Rügen.Ruhe für die Seele zwischen Bäderarchitektur, Kreidefelsen, Strandkörben
Rügen. Teil I: Von Frankfurt über Hamburg und Stralsund bis nach Binz
Schon wieder Ende Oktober, das Jahr neigt sich dem Ende und Resturlaub will abgebaut werden. Der Stress der vergangenen Wochen verlangt nach einer Auszeit, um die Seele baumeln zu lassen. Ich entscheide mich für eine Wellness-Kur auf Rügen: ein bisschen Seeluft schnuppern, Bücher lesen, Strandspaziergänge und Zeit zum Nachdenken und mich selbst verwöhnen. Als Vielzugfahrerin mache ich mich auf im ICE in Richtung Norden, eingepackt in meinen herrlich, dicken Strickpulli – genau das richtige für einen Inselaufenthalt um diese Jahreszeit.
In aller Hergottsfrühe erwartet mich neblig, regnerisch, trübes Herbstwetter am Frankfurter Hauptbahnhof, doch je weiter der Norden naht, desto schöner wird das Wetter als würde der Nordwind den Regen vertreiben. Da sage noch einmal einer, dass das Wetter im Norden schlecht sei, ha, nicht, wenn Engel reisen. Gegen Mittag erreiche ich den Hamburger Hauptbahnhof und nutze die 20 Minuten zum Umsteigen, um mir die ersehnten Sonnenstrahlen vor dem Bahnhofsgebäude ins Gesicht scheinen zu lassen. Mit einem Heringsbrötchen von Nordsee in der Hand, spüre ich sogar am Bahnhof den maritimen Charme der Hansestadt.
Es geht weiter mit dem Hanse-Express von Hamburg über Rostock und Stralsund nach Rügen – vorbei an der traumhaften Mecklenburg-Vorpommer`schen Ostseeküste. Ostarchitektur am Wegesrand und Ostdialekt werden nun meine Zugbegleiter, doch je weiter ins Küstenland hinein gezockelt, je leerer wird der Zug – so leer, dass ich Angst habe, noch irgendwo anzukommen. Der Fensterblick nach draußen ist ein Traum, rechts und links Wasser, Schilflandschaften und Seeluft, die ich zwar noch nicht rieche, aber mir schon mal vorstelle und strahlend blauer Himmel so weit das Auge reicht.
Ich bin in Rügen angekommen und an einem einsamen Bahnhof im Ostseebad Binz, steige ich mit meinem Köfferchen aus, komme mir irgendwie ein bisschen verlassen auf weiter Flur vor, aber mein Chauffeur erwartet mich schon….
… weiter geht`s mit Teil II: Ein nostalgischer Traum in weiß – die Binzer Bäderarchitektur