Moment der Woche: Deutschland – das Sommermärchen – WM-Erinnerungen
Fußball! Sicherlich seid ihr auch grade im Fußball-Fieber und drückt unserer deutschen Nationalmannschaft am Sonntag im Finale gegen Argentinien in Brasilien die Daumen! Ich werde mir das Spiel natürlich auch anschauen.
Um ehrlich zu sein, hat mich die WM in diesem Jahr gar nicht besonders interessiert, was mich jetzt ärgert, denn wir stehen im Finale! Doch mit dem 7:1 gegen Brasilien ist auch bei mir das WM-Feuer entfacht. Das hat mich dazu gebracht, meine WM-Erinnerungen mal niederzuschreiben. Ein Rückblick auf das deutsche Sommermärchen. Und seht mal auf den Rückblick auf die WM 1990!
WM-Erinnerungen 2006: Deutschland lebt das Sommermärchen während ich in Peking Fußball schaue!
Seit die WM 2006 in Deutschland war, ist jeder hierzulande mit dem Fußballfieber infiziiert. Ich erinnere mich noch an die Zeiten als es nicht so war. Fußball hatte einen weniger guten Ruf als Sportart in den 90ern. Keiner aus meiner Familie schaute Fußball, heute verfolgt meine Mutter jedes Spiel. Keine einzige Frau wäre auf die Idee gekommen sich ein Trickot anzuziehen und völlig auszuflippen. Wie sich die Zeiten geändert haben! Seit der WM in Deutschland gehören Tröten, Flaggen, Hütchen und Grillparties zum kollektiven Fußballschauen zum absoluten Pflichtprogramm, ganz zu Schweigen vom Public Viewing, keine Kneipe ohne Bildschirm in diesen Tagen!
Blöd ist, das deutsche Sommermärchen habe ich damals gar nicht mitbekommen, denn zu dieser Zeit war ich für drei Monate für ein Praktikum in China unterwegs. Diese Chance wollte ich mir damals nicht entgehen lassen, vom Fußballfieber daheim musste ich mir berichten lassen. Aber auch Peking war im Fußball-Wahn. In jeder Kneipe gab es Übertragungen der Spiele. Die Chinesen waren Fußballfans – auch ohne eigene Mannschaft. Sie hatten ihre eigene Theorien dazu, darüber sollte ich mal berichten! Und in der Stadt lebten soviele Expats aus allen Herren Länder. Jeder trug ein Trickot seines Landes, gekauft für fünf Euro im Kleidermarkt bei den Fälschern. Die Spiele fanden nachts um drei Uhr statt. Wir stiegen mitten in der Nacht ins Taxi und ließen uns ans andere Ende der Stadt bringen, was über eine halbe Stunde dauerte. Dort saßen wir in Kneipen oder besser gesagt tanzten auf den Tischen und Bartresen, jedes Mal, wenn Deutschland ein Tor schoß. Am nächsten Tag wieder im Büro sitzen, aber da Peking Adrenalin pur ist, kann ich mich an Müdigkeit nicht mehr erinnern. Im Pavillion in Sanlitun dann das AUS für Deutschland, rausgekickt von Italien. Wir haben getrauert. Und wenn eine Horde Deutscher in einem ferngelegenen Land wie China zusammentrauert und sich freut, dann ist das eine ganz besondere kollektive Stimmung. Die Ferne verbindet dann. Macht uns zu Freunden, wie die Welt zu Gast bei Freunden war – so der damalige WM-Slogan.
Meine erste WM-Erinnung: 1990 Deutschland im Finale gegen Argentinien – Deutschland gewinnt und wird Weltmeister!
Meine erste WM-Erinnerung geht auf das Jahr 1990 zurück. Es war die Zeit, in der ich die meisten Fußballspiele meines Lebens am Bildschirm verfolgte. Deutschland hatte Topspieler wie: Jürgen Klinsmann und Rudi Völler im Sturm, Pierre Lietbarski und Kapitän Lothar Matthäus im Mittelfeld, Andreas Brehme in der Abwehr. Das Trainerteam: Franz Beckenbauer, Berti Vogts und Sepp Maier. Was für Spieler – Namen die mir immer noch am geläufigsten sind, wenn es um Fußball geht. Nie werde ich vergessen, wie Rudi Völler im Achtelfinale von einem Niederländer angespuckt wurde und eine rote Karte erhielt, Jürgen Klinsmann allein im Sturm, macht das Spiel seines Lebens, rast wie wild über das Feld, angestachelt von der Wut gegen die Ungerechtigkeit des Schiries holt er den Sieg gegen die Niederlande ein. Am Ende steht Deutschland im Finale in Rom und der Gegner kein geringer als Argentinien. Damals hat Deutschland 1:0 gegen Argentinien gewonnen und wurde Weltmeister.
Hoffen wir, dass sich dieser Fußball-Traum noch einmal wiederholt, genauergesagt am Sonntag, wenn Deutschland mal wieder im Finale einer WM gegen Argentinien antritt, diesmal in Rio de Janeiro. Beide Austragungsstädte beginnen mit einem „R“, ich deute das als gutes Omen und bin sehr zuversichtlich. Nach 24 Jahren wieder Weltmeister Deutschland? Schön wäre es schon. Holt euch den vierten Stern, Jungs!
Da kommen ja wirklich ein paar Erinnerungen hoch! Also ich werde heute Abend auch definitiv vor dem größten Bildschirm sitzen und den Wagen inklusive Hupe schon einmal warm laufen lassen. Ich habe jedenfalls keine Zweifel, dass das heute im nächsten Weltmeisterschaftstitel enden wird.
Drücken wir mal alle die Daumen!
LG Phil
Sehr vorblildlich, lieber Phil! Lass die Hupe tröten! Ich habe auch keinen Zweifel, dass es heute soweit ist.
LG Nicole
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann genau mich das Fußballfieber gepackt hat, aber an so manche Details. So waren es immer mein Vater und ich, die die Deutsche Nationalmannschaft sehen wollten. Meine Mama und meine Schwester mussten sich dann immer geschlagen geben. Heute ist das anders, heute fiebern auch die beiden mit. Einmal, als wir ausgeschieden sind, bin ich unglaublich wütend in mein Zimmer gerannt und habe das Poster der Mannschaft aus der Bravo von der Wand gerissen. Dann habe ich geheult. Seit 2002 habe ich ein Trikot mit der Nummer 13… Ja, ich war jung! Jetzt endlich kann ich mir ein neues zulegen, denn das wollte ich erst tun, wenn wir einen Stern mehr haben. Die schönste Erinnerung habe ich an 2006, denn da durfte ich die Jungs live sehen. In Berlin gegen Ecuador. Es war eine Überraschung von meinem Freund, der den Traum wahr machte, den ich schon als kleines Mädchen hatte: Einmal im Stadion dabei sein. 🙂
Sonnige Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
vielen Dank für deine WM-Erinnerungen und Erlebnisse. Das klingt toll, v.a. dass du die Spieler 2006 live gesehen hast! Das ist mir durch meinen China-Aufenthalt ganz entgangen. Ansonsten wünsche ich Dir und deiner ganzen Familie auch weiterhin viel Spaß beim Fußball-Gucken mit dem neuen Trickot, versteht sich! :-9
Liebe Grüße
Nicole
Vielen Dank, das wünsche ich dir auch! 🙂