Urlaub in Agadir Marokko: Zwischen Sanddünen und Königspalast
Urlaub am Strand von Agadir in Marokko
Die Bucht von Agadir
Ehrlich gesagt, ich war ein bisschen ausgebrannt. Ich musste also dringend ans Meer. Spontan kam mir die Idee mit einem Strandurlaub in Agadir in Marokko. Ein Garant für einen entspannten Urlaub hat sich bei mir schon zweimal im Robinson Club bewährt, hier stelle ich einfach meine Koffer ins Zimmer und bin im Urlaub. Ein bisschen Sport und gutes Essen inklusive. Zeit für mich haben. Ausruhen. Sonne tanken. Das Meer schmecken. Also habe ich mich zum dritten Mal für Robinson entschieden, diesmal ging es nach Agadir in Marokko. Dummerweise gibt es von Frankfurt aus keine Direktflüge und so fliege ich zum ersten Mal mit Royal Air Moroc über Casablanca nach Agadir. Mit mir im Flugzeug, Araber und Trekkingtouristen, die auf dem Weg nach Marrakesch sind, um ihren persönlichen Traum von 1001 Nacht zu erleben.
Man spricht arabisch und französisch. Die Trekkingtouristen laufen ihrer Führerin hinterher und ich beschließe einfach so auszusehen als hätte ich einen Plan während ich in Wirklichkeit den Trekkingtouristen hinterherschlappe. Eine Boarding Card benötige ich noch, erfahre ich an einem Infoschalter. Dann laufe ich durch irgendwelche Flughafenhallen und komme in eine Halle mit ein paar Gates auf denen Flugziele wie Marrakesch und Rabat stehen, aber nichts von Agadir. Die Halle sieht ganz nach Marokko aus, mit Mosaiken und dem Porträt des Königs an der Wand. Ich bin in einer anderen Welt gelandet und wollte doch nur an den Strand. Doch diese andere Welt nimmt mich zunehmend in Beschlag und faszniert mit ihrer Andersartigkeit.
Über Casablanca nach Agadir
Um mich herum schleichen verhüllte Frauen, von oben bis unten in Burka, manche nur mit Kopftuch und dann diese wunderschöne Frau, die ich einfach anstarren muss wie ein Auto, sie ist rießig, bestimmt größer als ich und ich bin schon 1,72 Meter groß, schlank und sie hat diese aussagekräftigen schwarzen Augen und ein schwarzes Gewand mit goldenem Saum. Sie sieht aus wie eine Königin des Orients und da verfalle ich plötzlich immer mehr der Vorstellung in ein Märchenland aus 1001 Nacht zu fliegen.
Nach einer Stunde Verspätung bildet sich eine Menschenschlange vor meinem Gate, an dem immer noch kein Flugziel steht, irgendwann lande ich zu später Nacht in Agadir, nach dem meine Augen völlig faszniert am Flugzeugfenster klebten und auf das unter mir liegende Atlas Gebirge starrten. Ich falle nur noch todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen beginnt dann endlich der Urlaub in Agadir. Ich flitze natürlich nach dem ausgiebigen Frühstück auf der Sonnenterrasse sofort hinunter zum Strand. Und was ich da sehe, habe ich mir nicht so perfekt vorgestellt. Vor mir erstreckt sich ein meilenweiter Sandstrand mit feinstem Wüstensand. Der Robinson Club ist das letzte Hotel in der Bucht von Agadir, in der sich Hotel an Hotel aneinanderreiht und das hat den Vorteil, dass hier wirklich keine störenden Leute sind, man hat den Strand quasi fast für sich allein. Gleich dahinter, versteckt hinter ein paar Sanddünen, liegt der Sommerpalast des Königs von Marokko.
Der Sommerpalast des Königs von Marokko hinter den Dünen am Strand von Agadir
In der Ferne sehe ich die Mauern des Palasts aus den Dünen hervorblitzen, doch der Strandabschnitt wird streng bewacht, wer nur ein paar Meter die Grenze übertritt, wird sofort von Wachtposten zurückgepfiffen, das gilt auch, wenn man im Meer schwimmt. Schade, ich hätte gerne einen Blick auf den Märchenpalast geworfen.
Das Meer ist ein Traum. Der Atlantik, wild und ursprünglich, prescht mit starken Wellen ans sandige Ufer. Meterlanger, weißer Wellenschaum verwandelt die ganze Küste von Agadir in ein malerisches Gemälde. Ich kann mich kaum sattsehen und meine Haut verbrutzelt langsam in der Sonne, weil ich durch die sachte Brise keine Hitze spüre. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ausgerechnet in Agadir einen Traumstrand vorfinde. Wer hat schon die Dünen der Sandwüste, einen Königspalast und ein schäumendes Meer auf einmal? Man kann hier Wellenreiten üben. Mir genügt es über die Wellen drüber zu hüpfen und mich mit ihnen an Land treiben zu lassen. Ich bin stundenlang da draußen im Meer, so eine bin ich.
Sundowner in der Bucht von Agadir
Am Strand tönen leise Chillout-Klänge über die Liegestuhlreihen, ein Getränk, ein Buch, die Sonne: perfekt. Ich beeile mich und schmeiße mich in eines meiner Abendkleider, natürlich keine Jacke. Pünktlich um halb acht stehe ich auf der Terrasse des Café Maure, denn genau dann versinkt die goldene Sonne im Meer, von der Terrasse des Café Maure hat man den besten Blick über die Bucht von Agadir. Die Palmenlandschaft hinter dem Pool und die noch weiter entfernt liegenden Sanddünen verschmelzen in rot und gold. Unten spielt eine Band entspannte Musik, es gibt irgendein Getränk mit Minze. Hier wird der Sonnenuntergang mit Stil zelebriert. Und das ist Urlaub. Einfach da sein und genießen. Hier kann man wunderbar runterkommen, abschalten und Kraft tanken. Und wer braucht schon eine Trekkingtour durch das Land, wenn an einem einzigen Ort alles vereint ist? Ein Königspalast, die Sanddünen aus Saharasand, die schäumenden Wellen, die Möwen, die über die Liegestühle fliegen und im Sand schlafen. Ganz ehrlich, mir gefällt das.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht wenigstens an einem von sechs Tagen eine kulturelle Erfahrung machen würde. Ich erobere Marrakesch und davon gibt`s im nächsten Beitrag mehr.
Mehr von mir aus Marroko gibt es hier:
Nach Marrakesch ist ja schon mal die richtige Richtung. Agadir vermittelt nur einen sehr kleinen Eindruck von Marokko. Der Hohe Atlas, Die Straße der Kasbahs, die Sahara, der Anti-Atlas, die Königsstädte. Da gibt es echt viel zu holen. Bin auf den Bericht aus Marrakesch gespannt!
Ja, auf dem Weg nach Marrakesch sind wir durch das Atlas-Gebirge gefahren, dort ist die ganze Schönheit leider nur am Fenster vorbeigezogen. Aber ich hab jetzt richtig Lust bekommen noch mehr von dem Land zu sehen, es ist total interessant und jeder, der mal dort war, ist total begeistert. Ich muss unbedingt noch mal hin, vor allem die Königsstädte und Essouira, will ich sehen! 🙂