nicht mehr aus meinem Hotelzimmer getraut oder mich mit Rum betrunken. Diese Erfahrung hat mein Leben in vielerlei Hinsicht geprägt. Aus mir wurde ein verängstigtes Ding mit einem schlechten Männerbild, was dazu führte, dass meine Begegnungen mit Männern fast nahezu immer in einer Katastrophe endeten. Und nach dieser Erfahrung habe ich mir geschworen nie mehr alleine zu reisen.
Ups und Downs des Alleinereisens mit 30
Mit Mitte Dreißig ist es dann so, dass man nicht mehr unbedingt mit Freundinnen reisen will, weil jede von uns nach jahrelangem sich-selbst-suchen sich irgendwo verloren hat und man sich nur noch ab und zu im gleichen Leben trifft. Man teilt mit Mitte dreißig nicht mehr das eine Leben miteinander, sondern spaltet sein ICH in tausend verschiedene Leben auf und in jedem dieser Leben gibt es einen anderen Menschen, mit dem man zwar gerne einen Augenblick teilen möchte, aber kein gemeinsames Badezimmer, geschweige denn ein Bett in einem Hotelzimmer.
Ups und Downs des Alleinereisens mit Ende 30
Und jetzt, mit Ende Dreißig, bleibt mir keine andere Möglichkeit mehr als Alleinezureisen, wenn ich etwas von dieser Welt sehen will, weil alle anderen längst mit ihrer eigenen Familie reisen. Ich meine, ich würde gerne mit einer Freundin reisen oder noch lieber mit einem Partner, doch momentan ist da keiner. Eine Freundschaft ist heute so zerbrechlich geworden, dass man sich kaum noch an das Thema des gemeinsamen unterwegs seins, des 24-Stunden Aufeinandersitzens über mehrere Tage oder Wochen hinweg, herantraut. Zuviel ist da schon in die Brüche gegangen auf der einen wie auf der anderen Seite. Zu unterschiedlich sind die verschiedenen Ichs geworden. Es geht heutzutage nicht mehr einfach nur darum zu reisen. Es muss alles zusammenpassen: der gleiche Reisestil ob Sightseeing oder relaxen, ob teuer oder günstig, ob individuell oder pauschal ob Luxushotel oder günstige Absteige, ob Trolley oder Rucksack, ob Restaurant oder Imbissbude, Action oder Wellness. Alles muss beim Reisepartner zusammenpassen. Kein Wunder, dass man da niemanden mehr findet. Das sind zuviel Faktoren, die zu Risikofaktoren einer Beziehung werden könnten. Wenn man sich doch selbst nicht recht entscheiden kann ob man das eine oder lieber das andere sein will ist auch nicht einfacher.
Mit Ende Dreißig ist es dann so, entweder du hast die Liebe zu einem anderen Menschen gefunden oder die zu dir selbst. Und so wage ich mich nun an den erneuten Versuch des Alleinereisens. Mit mehr Erfahrungen und mehr Selbstbewusstsein als mit 23 Jahren, glaube ich, dieser Herausforderung gewappnet zu sein. Mein Ego ist zu meinem besten Freund geworden, meinem einzigen Reisebegleiter. Ich habe keine Angst mehr davor, alleine zu sein, abends alleine in meinem Hotelzimmer zu sitzen oder in einem Restaurant und ich habe keine Angst mehr davor die Frage „how many persons?“ mit „just me“ zu beantworten. Es fühlt sich nicht mehr beschämend an, viel mehr sage ich es mit einem starken Ton in der Stimme, so als wäre ich stolz darauf, von mir selbst zum essen eingeladen zu werden. Und genauso sollte man das auch sehen. Denn schließlich arbeite ich jeden Tag dafür, um mich selbst zum essen einzuladen und daher, denke ich geht es auch in Ordnung, wenn nach dem main course noch ein Dessert folgt.
Gibt es überhaupt kalkulierbare Downs und planbare Ups?
Viele meiner vergangenen Reisen waren Trips mit ausschließlich mir selbst als meinem Reisebegleiter. Ich kann mich mittlerweile gut selbst aushalten. Das war ein jahrelanger Lernprozess, aber mittlerweile sind Ich und Ich gute Freunde geworden. Ich bin ja Single, irgendwann sollte man das also draufhaben. Nun habe ich mich also an die Reise herangetraut, die viele der heute 25-jährigen Mädels schon längst hinter sich haben und ich mich nie getraut habe: 3 Wochen alleine reisen durch Thailand- dem Einsteigerland für alle alleinreisenden Mädels. Weil Thailand als eines der sichersten Länder für Alleinreisende Frauen gilt, weil die Thais für gewöhnlich westliche Frauen in Ruhe lassen und es ziemlich einfach ist in Thailand umher zu reisen. Die Risiken sind also gering, kalkulierbar und die Ups planbar. Ich habe mich also auf diesen Trip gefreut. Keine einzige Sekunde lang, habe ich gezweifelt oder Angst vor dem Alleinereisen bekommen. Schließlich gibt es soviele die alleine reisen. Ich starte also voller Freude diesen dreiwöchigen Trip.
Die Ups und Downs des Alleinereisens – wie es wirklich ist als Frau alleine zu reisen
Schon am ersten Abend habe ich ein nettes Gespräch mit einem deutschen Paar auf dem Lebua Tower in Bangkok. Den dritten Tag hatte ich dann einen richtig netten Abend mit einem Pärchen aus Tirol in Ayutthaya und am 4. Tag wurde ich im Bus nach Sukothai bestohlen.
Ich hatte noch Jetlag und bin eingeschlafen. Wie genau das passiert ist, kann ich mir selbst kaum erklären. Fakt ist, mein ganzes Bargeld und das war viel, meine Kreditkarten, mein Personalausweis und Führerschein sowie mein Iphone wurden gestohlen. Und da saß ich dann mutterseelenallein in einem Bus in Thailand und hatte nichts mehr. Ich bin mir fast sicher, dass mir das nicht passiert wäre, wäre ich nicht allein gewesen. Ich weiß es nicht. Ich wusste nur, dass ich ziemlich in der Scheiße war. Wenn du alleine bist, dann hast du niemand, der dich in so einer Situation tröstet, der dich beschützt, der dir eine Kreditkarte in die Hand drückt oder dich zum Essen einlädt. Ich musste noch drei Stunden in dem Bus alleine sitzen und warten bis ich an meinem Ziel ankam mit dem Wissen, dass ich am Arsch war. Dass irgendjemand mit meinem Geld, meinen Kreditkarten und meinen Urlaubsfotos auf dem Iphone durch die Gegend lief und ich nichts tun konnte, außer weiter in die andere Richtung zu fahren. Ich musste mich zwingen, nicht durchzudrehen und darauf zu hoffen, dass sich alles regeln wird. In diesem Moment habe ich das Alleinereisen verflucht und mir erneut geschworen es nie mehr zu tun.
Vom Down zum Up beim Alleinereisen und wie du dein Gefühlschaos managt
Jemand hat mir Geld geliehen, mit der Bedingung, dass ich es zurücküberweise. Somit konnte ich mein Zimmer für die Nacht erstmal bezahlen. Das Ding ist, eine wildfremde Person in dem Bus hat mir Geld geliehen. Weil ich alleine war und in einer absoluten Notsituation. Ich wollte es zuerst nicht annehmen bis ich kapierte, dass es meine einzige Möglichkeit war, wieder aus diesem Schlamassel herauszukommen. Ich nahm die fremde Hilfe an und war unglaublich dankbar, denn sonst hätte ich die Nacht auf der Straße verbringen müssen.
Was folgte war der reinste Horror und ich musste da durch ohne durchzudrehen. Botschaft anrufen, zur thailändischen Touristenpolizei, Kreditkarten sperren lassen, irgendwie Kontakt mid daheim aufnehmen, versuchen ruhig zu bleiben. Am nächsten Morgen überfiel mich dann aber doch die nackte pure Panik. Wohlwissend, das mich das überhaupt nicht weiterbringen wird und wohlwissend, dass das kindisch albern und blöd ist, jetzt durchzudrehen, drehte ich durch und sackte wie ein Häuflein Elend in mir zusammen. Und es war keiner da, der mich wieder aufrichtete.
Doch das änderte sich. Am nächsten Tag setzte ich mich in einem Tempel in Chiang Mai unter einen schattigen Baum. Sightseeing machte mir keinen Spaß mehr und ich hatte meine komplette Energie verloren. Mich sprach ein Thai an und fragte, was denn sei und da erzählte ich ihm was passiert ist. „Think not about the money, think not about the bad things in life“, hat er zu mir gesagt. „We all have problems, and we all struggle against, one have diseases, one have Troubles, it`s just money but you are still alive“, hat er gesagt und drückte mir Geld in die Hand. Dann hat er es seinen Kumpels und einem Mönch erzählt und alle haben mir ein paar Geldscheine in die Hand gedrückt. Davon war ich total überwältigt, denn diese Menschen, verlangten nicht, dass ich es zurückzahle und sie hatten selbst nicht viel und sie kannten mich nicht. Ich war eine Fremde. Und trotzdem empfanden sie echtes Mitgefühl und halfen mir aus der Patsche. Ich habe Freunde, die das nicht tun würden.
Abends hat ein Restaurantbesitzer, den ich nach dem Weg fragte zu mir gesagt: „the money will come back to you and more that you have lost, but the guy that had Stolen it will hide his face forever and this will make him unlucky“. Diese Worte von wildfremden Menschen und diese Anteilnahme haben mich wieder aufgerichtet, mir wieder Mut und Energie gegeben. Die Frau des Restaurantbesitzers lud mich zu einem leckeren vegetarischen Bad Thai ein und es stellte sich heraus, dass die beiden nebenher noch eine Reiseagentur betreiben und mit Kaffee handeln.
Auch diese Begegnungen und Erfahrungen hätte ich vermutlich nicht gemacht, wenn ich nicht alleine gewesen wäre und diesmal waren es für mich positive Erfahrungen, die mir so viel mehr zeigten: nämlich, dass es noch Anteilnahme gibt in dieser Welt und dass nicht alle Menschen schlecht sind. Es beeindruckt mich und vielleicht nehme ich etwas davon mit in mein Alltagsleben.
Was machen die Ups und Downs des Alleinereisens mit mir?
Was macht dies mit mir und dem alleine reisen? Nun, ich muss sagen, momentan wünsche ich mir nach diesem Erlebnis mehr dennje Gesellschaft beim Reisen, Menschen, die an meiner Seite sind, nicht nur für einen flüchtigen Augenblick, sondern für immer. Ich wünsche mir mehr dennje, meine Familie um mich zu haben und gute Freunde, Freunde, die auch mit mir reisen wollen, mit mir ein Hotelzimmer teilen würden und all die schönen Momente im Leben mit mir genießen möchten und die in Notsituationen nicht verschwinden wie so viele es tun. ICH und ICH, wir verstehen uns zwar, wir können mit uns alleine auskommen, mit uns verreisen, uns sogar trösten, aber wir können nicht wirklich gut miteinander lachen und diskutieren, wir können uns nicht aus der Patsche helfen, wenn wir da hineingetappt sind. Wir brauchen ein Gegenüber. Wir alle brauchen das. Und wir sollten uns das wieder eingestehen dürfen. Nach Jahren, in denen uns Ratgeber weiß machen wollten, dass wir alleine glücklich sein können, müssen wir uns eingestehen, das Glück alleine zu sein, niemals so groß sein kann, wie das Glück, das man durch die Liebe, Freundschaft oder Anteilnahme anderer Menschen erfährt.
Dennoch sollte man auch alleine reisen, sich hinauswagen in die Welt und offen auf die Menschen zu gehen. Denn sonst wird man nie erfahren, was hinter dem Horizont ist, wird nie außergewöhnliche Dinge erleben und unvergessliche Begegnungen haben. Man wird nie über sich selbst hinauswachsen und mutig und selbstbewusst durch die Welt gehen, man wird nie neue Dinge tun und nie diese schöne Welt sehen. Das will ich nun eben auch nicht.
Vom Gefühlschaos zum Gefühlsmanagement beim alleine reisen
Meine Downs beim Alleine reisen:
Sexuelle Belästigungen
- beinahe Vergewaltigungen, Anmache, sexuelle Belästigungen passieren mir auf fast jedem meiner Trips bis heute. Erst gestern haben 3 pensionierte Sextouristen versucht mich abzufüllen und wollten mich dazu bringen Viagra zu schlucken. Später haben sie versucht in mein Hotelzimmer zu kommen.
- Wenn du alleine reist, musst du mehr auf dich aufpassen. Lass dich lieber nicht zu Getränken einladen, lass überhaupt deine Getränke nie außer Acht. Geh nicht mit Fremden mit und lass dich zu nichts überreden. Du musst deine Grenzen kennen und klar ziehen können, sonst solltest du besser nicht alleine reisen.
Diebstahl
- ziemlich blöd, wenn man alleine ist und über kein Geld mehr verfügt und weder sein Essen noch sein Hotelzimmer bezahlen kann.Man fühlt sich hilflos und ohnmächtig.
- Zum Glück gibt es Western Union, damit erhälst du innerhalb einer Stunde Geld, wenn dir das jemand von zuhause überweist. Voraussetzung: du hast noch deinen Reisepass und verfügst über Internet. Trotzdem vermiest es das Reisen und man fühlt sich ziemlich hilflos.
Abzocke
- Alleinreisende werden häufig abgezockt. Heute wollte mich ein Taxifahrer verarschen, er hat mir anstatt einem 500 Baht nur einen 50 Baht Schein gegeben.
- Zähle immer dein Geld genau nach, prüfe die Rechnungsbeträge, schreibe dir die Preise auf. Lerne die Preise kennen, frag Hotelangestellte wieviel man für was normalerweise bezahlt. Lass dich nicht auf Shoppingtouren oder Restauranttipss ein, das sind häufig nur Abzockversuche oder Schlepper. Lass dich am besten nicht anquatschen von Typen, die versprechen sie kennen einen Laden, der viel günstiger, besser, etc. ist. Wenn du wirklich einen Tipp willst, dann frage jemanden gezielt danach, am besten jemand aus einem Laden oder Hotel und nicht jemand auf der Straße.
Einsamkeit
- auch das kommt vor, denn grade im Urlaub an romantischen Stränden, Sonnenuntergängen oder einfach zwischendurch wird dir klar, dass du alleine bist und dir jemand zum Kuscheln oder Reden fehlt. Oder im Restaurant, wenn du zum 100mal deine Facebook Timeline durchliest, weil du sonst nicht weist, was du tun sollst.
- Ich lese dann immer, bei einem guten Buch vergesse ich alles um mich herum oder ich versuche mich wieder aufzurappeln und irgendeine Aktivität oder einen Ausflug zu machen. Wenn man aktiv ist, ist es einem nicht langweilig und man fühlt sich auch nicht einsam. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit dann größer jemanden kennenzulernen.
Meine Ups beim alleine reisen:
Hilfe von fremden Menschen bekommen
wenn dir fremde Menschen helfen, ist das einfach super. Wenn dir Menschen aus der Not helfen, die selbst nichts haben, zeigt dir das, dass es noch gute Menschen auf der Welt gibt, denen man auch trauen kann und das wirkt sich positiv auf deine Gefühlslage aus und evtl. lernst du auch was dazu und nimmst dies mit in deinen Alltag
tolle Gespräche
Die interessantesten Gespräche ergeben sich oft grade mit fremden Menschen, denen man zufällig irgendwo begegnet. Man begegnet Menschen mit vielen unterschiedlichen Backgrounds und aus unterschiedlichen Kulturen. Sich auszutauschen ist immer gut. Meistens eint alle doch die selben Probleme. Grade auf Reisen kann man soviele Eindrücke mit anderen austauschen oder über Gott und die Welt philosophieren.
neue Menschen kennenlernen
wenn man alleine unterwegs ist, ist man offener, sucht eher das Gespräch zu anderen und das kommt meist gut an. Somit lernt man viel mehr Menschen kennen. Das ist gut für das Selbstbewusstsein und fürs Ego und manchmal ergibt sich evtl eine Freundschaft. Man erfährt dadurch viel von der Welt.
Unabhängigkeit und Freiheit
Das Beste am Alleinereisen ist, dass man jederzeit selbst entscheiden kann, was man tun und lassen kann, wofür man mehr oder weniger Zeit haben möchte. man tut was einem selbst gefällt und muss sich nicht mit anderen absprechen.
Selbstbewusstsein
Die ganzen Downs haben mich viel selbstbewusster gemacht. Denn wenn ich alleine reise, muss ich mit allem allein zurecht kommen. Das ist nicht immer einfach, nicht immer schön. Aber letztendlich hat es mich sehr viel selbstbewusster gemacht. Viele meinen, sie könnten mich verarschen oder abzocken weil ich eine Alleinreisende Frau bin, die naturgemäß naiv zu sein hat, aber ich lasse mir das nicht mehr gefallen. Ich kämpfe für meine Rechte und auch für meine Gleichberechtigung, nämlich dass ich als Alleinreisende, den gleichen Service verlangen kann wie zu zweit (was oftmals leider nicht so ist, siehe mein Artikel: Diskriminierung als Alleinreisende: Nicht mit mir!).
Welche Erfahrungen hast du als Alleinreisende oder als Alleinreisender gemacht?
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Hallo Nicole,
ein sehr schöner Artikel, der alle Vor- und Nachteile sehr gut darstellt! Ich kann vieles nachvollziehen, warum Du alleine reist.
Auf Deinen weiteren Reisen wünsche ich Dir mehr Ups als Downs, viele schöne Erlebnisse und weiterhin viel Stärke!
Viele Grüße,
Sandra
vielen lieben Dank, Sandra, das kann ich doch gut gebrauchen!
Ein sehr interessanter und umfassender Bericht! Ich bin früher auch immer allein gereist und das hatte auch viele Vorteile. Keiner hat mir reingeredet und ich konnte machen, was ich wollte. Ein wichtiger Vorteil für mich: ich konnte alles in Ruhe reflektieren und konnte mir Kontakt unter Einheimischen suchen, wenn ich das Bedürfnis danach hatte. Seit sehr langer Zeit nun schon reisen meine Frau und ich zusammen, teilweise auch mit Freunden und es ist sehr viel schöner, wenn man immer jemanden hat, mit dem man seine Eindrücke besprechen kann. Das stimmt schon. Von Zeit zu Zeit verbringen wir aber auch mal getrennt eine Woche. Und der Wunsch danach ist genauso berechtigt wie das gemeinsame Reisen, finde ich.
Uwe
Das finde ich eine gute Lösung, so hast du beides: kannst deine individuelle Freiheit auf eigenen kleinen Trips ausleben und mit den Reisen mit deiner Frau gemeinsam schöne Dinge erleben. Genieße weiterhin das Reisen, egal ob allein oder gemeinsam!
Danke für den Artikel. Ich war letztes Wochenende mit einem Freund unterwegs und mich haben Dinge aufgeregt, die mich bei früheren Reisen nicht gestört hatten bzw. nicht so ausgeprägt waren. Oft wäre ich lieber alleine unterwegs gewesen, weil ich dann Tempo und Ziele hätte selbst bestimmen können. Für mich ist der wesentliche Vorteil vom gemeinsamen Reisen, dass es Unterhaltung gibt beim Transfer von A nach B und Zugfahrten oder Flüge sonst so langweilig sind.
Es hat eben beides seine Vor- und Nachteile. Langeweile kenne ich zwar weniger, aber ein Gesprächspartner fehlt mir schon auch.
Hey Nicole,
mir tut es richtig leid, dass du schon so viel negatives erleben musstest. Ich reise auch viel allein – oder aber zusammen mit meinem 5 jährigen Sohn. Ich musste zum Glück noch nie solche schlimmen Erfahrungen machen. Ich drücke die Daumen, dass du dein ganzes Reise-Pech jetzt aufgebraucht hast und in Zukunft nur noch positive Erlebnisse hast. 🙂
Mich nerven übrigens am meisten die oft verwirrten Blicke (und die Suche mit den Augen nach weiteren Personen), wenn ich mich allein in ein Restaurant setze 😀
Liebe Grüße
Anja
Vielen lieben Dank, Anja.
Und oh ja, diese Blicke kenne ich auch aber mittlerweile setze ich da so ein inneres Grinsen auf….
Ein sehr schöner Bericht. In dem Artikel erkennt man sich wieder, die Situation völlig alleine da zu stehen, nichts mehr in der Tasche zu haben. Und dann die Menschen, die einem genau zum richtigen Zeitpunkt auftauchen. Einem genau das sagen was man hören muss oder will, einem weiterhelfen, einfach weil man in Not ist. Das ist das wunderbare am alleine reisen.
„Nach Jahren, in denen uns Ratgeber weiß machen wollten, dass wir alleine glücklich sein können, müssen wir uns eingestehen, das Glück alleine zu sein, niemals so groß sein kann, wie das Glück, das man durch die Liebe, Freundschaft oder Anteilnahme anderer Menschen erfährt.“ Genau das ist auch meine Meinung, es ist möglich alleine glücklich zu werden. Es ist jedoch niemals mit dem Glück zu vergleichen das einem andere Menschen bescheren können. 🙂
Hallo Nicole,
ich bin rein zufällig auf Deinen Blog gestoßen, aber habe mit Begeisterung Einiges über Dich, Deine Reisen und Deine Ausflugstipps gelesen. Sobald das Wetter wieder gut ist, werde ich ins Citybeach nach Frankfurt gehen. Allein gereist bin ich noch nie. Ich bin ein Feigling ;-), umso mehr freue ich mich über Deine frischen, offenen Berichte.
Ich abonniere Deinen Newsletter und freue mich, wieder von Dir zu hören :-).
Viele Grüße,
Martina
vielen Dank Martina,
freut mich dass du meinen Blog entdeckt hast und viel Spaß beim Lesen! Vielleicht sieht man sich im Citybeach 😉
LG Nicole
Hallo Nicole, ich habe Deinen Blog gerade gefunden und es ist echt toll geschrieben.
Ich bin jetzt Anfang 40 und möchte auch endlich reisen, gerade vor den schlechten Erfahrungen hab ich ganz schön Angst, such, dass mir die Decke auf den Kopf fällt und ichvrinfach nichts mit mir anfangen könnte.
Ich eolltevrigtl mit Städtereisen in Deutschland zum Üben anfangen und dann auch gern ins Ausland, aber mein Englisch ist leider auch so eingerostet, was ja nicht mutiger macht.
Aber Deine Texte haben mir etwas Mut gemacht. DANKE!!
Hallo Yvonne,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich kann dich nur ermutigen, auch alleine raus zu gehen und die Welt zu entdecken. Kleine Städtetouren innerhalb Deutschlands sind die beste Gelegenheit zu „üben“ mit sich selbst alleine klar zu kommen. Ich genieße diese Auszeiten nur mit mir mittlerweile auch sehr. Alleine erlebe ich einfach die Region viel besser, aber in Gesellschaft macht es meistens trotzdem mehr Spaß. Um Englisch aufzufrischen, ist jetzt die beste Zeit, wie wäre es mit einem Online-Englischkurs? 😉 Sprachkenntnisse helfen beim Reisen sehr, um Gespräche zu führen.
Alles Gute für Dich
Nicole
Ich muss schon sagen, da sind Erlebnisse dabei, die echt hart sind. Auch, wenn es natürlich auch wunderbar herzliche gab und hoffentlich nur noch gibt.
Persönlich habe ich das Glück doch mehrere Freunde zu haben mit denen man auf Achse sein kann und einmal im Jahr tun wir dies trotz Familie etc.. So kam ich auf diese Seite, da wir nächstes Jahr ein langes Wochenende in Genua planen, sehr schöner Bericht im Übrigen.
Allerdings gerade, wenn es nach Griechenland ging, reiste ich gerne mal eine Woche allein durchs Land, bevor ich mich zu meiner Parear auf Korfu gesellte, da muss ich allerdings zugeben, dass ich die Mentalität und die Sprache von Kindesbeinen an kenne. Auf meiner zweiten Heimat, auf der ich Verwandte und viele Freunde habe, habe ich dann auch meine griechische Frau kennen gelernt, gerade in einer Zeit, in der es mir überhaupt nicht gut ging und ich eben von Frauen nichts wissen wollte. Da ich mich tagsüber bei meinen Aufenthalten eben allein herumgetrieben habe, verspürte sie den Drang sich in der Taverne ihrer Familie um mich zu kümmern oder viel mehr der Neugier nach zu gehen „Warum reist jemand alleine?“. Hierzu muss auch erwähnt werden, dass ich eben durch das Aussehen von mir fremden Personen sofort als Tourist eingestuft werde, bin auch „kein Grieche“.
Daher immer positiv denken, das Gute kommt meist unverhofft und unpassend dazu. Das Schicksal weiß oft warum es einen Menschen alleine losschickt. Auf alle Fälle wünsche ich Dir alles erdenklich Gute und dass Du nicht mehr an solche I…. kommst.