Hupen, Abgase, Menschenmengen. Ich steige aus dem klimatisierten Wagen und fühle mich wie erschlagen mitten in Stone Town. Viel zu große Autos drängen sich dicht durch viel zu enge Gassen. Die seichte Meeresbrise von der Küste wandelt sich mitten in Stone Town in nach Abgasen drückende Schwüle. Ich hätte in meinem Luxusresort bleiben können und relaxt an einem Traumstrand von Sansibar liegen, stattdessen tue ich mir im Urlaub diesen Sightseeing-Stress an. Aber hätte ich dann das richtige Sansibar kennengelernt? Ist es nicht genau dieses Gewusel, diese fremdartigen Gerüche, die man im Urlaub sucht und die das eigentliche Afrika sind? Ich begebe mich auf die Suche nach den schönsten Stone Town Sehenswürdigkeiten auf Sansibar. Meine Inspiration findet ihr hier:
Stone Town Sehenswürdigkeiten: ein Bummel durch die Altstadtgassen
Ich folge meinem Guide hinein in die Altstadtgassen von Stone Town, hier gibt es keine Autos mehr, nur noch Menschen. Meine Blicke fliegen in Sekundenschnelle überall hin, überall scheint es eine neuartige Entdeckung zu geben, meine Sinne sind geschärft, Adrenalin macht mich hellwach. Ich versuche die Blicke der Frauen zu erhaschen, die alle in Vollverschleierung durch die Altstadtgassen von Sansibar laufen und scheu meinem Blick ausweichen. Die Männer tragen teilweise weiße lange Kleider und orientalische Mützen. In Sansibar leben überwiegend Muslime. Seit der Sultan des Omans hier einen Palast baute, ist die Insel ein orientalischer Schauplatz. Aber es gibt auch Hindus und Christen auf Sansibar. „Wir leben hier alle friedlich miteinander“, sagt mein Guide. Die Insel ist ein Schmelztiegel der Kulturen, indische, arabische und afrikanische Einflüsse vermischen sich hier in den Gassen von Stone Town.
Stone Town Sehensenwürdigkeiten: der Sklavenmarkt in Stone Town
Unser Guide führt uns zuerst in die Anglikanische Kirche, die im 19. Jahrhundert von den Briten erbaut wurde. Es war die Zeit der Kolonialisierung durch Europa und auch durch Deutschland. Ostafrika, Tansania, war eine deutsche Kolonie. Die Kirche steht an dem Ort, an dem zuvor ein Sklavenmarkt war – in Ketten gelegte Sklavenfiguren erinnern noch heute an diese schreckliche Zeit als der Sultan die Sklaven hier verkaufte und verschiffte. Die Anglikanische Kirche lohnt einen Blick, beklemmender wird es aber, wenn man die Treppen zu den Katakomben hinuntergeht. Niedrige Decken und zwei enge Räume, in die kein Tageslicht fällt. Hier haben sie die Sklaven zwischengelagert, erzählt der Guide. Die Luft ist stickend heiß, ich glaube gleich zu ersticken, ich stelle mir vor wie in diesen engen Räumen viel zu viele Menschen zusammengepfercht wurden, um Luft ringend, ohne eine Toilette. „Ich muss raus“, sage ich zum Guide, ich halte das hier keine Sekunde länger aus, die Gesichter der Sklaven erscheinen vor meinem geistigen Auge.
Stone Town Sehenswürdigkeiten: Auf dem Fischmarkt in Stone Town
Wir gehen weiter zur Fischmarkthalle. Das muss ein echtes Erlebnis sein, habe ich gehört. Ist es auch und ein stinkendes dazu. Wieder wird mir fast schlecht, diesmal von dem Gestank und dem Schmutz in der Fischhalle. Wir gehen durch die Markthalle, angewidert und faszinierend zugleich, schaue ich mir die verschiedenen Fische an. Die einzelnen Händler haben eigene Stände, die wie Ställe aussehen, in denen sie die Fische ausnehmen. Blut, Dreck und Gestank ist alles, woran ich mich erinnern kann. Draußen vermischen sich Duftwolken aus Kardamon, Nelken, Zimt und Muskat. Ich bummle durch die Marktgassen und kaufe ein paar Gewürze für die Sansibar bekannt ist – auch das ein Vermächtnis des Orients. Auch Kleider und Haushaltswaren kann man auf dem Markt erwerben.
Wunderschöne Altstadthäuser – die Stone Towns
Stone Town – die steinerne Stadt hat ihren Namen von den Häusern aus Korallenstein. Besonders schön sind die Altstadthäuser mit den holzgeschnitzten Türen und Balkonverzierungen im orientalisch und indischen Stil. Hinterhöfe bieten regelrechte Oasen der Ruhe. Und von den Dachterrassen kann man über die Wellblechdächer von Stone Town sehen.
Stone Town Sehenswürdigkeiten: Der Palast des Sultans
Das wohl prachtvollste Gebäude von Stone Town ist der ehemalige Palast des Sultans vom Oman, der sich hier in Sansibar niedergelassen hat. Es war das erste Haus in ganz Ostafrika, das fließendes Wasser und Strom hatte. Vor dem Eingang stehen symoblische Kanonenrohre, die auf das Meer hinaus zeigen. Bis heute verzaubert die Liebesgeschichte um Prinzessin Salme die Touristen, wenn sie hören, dass sich die orientalische Prinzessin in einen deutschen Geschäftsmann verliebte und ihren Prinzessinnenstatus aufgab, um mit ihm in Deutschland zu leben.
Stone Town Sehenswürdigkeiten: Freddy Mercury House
Als letztes führt mich der Guide noch zum Geburtshaus von Freddy Mercury – dem berühmtesten Sohn von Sansibar. Der Queen Sänger wurde hier 1946 als Farrokh Bulsarain geboren. Mit acht Jahren verließ er die Insel und kehrte nie wieder zurück, wohl hauptsächlich wegen seiner bekennenden Bisexualität, die auf der muslimischen Insel verpönt ist. Viel gibt das Haus auch nicht her und so kaufe ich noch ein paar Souvenirs in den gegenüberliegenden Geschäften.
Stone Town Highlight: Ein Sundowner auf den Dachterrassen
Stone Town Highlight: Sunset Cruise mit einer Dhow
Am Ende bringt mich der Guide in ein Restaurant auf einer Dachterrasse. Bei einem leckeren Cocktail und einem tollen Ausblick über Stone Town versöhne ich mich ein bisschen mit der Hauptstadt von Sansibar. Krönender Abschluss ist der Sunset Cruise von dem ich hier berichtete.
Mein Fazit zu Stone Town: es gibt schönere Städte in der Welt und schönere Orte auf Sansibar, aber Stone Town muss man einfach mal gesehen haben.
Infos zu Stone Town
Tipp: Geführte Ausflüge & Touren durch Stone Town und Sansibar kannst du vorab schon online buchen (oft günstiger als vor Ort im Hotel, so war es zumindest bei mir, mein Hotel verlangte rund 90 Euro für den Ausflug nach Stone Town, eine Taxifahrt wäre ebenfalls ziemlich teuer gewesen).
mein Hoteltipps auf Sansibar:
Wie du dich vor Diebstahl auf Reisen schützt:
Reisetipps für Tansania & Sansibar:
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