Stuttgart: Mit dem Porsche Cabrio zur Burg Hohenzollern
Sonne, blauer Himmel und ein Porsche Cabrio – so mancher Mann blickt uns da neidvoll hinterher. Wir fahren heute mit dem heißen Porsche-Flitzer entlang auf der Baden-Württembergischen Schlösserroute in Richtung Burg Hohenzollern und am Ende der Tour flitzen wir auf der A81 ohne Geschwindigkeitslimit zurück nach Stuttgart. Schließlich muss man den Porsche in jeder Straßenlage testen. Den Spaßfaktor dabei können wir an so einem tollen Frühlingstag im April mit offenem Dach teilweise voll auskosten.
Mit dem Porsche Cabrio auf der besten Straße der Welt
Insgesamt sind wir mit 6 Porsche 911 GTS Cabrio auf dem Weg und erobern die „beste Straße der Welt“. Die hat die Autovermietung AVIS anhand einer Formel ermittelt: demzufolge besteht die perfekte Straße aus einem optimalen Verhältnis von Geraden und Kurven von 10:1, das sollen zumindest die Experten sagen: Achterbahn-Designer, Formel-1 Rennstrecken-Designer und ein Quantenphysiker haben dieses Verhältnis entwickelt. Ihrer Meinung nach bietet dieses Verhältnis die ideale Kombination aus Spaß am Fahren, dem Genießen der Landschaft und entspanntem Reisen. Unsere Route hatte ein Verhältnis von 8,5:1, was für mich persönlich an diesem Tag ein Volltreffer war. Wenn dann noch das Wetter stimmt, wird daraus ein perfekter Tag.
Genießer mit Leidenschaft brauchen für einen gelungenen Tag…
gutes Wetter, ein Auto vollgepackt mit Emotionen, eine Straße mit allen Facetten, was fürs leibliche Wohl, etwas Kultur und vielleicht einen Beifahrer oder Beifahrerin.
Der Porsche 911 GTS Cabrio
430 PS, Cabrio, Allrad, fast Vollausstattung. Was braucht man mehr? Reinsitzen und wohlfühlen. Seltsam ist nur das Schlüsselloch auf der linken Seite und die Handbremse, wo andere Autos einen Sicherungskasten haben. Alles andere ist intuitiv angeordnet, man findet sich sehr schnell zurecht und hat keine Mühen das Auto in allen Situationen zu bewegen. Durchaus erstaunlich finde ich, wie einfach sich das Auto fahren lässt. Bedenken die brachiale Gewalt unter Kontrolle zu halten, die dieses Auto besitzt, sind nach zwei Minuten weg. Das Auto hat viele Gesichter – durch die Stadt oder über die Landstraße cruisen oder eben sportlich ambitioniert den Albaufstieg meistern. Es gibt zwei wunderbare Knöpfe in der Mittelkonsole „Sport Plus“ und der „Eisdielenknopf“. Der erste von beiden sorgt dafür, dass die 7-Gang-Automatik erst dann schaltet, wenn der rote Bereich bereits in Sichtweite ist, dass ist bei dem Modell erst bei 7500 U/min der Fall. Für den zweiten Knopf kenne ich nur den umgangssprachlichen Ausdruck, er sorgt dafür, dass die Abgasströme in der Abgasanlage einen anderen Weg nehmen und dadurch der Sound nochmals viel kerniger und lauter wird. Geht man vom Gas gibt es ein phänomenales blubbern – jähhh, grr, woooohw. Da bekommt man Gänsehaut. Was die Anwohner sagen, wenn man kurz vor der Ortschaft vom Gas geht, der 911er in den ersten Gang schaltet und die Abgasanlage röhrt, weiß ich nicht. Spaß macht das allemal, zumal man am Ortsausgang schon wieder mit einem gewaltigen Schub durch die Kreisverkehre gezogen wird, wie auf Schienen versteht sich. Der Allrad sorgt dafür, dass auch in Kurven die Kraft auf die Straße kommt. Trotz der Sportlichkeit hat man nie das Gefühl dass man unkomfortabel reist oder das Auto nicht unter Kontrolle hat. Ja ich weiß, jedes Auto hat physikalische Grenzen, wo die beim 911er liegen – keine Ahnung -, wer will das schon wissen? Schließlich hat man eben doch den Gegenwert einer schicken 2-Raumwohnung im Städtchen unterm Hintern. Wirklich ein tolles Beispiel deutscher Ingenieursleistung.
Porsche, Prada und ein Kloster – luxuriöser Fahrspaß auf höchstem Niveau
Gestartet in Böblingen geht es zunächst in das romantische Kloster Bebenhausen – kurze Führung in den historischen Gemäuern und dann drängt das Adrenalin einen schon wieder auf die Straße Richtung Osten.
Wer nicht durch Reutlingen fahren möchte, findet etwas nördlich eine gute Alternative, die durch Metzingen führt. Vor dem Outlett Center Metzingen mit seinen vielen exklusiven Modelabels, wie Boss, Prada, Armani usw. machen wir einen kurzen Fotostopp – schließlich passen Porsche und Prada doch wirklich super zusammen. Fürs Shopping haben wir leider keine Zeit.
Vom Residenzschloss Bad Urach über den Albaufstieg
Die Reise geht weiter nach Bad Urach in das Residenzschloss Urach. Auch wenn hier in den 1970er Jahren kräftig umgebaut und saniert wurde, so lohnt doch ein Besuch. Schon von außen ist dies eine sehr schöne Anlage, aber auch die Raritäten im Inneren lohnen sich zu besichtigten. Die Schlittensammlung lässt einen doch erstaunen, welch seltsame Figuren damals angesagt waren.
Nach Bad Urach startet das Highlight der Strecke. Albaufstiege und schließlich die Weiterfahrt nach Hohenzollern. Dieser Teil der Strecke wurde nach besagter Formel überprüft. Bisher hat AVIS nur zwei weitere Strecken gefunden, die es mit dieser aufnehmen können. Serpentinen, erholsame Fahrten über den Albrücken, Wälder, Täler, wieder Serpentinen. Verschlafene Dörfchen auf der Schwäbischen Alb und kaum Verkehr – das ist das Rezept für ein tolles Fahrerlebnis mit ausreichend Zeit für Landschaft und Kultur.
Angekommen auf Hohenzollern hatten wir exklusiv die Möglichkeit mit unserer 911er Flotte in den Innenhof einzufahren. Hier stellt man fest, die engen Tunnel und Wege waren nicht für diese Art Gefährte gebaut. Was natürlich der Hammer ist, Soundknopf im Tunnel an, wow – Gänsehaut.
Kulturelle ist die Burg ein absolutes Highlight, sie thront über den Landen und sieht schon von unten sehr beindruckend aus. Die Geschichte, die diese Gebäude zu bieten hat sind aber nicht minderbeindruckend. Ein Besuch mit Führung lohnt allemal.
Auch das Restaurant kann sich sehen lassen. Ein köstliches Mittagessen gehört zur Gelungenen Abrundung des Tages.
Die Rückfahrt nach Böblingen ging schneller als gedacht – warum? Weil die A81 teilweise keine Geschwindigkeitsbegrenzung hat und so konnte man noch mal eindrucksvoll erleben, was man mit 430 PS anstellen kann.
Am Ende des Tages steigt man dann wieder in sein Alltagwagen ein und stellt sich in den Stau, wie jeder der in der Rush Hour durch Stuttgart möchte. Egal – es hat sich gelohnt, immer noch ein breites Grinsen im Gesicht, voll mit Adrenalin, danke AVIS! Das war doch was.
Fazit:
Ich habe gelernt, ein perfektes Auto reicht nicht für einen perfekten Tag, es braucht auch eine perfekte Strecke und die richtigen Stopps mit entsprechend Kultur, wenn man das aus einer Hand geliefert bekommt –super!
Vielen Dank an AVIS für die Einladung zu dieser Testfahrt.
Autor und Fotos: Björn Aupperle