Der Kirschblüten-Flash

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Frankfurt im Kirschblüten-Flash. Hier vor der Börse, Bulle und Bär.

Als ich ein kleines Kind war, schaute ich am Frühstückstisch immer auf Nachbars Kirschbaum – der blüht so schön, so schön rosarot, hab ich zu Mama gesagt. Heute weiß ich, das war eine japanische Zierkirsche. Damals auf dem Land, sah man nicht soviele japanische Kirschbäume. Heute blühen die rosaroten Blüten in jeder Großstadt und ich mag sie noch immer. Die Globalisierung hat uns viele schöne Dinge gebracht, so auch die japanische Kirschblüte mit samt ihrem Hype darum. Sakura – heißt sie in Japan und ist das wichtigste Frühlingssymbol. Die Japaner feiern sogar ihr zu Ehren das Fest Hanami. Und in einigen deutschen Städten, gibt es dank dem Kirschblüten-Hype oder den vielen Japanern, die in Deutschland heimisch geworden sind, ein Hanami-Fest. Die Sakura symbolisiert die weibliche Schönheit und weil sie an nur 10 Tagen blüht und das auch ihre einzige Daseinsberechtigung ist, steht sie auch für den Aufbruch und die Vergänglichkeit des Lebens. Sie ist eine der ersten Blüten des Jahres und verzaubert ganze Städte mit ihren rosaroten Zweigen. Keine Zeitung, die über sie berichtet – der rosarote Kirschblüten-Flash zieht derzeit durch deutsche Lande.

Der Kirschblüten-Flash und die schwäbische Sakura

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Eine schwäbische Kirschblüte

Ich frage mich, warum wir erst die Japaner brauchten, die uns zeigen mussten, wie schön so ein Kirschbaum blühen kann? Schließlich gibt es auch bei uns Kirschbäume. Und zwar ordentlich. Sie sind viel größer als japanische Zierbäume und blühen in unschuldigem weiß in den blauen Frühlingshimmel hinein. Sie sind die ersten Obstbäume des Jahres, die ihre weißen Blüten zeigen und sie sind wie ihre japanischen Verwandten Boten des Frühlings. Zum Glück bin ich in einer Gegend aufgewachsen, in der es die meisten Streuobstwiesen Deutschlands gibt. Jedes Jahr, wenn der Frühling anbricht, verwandeln sich die Hügel rings herum in saftige grüne Wiesen – so grell, dass, wenn man aus Betongrau-Frankfurt kommt, einem die Augen weh tun. Darauf die blühenden Obstbäume – so weit das Auge reicht – im weißen Blütenrausch. Die schwäbische Kirschblüte hat auch einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren japanischen Verwandten: sie blüht nicht nur, sie trägt auch Früchte. Und ich mag Kirschen. Man kann soviel damit machen: Kirschkern-Weitspuck-Wettbewerbe, als Ohrringe tragen und natürlich essen. Naja, erstere zwei Optionen stammen aus meinen Kindheitserinnerungen… J Aber beim Anblick meiner schwäbischen Sakura, kommen diese auch wieder auf, denn diese Kirschbäume sind älter als ich, mein Vater hat sie gesetzt als er selbst noch ein Jugendlicher war und sie blühen noch immer im reinsten Blütenweiß, ein ganzer Berg voll weißer Blüten und ich freu mich noch wie damals, wenn der Frühling die Kirschblüte bringt: Sakura – Schönheit – Aufbruch – Vergänglichkeit.

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Sakura, sakura,

der Frühlingshimmel – so weit das Auge reicht

Wie Nebel, wie Wolken.

Der Duft und die Farben,

gehen wir, gehen wir

uns am Anblick erfreuen.

(aus einem japanischen Volkslied)

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Hanami in Deutschland:

17.05.2013 in Hamburg, mit Feuerwerk auf der Alster

04./05. Mai in Ludwigshafen am Rhein

Passau