Minikreuzfahrt mit DFDS Seaways von Kopenhagen nach Oslo
Minikreuzfahrt mit DFDS Seaways von Kopenhagen nach Oslo
Es war eine Premiere. Meine Premiere für Skandinavien. Meine Premiere für Kopenhagen und Oslo. Und meine Premiere mit einer Minikreuzfahrt. Wenn man das so nennen kann. Denn eigentlich sind die Schiffe der DFDS Seaways keine Kreuzfahrtschiffe sondern Fähren. Und anstatt mehrerer Stationen fahre ich direkt vom Hafen in Kopenhagen nach Oslo. Nonstop. Und weil Fähren als Transportmittel gelten und nicht als Kreuzfahrtschiffe, wie Nils erklärt, ersparen wir uns auch die Rettungsübung mit Schwimmweste wie zum Beispiel auf der Aida.
Ankunft in Kopenhagen und Check-in auf der DFDS Crown
Doch von vorne. Ich lande am Flughafen Kopenhagen, der in Dänemark Lufthavn heißt (süß, oder?). Kopenhagen rühmt sich damit, dass sie die Stadt mit dem zentralsten Flughafen ist. Die Fahrt mit der Metro in die Stadt dauert 10 Minuten. Wir fahren zur Station Nyhavn, von dort fährt direkt ein kostenloser Shuttle-Bus zum Fähranleger der DFDS Seaways. Um 16.30 Uhr ist Abfahrt, wir sind schon früher eingecheckt. Zusammen mit Janett, mit der ich mir für heute Nacht die Kabine auf dem Schiff teile, mache ich mich neugierieg durch die Schiffsgänge, um unsere Kabine zu suchen. Angekommen. Außenkabine. Soetwas hatte ich noch nie. Ich schaue Janett an. Und Janett schaut mich an. Ich sage nichts. Dann sagt Janett: „ok, wir fragen nach einem Upgrade“. „Was?“ Frage ich, „das können wir doch nicht machen“. „Doch können wir“, sagt Janett und war schon auf dem Weg zu Deck 7, als erfahrene DFDS Seaways Kreuzfahrerin weiß Janett nämlich, dass auf Deck 7 das Infodesk ist, bei dem man nach Upgrades fragen kann. Doch es heißt, dass das Schiff komplett ausgebucht ist, wahrscheinlich wegen dem Nationalfeiertag morgen in Oslo und außerdem hätten wir schon die besten Kabinen. Ok. Wir ziehen unseren Trolley zurück zu unserer Kabine. Was anfangs – trotz Fenster- recht eng und trostlos aussah, entpuppte sich dann aber doch als ganz gemütlich. Jedenfalls habe ich die erste Nacht in meinem Bett auf einem Fährschiff sehr gut geschlafen und Janett und ich schafften es auch uns nicht in die Quere zu kommen. Eines muss ich allerdings noch sagen, Gottfroh war ich über die innere Eingebung, die mich überkam als ich zuhause schon aus meiner Wohnungstür auf dem Weg zum Flughafen war: ich bin zurück und hab meinen Haarföhn eingesteckt, das gibt es nämlich nicht in der Nasszelle auf der Kabine und als Frau mit langen Haaren ist ein fehlender Haarföhn eine absolute Tragödie. Auch gut ist, wenn man sich Duschgel und Shampoo mitnimmt, denn Pflegeprodukte gibt es keine.
Welcome und Entspannung auf dem Sonnendeck an der Mermaid-Bar
So das waren jetzt aber die einzigen zu bemängelnden Punkte. Sorry. Ich bin Schwäbin, wir sagen halt was wir denken. Mich zieht es nach draußen auf das Sonnendeck. Dort sitzen schon die anderen Reiseblogger. Denn das hier ist kein Urlaub, es ist eine Art Klassenfahrt für Reiseblogger mit Pflichtübungsprogramm. Die anderen haben es sich schon gemütlich im Sofa mit einem kühlen Getränk gemacht. Keine schlechte Idee wie ich finde. Mache ich natürlich gleich mit. Irgendwelche Jungs haben sich schon oben ohne hingelegt und blinzeln der Sonne entgegen. Hach, ich bin jetzt grade doch so im Urlaub angekommen. So ein Sonnendeck auf einem Schiff, das hat so etwas Entspannendes. Um uns herum liegt noch immer der Hafen von Kopenhagen mit all seiner modernen Hafenarchitektur. Dann laufen wir aus.
Rechts liegt Schweden, links Dänemark. In Schweden blühen gelbe Rapsfelder. In Dänemark sinds grüne Bäume. Wir fahren einfach zwischen zwei Ländern durch. Mein erstes Mal in Skandinavien. Ich stehe an der Reling des Schiffes und kann nichts anderes als aufs Meer zu schauen. Habe ich schon gesagt, dass ich das Meer liebe? Dieses Licht hier oben im Norden um diese Jahreszeit ist wirklich sensationell. Nirgendwo habe ich klarere Farben gesehen als hier oben in Skandinavien. Das Meer sieht aus wie eine Glasscheibe, in der sich die Sonne spiegelt. Ich danke dem Wettergott für die Sonne, den blauen Himmel. Irgendjemand hat mir gesagt, im Norden sei es kalt und ich war so verrückt das zu glauben. Ich solle meine Daunenjacke mitnehmen. Pah, in Kopenhagen hat es 25 Grad und ich schwitze! Naja, der Wind auf dem Schiff ist schon ein bisschen frisch.
Abendessen mit Seeblick
Im Bordrestaurant „7 Seas“ wartet schon das Abendessen auf uns. Mit dem Ausblick auf die See – das hat schon etwas von Urlaub, Freiheit und Entdeckerlust. Und hier muss ich wirklich sagen, dass ich soviel Komfort auf einem Fährschiff nicht erwartet hätte. Das Essen schmeckt wirklich hervorragend. Frische Meerestiere, Fisch, Salate und Gemüse, alles sehr gut zubereitet (und ich bin in letzter Zeit sehr anspruchsvoll geworden, was Essen angeht). Auf dem Schiff gibt es sogar eine eigene Bäckerei, in der frisches Brot gebacken wird.
Blick hinter die Kulissen: Ein Besuch in der Schiffsküche
Wir dürfen einen Blick hinter die Kulissen werfen und statten dem Chef de Cuisine einen Besuch ab. Was vorne so schick hergerichtet wird, wird in der Kombüse, der Schiffsküche, mühevoll angerichtet. Die Köche freuen sich über die willkommene Abwechslung von ein paar fotoverrückten Reisebloggern, die alles fotografieren, was ihnen vor die Linse kommt.
Guten Abend, Herr Kapitän! Captains Meeting auf der Brücke. Vor mir die See.
Nach dem Abendessen starten wir einen Rundgang über das Schiff. Ob wir mal in die Bubble-Zone sollten? Das ist der Wellness-Bereich mit kleinem Pool, Sauna, Nagelstudio usw. oder doch lieber in eine der vielen Bars mit Live-Musik? Zuerst allerdings sagen wir mal dem Kapitän auf der Brücke Guten Tag. Auf so einer Brücke wollte ich ja schon immer mal stehen. Wahrscheinlich geht es jeder Frau so, man denkt auf so einem Schiff automatisch an die Titanic und an die Lovestory von Jack und Rose und daran wie der Kapitän mit Rose an der Reling steht und ihr das Schiff erklärt. Ich bin grade Rose. Und der erste Offizier Sune erklärt all die Hebelchen vor mir (der Kapitän schläft schon, er übernimmt die Schicht morgen wenn es durch das Oslo-Fjord geht). Ich setze mich mal kurz auf den Kapitänsstuhl, um das Gefühl der Weite und der Macht über ein Schiff für zwei Sekunden zu spüren. Vor mir liegt die See, friedlich schlummernd. Und ich bin Rose und fliege über die Weltmeere. Dreaming. Sailing, wie war das? Am Rande erwähnt, Männer in Uniform haben schon was, oder?
Eine der Bars auf der DFDS Crown. Hier gibt es Live-Jazz-Musik, auf der Pearl gibts auch ein Casino. DFDS Seaways von Kopenhagen nach Oslo.
Zurück in die Realität. Weiter geht es runter in den Schiffsbauch. Ich werfe einen Blick auf Seile, an denen wahrscheinlich der Anker hängt. Nils zeigt uns eine Ausnüchterungskabine für Passagiere, die ein bisschen zutief ins Glas geschaut haben und davon gibt es hier schon ein paar. Man kann sich nämlich im Schiffsshop nicht nur mit Kleidung und Schuhen eindecken sondern auch mit Lebensmitteln und Getränken. Trotzdem kann man den Aufenthalt auf der DFDS Fähre auch sehr stilvoll verbringen.
Weinverkostung auf hoher See in der Red & White Wine Bar auf der DFDS Pearl
Auf der Rückfahrt von Oslo nach Kopenhagen auf dem Schwesternschiff, der Pearl, lädt uns der Chef-Sommelier Jønne auf eine Weinverkostung in die Red & White Wine Bar ein. „Die Bar gilt als die beste Weinbar Skandinaviens“, meint Jønne stolz. Hier werden die edelsten Weine von ganz Dänemark ausgeschenkt. Hola die Waldfee. Ich schnuppere kurz über die vier Rotweingläser, die vor mir stehen. Und ich habe sofort einen Favoriten. Ohne es gewusst zu haben, es ist natürlich ein Italienischer Rotwein (Italien = Lieblingsland), einer der teuersten überhaupt. Nur 28.000 Flaschen gehen im Jahr in den Verkauf, verrät der Chef-Sommelier Jønne, der auch Weinkellner ausbildet und für Weinmagazine schreibt. Die DFDS ist mit 300 Flaschen der größte Abnehmer dieses Rotweins, der seit 15 Jahren zum Lieblingswein unseres Sommelier gehört. Tja vielleicht gibt es noch bessere Rotweine, aber für mich definitv der beste, den ich je getrunken habe, die Flasche kostet über 100 Euro. Typisch ich, mein Geschmack ist immer teuer. Der Rotwein wärmt so richtig von innen heraus und wirkt noch lange mit seinem kirschigen Geschmack nach. Nur für den Fall, falls ich mal zuviel Geld übrig habe und Durst bekomme, habe ich mir hier mal die Namen der Rotweine notiert:
- gut: Clos Saint Jean 2010; Chateauneuf-du-Pape; Südfrankreich, fruchtiger Geschmack
- besser:Cliff Lede 2009, Cabernet Sauvignon; Napa Valley/Kalifornien, eleganter Geschmack aus Vanille und Johannisbeere
- noch besser, aber gleich wirds sensationell gut: Elderton, Shiraz, Barossa; Australien, sehr fruchtiger Geschmack
- mein absoluter Favorit: Romano dal Forno, 2012, Valpolicella; Italien „moderne Version der Amarona Cherry“
Hej Norge! Frühstück mit Ausblick aufs Oslo-Fjord
Die Nacht auf der DFDS Fähre habe ich gut geschlafen. Am nächsten Morgen reißt es mich früh aus dem Bett, denn wir passieren das Oslo-Fjord, das will ich auf keinen Fall verpassen. Aber der erste Kaffee geht vor. Während ich frühstücke, sehe ich aus dem Fenster und da ist es: das Oslo-Fjord. Und obwohl es mich nie nach Norwegen gezogen hat, bin ich nun hier angekommen. Passiere diese einzigartige Seelandschaft und da wird mir klar, warum soviele hierher reisen wollen. Für Naturfreaks, zu denen ich mich auch zähle, ist das einfach eine wahnsinnig schöne Kulisse. Ich stehe an der Reiling und mache zig Bilder, dann stelle ich mich an die Spitze des Schiffes, Bug, oder wie das heißt, und sehe wie der Hafen von Oslo immer näher rückt. Die Stadt wirkt klein und friedlich schlummernd an einem Berghügel. Als könne sie einem nichts anhaben. Die Segelboote leuchten schneeweiß, die See kristallblau, die roten Häusschen ein Kontrast dazu. Was für ein thriumphales Gefühl hier an Deck auf dem Schiff zu stehen und die norwegische Hauptstadt liegt vor dir, immer näher kommend! Das ist es, das perfekte Entdeckergefühl! Ich glaube es macht süchtig.
Und dann sind wir in Norwegen. Doch davon berichte ich ein anderes Mal.
Infos zur Strecke und DFDS Seaways:
- kostenloser Shuttle-Bus von Kopenhagen Nyhavn an den Fähranbringer im Kreuzfahrtschiffhafen von Kopenhagen
- Fähren fahren das ganze Jahr über von Kopenhagen nach Oslo, auch wenn nur ein Passagier an Board ist oder im Winter bei Eis
- die Strecke ist für 2 Übernachtungen in der Innenkabine schon ab 90 Euro buchbar.
- Das Schiff fährt jeweils um 16.30 Uhr ab und kommt gegen 9:00 Uhr am Zielhafen an
- Fahrzeug kann mitgenommen werden
- Hinfahrt mit der DFDS Crown, Rückfahrt mit der DFDS Pearl
- Die DFDS fährt unter dänischer Flagge, wir zahlen in Dänischen Kronen an Board
- DFDS bietet weitere Seerouten an, mehr Infos hier: www.dfdsseaways.de
Meine Reise fand im Rahmen des Reiseblogger-Treffens der PDRB statt (Plattform deutschsprachiger Reiseblogger). Unter dem Hashtag #pdrbschiff sind alle Berichte der Reise nachzulesen.
Vielen Dank an DFDS Seaways für die Einladung und Unterstützung der Reise. Außerdem Dank an Visit Norway und Visit Denmark für die Unterstützung der Reise.
Was andere Reiseblogger über den Cruise berichtet haben:
- Janett Teilzeitreisende: Eine Fährfahrt auf den Spuren der Wikinger oder wie ich zur Wikingerbraut wurde:
- Katrin viel-unterwegs: Leinen los zur Mini-Kreuzfahrt mit DFDS Kopenhagen-Oslo und zurück
- Simone nach-Holland: Nach Holland geht fremd
- Martina Hunde reisen Mehr: Nimm, mich mit Kapitän
Es war mir eine Ehre deinen Föhn zu benutzen. Schade das wir nicht upgraden können. Aber nachdem ich jetzt gehört habe, das es im Winter günstige Kabinen im Commodore-Bereich gibt, überleg ich eine Wiederholung 😉
Kommst du mit ?
Liebe Janett, auch mir war es eine Ehre und große Freude mit Dir zusammen diese tolle Reise zu erleben! Ich bin auf jeden Fall dabei obwohl ich kein Winterfan bin glaube ich dass man Skandinavien im Winter gesehen haben muss um es wirklich kennenzulernen. Also: see you soon!:-) LG
Superschöne Fotos! Shampoo hatte ich zum Glück mit. Frische Handtücher gibt es dafür aber! ich habe nur eine zweite Steckdose in meiner Kabine vergeblich gesucht. 😉
Danke, Nicole! Zweite Steckdose wäre außen an der Tür gewesen, aber da wollten wir unsere Handys dann auch nicht laden!
Liebe Grüße
Hallo Nicole,
Habe mir gerade deine Fotos von der Kreuzfahrt angeschaut, da läuft einem ja wirklich buchstäblich das Wasser im Mund zusammen! Die Buffet schaut einfach zum Anbeißen aus, so viele leckere Meeresfrüchte und Fisch. Kombiniert mit diese Aussicht ein echtes kulinarisches Highlight.
Weißt du zufällig, wie viel eine solche Weinverkostung für zwei Personen kosten würde? Ich und mein Mann sind richtige Feinschmecker was diesen edlen Tropfen angeht, und diese riesige Auswahl an unterschiedlichsten Weinen würde mich schon sehr reizen!
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
wie versprochen,hier kommen die Preise für die Weinverkostungen an Board der DFDS Seaways:
Wine tasting 1: France 28,10
Wine tasting 3: Queen – for the lady’s 36,10
Wine tasting 2: Four country’s 32,10
Wine tasting 4 – King – for the men 41,50
Champagne Tasting: Standard 38,80
Champagne Tasting: Exclusive 52,20
Champagne Tasting: Extreme 65,60
Ich glaube bei uns wars Wine tasting 2: Queens for the Lady`s.
Hoffe das hilft bei der Entscheidung für die Fahrt weiter!
Viele Grüße
Nicole
Liebe Julia,
freut mich, dass ich Dir Appetit auf die Schiffsreise machen konnte. Ich versuche mal herauszufinden was die Weinverkostung kostet und melde mich dann.Wir wurden eingeladen, aber jeder Passagier kann dies buchen.
LG Nicole