Landkind oder Stadtkind?

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Meine Aussicht vom Balkon daheim – Grüne Wiesen und Wälder soweit das Auge reicht

Ich war mal wieder daheim. Und jedes Mal, wenn ich im Frühling nachhause fahre, tut mir dieses unglaubliche Grün des kleinen Tals in der schwäbischen Provinz in den Augen weh. Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, glaubte ich dieses Tal unbedingt verlassen zu müssen und hinaus zu ziehen, in die weite Welt, in die Stadt, wo es cooler und weniger langweilig war als hier. Ja, wenn man hier wohnt, hat man keine Sorgen und die Welt ist tatsächlich noch in Ordnung, denn die Luft ist rein, das Essen immer bio, da direkt vom Bauern nebenan, es gibt kein Schmutz, keine Junkies, die sich vor deinen Augen eine Spritze reinjagen und keine permanente Lärmkullisse einer Großstadt. Dagegen gibt es Stille, davon sogar sehr viel, Vögelgezwitscher und Schmetterlinge. Je älter man wird und desto länger es zurückliegt, das man ein Teil dieser Gemeinde war, desto mehr weiß man all diese Dinge wieder zu schätzen. Es scheint so als bliebe ein Landkind im innersten Kern der Seele immer ein Landkind und ein Stadtkind, naja eben ein Stadtkind.

Daher ist ein Heimatbesuch für mich jedesmal ein kleiner Wellnessurlaub, gutes Essen, gute Luft und guter Schlaf – Dinge, die ich wirklich zu schätzen gelernt habe seit ich eine Städterin geworden bin. Doch wieder dauerhaft hier leben, das ist für mich solange ich Geld verdienen muss, kaum vorstellbar, irgendwann villeicht, ja. Bis dahin möchte ich auf meine kleinen Wellnessurlaube in der Heimat nicht verzichten. Und weil ihr meinen Kirschblüten-Artikel so zahlreich gelesen habt, habe ich mich entschlossen, euch noch ein paar Frühlingsbilder von daheim hinterherzuschießen.

Und was seid ihr eigentlich: Landkind oder Stadtkind oder wie ich ein bisschen von beidem?

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Frühling daheim

Blüten-Update von daheim

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Quittenbäume

Meine schönen Kirschenblüten sind längst verblüht, zwei Wochen später hängen an den selben Bäumen wie noch in meinem Kirschblüten-Artikel gezeigt, schon kleine grüne Kirschen. Wenn alles gut geht, sind sie im Juni essreif. Ob ich auch noch welche erwische oder Spaziergänger schon wieder alle weggegessen haben bleibt offen.

Die Apfel- und Birnenblüte hab ich verpasst, irgendwie ging dieses Jahr, nach dem langen eisigen Winter auch alles auf einmal. An den Wengert-Hängen ist schon wieder alles grün (früher wurde hier Wein angebaut, irgendwann stieg man auf Obstanbau um). Die einzige Blüte, die ich noch entdeckt habe, ist die Quittenblüte. Und es ist ganz witzig, weil mir grade die noch nie aufgefallen ist. Ihre kleine dicke weiße Blüte fühlt sich genauso pelzig an wie die gelbe Frucht, die daraus entstehen wird.

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Quittenblüte

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Kennt ihr eigentlich noch Wiesenblumen? In meiner Kindheit schien es mir als gäbe es davon noch viel mehr als jetzt, aber immerhin bleibt auf den gelben Hahnenfuß Verlaß. Auch der Löwenzahn ist längst verblüht und man findet nur noch Pusteblumen auf den grünen Wiesen. Im Übrigen stehen auch die Rapsfelder grade wieder in voller Blüte, das grelle Neongelb leuchtet meilenweit durch die Landschaft.

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Der Hahnenfuß

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Frühling daheim

Leider bringen diese Bilder das Grün nicht so krass rüber, wie wenn man mittendrin steht und einem wirklich die Augen weh tun, aber so ist das ja immer (alle Bilder leider nur mit Handy aufgenommen). Aber bei dem komischen Wetter dieser Tage hoffe ich doch euch damit ein paar Frühlingsgefühle zu übermitteln. Ich kann nur empfehlen, geht hinaus, atmet die Luft und den Frühling ein und entspannt!

PS: an Mutter, da du mein größter Fan bist, ist das hier auch speziell für dich;-) – LG Deine Tochter aus der Stadt.