Luminale: Frankfurt leuchtet

Wenn wieder hunderte Menschen mit Stativen durch die Straßen rennen, dann ist Luminale-Zeit. Frankfurt gleicht in diesen Tagen in den Abendstunden einem leuchtenden Lichtermeer.  Während der Luminale, die alle zwei Jahre zeitgleich mit der Messe Lights & Building veranstaltet wird, tanzen an den Fassaden vieler Bauwerke bunte Lichter. Lichtkünstler aus der ganzen Welt zeigen ihre Kreativität an den Gebäuden mit insgesamt über 180 Lichtinstallationen. Mich faszinieren die Lichtkunstwerke jedes Mal aufs Neue. Sobald die Dunkelheit über die Stadt fällt, leuchtet Frankfurt und ich machte mich auf einen abendlichen Stadtspaziergang und auf die Suche nach dem schönsten Licht der Stadt.

Mein Citylights-Spaziergang durch Frankfurt

Hauptbahnhof – Raumdistanzen

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Die Fasssade des Hauptbahnhofs im Stil der Neorenaissance wechselt ihre Farbshilloute im Minutentakt von rot zu grün und pink zu blau Tönen. Popart am Hauptbahnhof, das gefällt mir.

Im Innern des Hauptbahnhofs steht die Installation reflect, ein Projekt der Fachhochschule Mainz. Man kann in die Lichtinstallation hinein gehen und es eröffnen sich einem durch Licht assoziierte neue Räume und man bekommt das Gefühl einen endlosen Raum zu betreten.

Goethehaus – Farbenlehre

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An Goethes Geburtshaus im Großen Hirschgraben tanzen an der Hausfassde bunte Lichter, mal bunte Sterne, mal futuristische Figuren mal wird nur ein Fenster beleuchtet oder Leuchtbuchstaben an die Wand geworfen. Goethe, der hier seine Jugendjahre verbrachte, hätte sicher seine Freude daran gehabt, schließlich war eines seiner Meisterwerke die Farbenlehre.

Börse – Trading Lights

unterwegsunddaheim.de-frankfurt-luminale4Die Licht-Raum-Inszenierung des Arichitekten Stephan Horn verwandeln die Fassade der Alten Börse in grün und lila Töne.

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Römer – Morgen ist Jetzt

Die Installation mit dem aussagekräftigen Titel Morgen ist Jetzt gleicht einem beleuchteten futuristischen Raumlabor, das die Gegenwart zur Zukunft macht und auf den Ressourcenverbrauch auf unserem Planeten aufmerksam machen soll. Initiator ist das Energiereferat der Stadt Frankfurt. Nunja, ich finds unspektakulär, was meint ihr?

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Dom Lights – Mysthik mit Licht

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Mein absolutes Highlight und mein Lichtfavorit der diesjährigen Luminale ist der Dom. Der Innenraum des St. Barholomäus Dom erstrahlt in bunten Lichtstrahlen, die Jesus Figur am Altar steht dabei im Zentrum des Lichts und verkörptert „das heilige Licht“. Die  Stimmung wird durch Licht und Soundeffekte noch verstärkt. Meditative Musik und buntes Licht erzeugen eine regelrecht mysthische, ja heilige Stimmung, die mein Herz zum Pochen bringt.

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Literaturhaus – paint the light

Interaktives Lichtkunst erstrahlt an der Fasssade des neoklassizistischen Literaturhauses. Mit einer sogenannten Mobi-Spray-Technik wird mit Hilfe eines Handys als Sprühdose eine Art Lichtgraffiti erzeugt.  Bunte Kleckse, wo ansonsten nur unschuldiges Weiß ist, schimmern sogar noch auf dem Main.

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Osthafenbrücke – new Citylights

Neu dabei ist auch die neue Osthafenbrücke, die extra für die Luminale für den Verkehr gesperrt wurde. Die Laserstrahlen haben mich schon von Weitem angelockt. Grandios! Und hier stehe ich auf der Mainbrücke und schaue zu, wie die Lichter langsam um 23 Uhr erlöschen.

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Das war jetzt natürlich nur eine kleine Auswahl von den insgesamt 180 Lichtskulpturen, die sich bis nach Offenbach und Höchst ausdehnen und auch im Palmengarten war ich leider nicht, da hätten mich sicherlich auch noch einige Lichtobjekte in Faszination versetzt. Insgesamt muss ich sagen hat mich die Luminale ein bisschen enttäuscht. Gefühlt fand ich sie beim letzten Mal 2012 irgendwie kreativer (z.B. beleuchtete Parkbänke), ich hätte auch mehr Lichtskulpturen in der Innenstadt erwartet, denn man schafft einfach nicht alles zu sehen an nur einem Abend. Aber mir bleibt ja noch bis Freitagabend Zeit die Lichter der Stadt zu entdecken, denn dann endet die diesjährige Luminale, die von Sonntag bis Freitag geht.