UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt Hamburg

Die Speicherstadt Hamburg ist aktuell Deutschlands jüngstes Kulturerbe. 2015 würdigte die UNESCO Kommission die Speicherstadt Hamburg, das Kontorviertel und das Chilehaus mit dem Titel Weltkulturerbe. Ich habe mich sehr darüber gefreut, denn ich liebe die Speicherstadt. Selbst nach über 100 Jahren wirken die Backsteingebäude aus der Gründerzeit hochmodern. Die Speicherstadt wurde 1881 gegründet, nachdem sich die freie Hansestadt Hamburg dem Deutschen Reich unter Bismarck anschloss.

 

UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt HamburgDie Speicherstadt Hamburg ist wie eine eigene Stadt in der Stadt. Hier lagerte man all die Waren, die von überall her mit den Schiffen am Hamburger Hafen ankamen. Hamburg war damals sehr berühmt für Kaffee, Kakao, Tee und Gewürze, die von den Plantagen in Afrika mit Schiffen nach Hamburg transportiert wurden und dort im Hafen erst einmal zwischengelagert werden mussten. Damit zeigt die Speicherstadt auch, wie wichtig sie für die Epoche der deutschen Kolonialgeschichte war. Aus den typischen Kolonialwaren sind in Hamburg Traditionsröstereien und Manufakturen entstanden, die es bis heute gibt. Für die Lagerung dieser Kolonialwaren waren große Lagerhallen notwendig. Insgesamt sind es 15 Lagerhallen in roter Backsteinoptik in der Speicherstadt. Man erbaute sie auf Holzpfählen auf der Elbe. Daraus ist ein großes Areal geworden, bestehend aus Lagerhallen, aber auch aus Plätzen und Straßen und aus zahlreichen Fleeten, den Kanälen. Sogar Züge konnten hier fahren, worauf die Waren wiederum weiter transportiert werden konnten.

UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt Hamburg

Das Kontorviertel und Chilehaus

UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt Hamburg

Später in den 1920er Jahren kamen Verwaltungsgebäude hinzu, die Kontorhäuser. Darum gehört auch das Kontorviertel untrennbar zur Speicherstadt dazu. Prägnant wirkt das Chilehaus im selben Areal, es hat die Form eines spitzigen Schiffbugs und wurde für den Reeder Henry Barens Sloman gebaut, der sein Vermögen mit dem Handel von Chile-Salpeter machte. Fritz Höger baute das eindrucksvolle Chilehaus von 1922 bis 1924 das bis heute zu einem wichtigen architektonischen Werk des Expressionismus gehört.

UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt Hamburg

Die Speicherstadt ist weltweit einzigartig, nirgendwo gibt es ein so großes Ensemble von Lager- und Kontorhäusern, die den Seehandel und die maritime Eigenschaften so authentisch erhalten haben. Zwar wurde die Speicherstadt im 2. Weltkrieg zerstört, aber in Nachkriegszeiten wieder originalgetreu aufgebaut. Die Stätte symbolisiere auf einzigartige Weise die Folgen des rasanten internationalen Handelswachstums im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, so das UNESCO Komitee in der Begründung.

 

Ein Bummel durch die Speichstadt ist absolut empfehlenswert, aber genauso schön ist eine Hafenrundfahrt mit einer Barkasse durch die Fleeten. In kalten Wintern kann man hier sogar Schlittschuhlaufen. Heute haben sich in den schicken Gebäuden der Speicherstadt vor allem Werbeagenturen und Designer etabliert.

Wer einen Eindruck von der historischen Speicherstadt bekommen will, der sollte das Speicherstadtmuseum und das Spicy`s Gewürzmuseum besuchen.

Museen in der Speicherstadt Hamburg

UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt Hamburg

Speicherstadtmuseum

Am Sandorkai 2, 20457 Hamburg, www.speicherstadtmuseum.de

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10 bis 17 Uhr, an Wochenenden: 10 bis 18 Uhr

Gewürzmuseum

Am Sandorkai 34

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr

Eintritt: Erwachsene 5 Euro, Kinder ab 4 Jahren 2 Euro

www.spicys.de

Fakten zum UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt Hamburg

  • entstanden: 1881 bis 1924, 19. und 20. Jahrhundert
  • Wo: Hamburg, Deutschland
  • UNESCO Weltkulturerbe seit 2015
  • zuletzt besucht: 2013

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