
La Palma – La Isla Bonita
Blick auf die Hauptstadt Santa Cruz von La Palma
Ich kann mir nicht helfen, aber während ich durch die Altstadtgässchen von La Palma schlendere schwirrt mir ständig Madonnas La Isla Bonita durch den Kopf:
Tropical the Island breeze all of nature wild and free this is where I long to be – La Isla Bonita.
Tatsächlich mutet die Insel mit ihrem milden Klima, ihren Bananenstauden, die hier überall wachsen und ihren schwarzen Vulkanstränden wie ein tropisches Paradies an. Aber eines, indem man sowohl Kiefern als auch Palmen findet, Berge und Lavafelder zum Wandern und das Meer zum Baden. Im Prinzip ein Allinklusive-Paket. Vielleicht ist das der Grund, warum soviele Deutsche Urlauber immer wieder hierherkommen.
Als erstes schleppt uns Sarai ins Gebirge. Naja, wir schlendern eher gemütlich einen kleinen Wanderweg durch einen Kiefernwald entlang. „Ist nicht mehr weit Kinder“, sagt die quirlige Palmera, ein Teil unserer Gruppe streikt hier bereits. Ich dagegen will mir die Aussicht auf keinen Fall entgehen lassen, vielleicht entdecke ich jetzt, da ich das entsprechende Alter habe, das Wandern noch für mich? Warum auch nicht, ich nehme einen tiefen Atemzug der frischen Luft und lasse die Stille und Weite auf mich wirken. Das ist wie Yoga, nur besser.
In dem Städtchen Los Llanos de Aridane bin ich irgendwie zwischen dem alten Spanien und dem neuen gelandet. Ich stelle mir vor wie im alten Spanien hinter den alten Läden der Altstadthäusern stolze Senoritas hinter einem Fächer sitzen und neugierig auf die schattigen Gassen schauen, um zu sehen, was passiert. Ich stelle mir vor, wie die Frömmigen in der Kirche Madonnen angebetet haben, wie die Seefahrer vor ihrer Weiterfahrt in die Neue Welt vor den Kruzifixen niederknieten und ein Ave Maria beteten. It`s like a prayer, um es mit den Worten von Madonna zu sagen.
And when the samba played
The sun would set so high
Ring trough my ears and sting my eyes
Your Spanish lullaby
Madonnas La Isla Bonita schwingt bei jedem Schritt auf den alten Gassen mit. In dem romantischen Park treffen sich die Verliebten, sagt Sarai, alles wirkt heute noch immer wie aus einer anderen Zeit. Bis wir zur Plaza Espana kommen und im Neuen Spanien landen oder sagen wir mal in der Realität, die auch vor einer kleinen kanarischen Insel nicht Halt macht. Denn hier demonstrieren gerade ein paar Schulkinder gegen die schlechten Ausbildungsbedingungen und erstmals frage ich mich, was es für ein Schulkind heißen muss, auf einer Insel fernab vom europäischen Festland zur Schule zu gehen, ich meine, wovon träumen diese Kinder? Von einer Karriere in einer internationalem Consultingfirma wie hierzulande oder von was ganz anderem? Ich vertreibe mir die Gedanken und die Morgenmüdigkeit ganz schnell im Café Eden mit einem Barraquito , den man hier einfach probieren muss. Das ist kanarischer Kaffee, ein Espresso mit Kondensmilch und Likör, aufgeschäumter Milch und einer Zimtschicht. Schmeckt.
Tropical the Island breeze all of nature wild and free this is where I long to be – La Isla Bonita.
Wir fahren weiter über die Insel, bestaunen die Lavafelder im Süden. Der Vulkan Teneguia ist zuletzt 1971 ausgebrochen, sein Lavafluss bestimmt noch immer das Landschaftsbild, Wolkenfelder ziehen über die Hügel und unten blitzt die Sonne über dem blauen Meer. Mehr Kontrast an einem einzigen Ort geht kaum. Die Natur ist ein gewaltiger schwarzer Brocken. Mit ganzer Kraft schleuderte der Vulkan alles aus sich heraus. Die Palmeros leben mit diesen Gewalten, nehmens irgendwie gelassen. Während unten Bananen, Avocados und Papayas wachsen, wird hier oben zwischen den Lavabrocken Wein angebaut und der schmeckt sogar. Der palmerische Rotwein ist mild, steigt nicht in den Kopf. Das testen wir beim Mittagessen im Bodegon Tamanca, einem Restaurant in einer Vulkanhöhle. Umringt vom Vulkangestein, herabbaumelnden Schinken und Weinfässern schmeckt mir mein Thunfischsteak ausgezeichnet.
Die Fahrt geht weiter hinab, dorthin, wo die Bananen wachsen. La Palma ist das tropische Paradies, in dem Bananen und Papayas wachsen wie anderswo das Unkraut. Mitten drin ein Boutiquehotel. Man lebt hier eben keinen Massentourismus, hässliche Hotelbunker findet man hier keine. Dagegen sehr viel Ruhe.
I want to be where the sun warms the sky
When it’s time for siesta you can watch them go by
Wie gerne würde ich ein Stündchen durch die Bananenplantagen schlendern, mir nach Lust und Laune eine von der Staude pflücken und sie essen, wie gerne würde ich ein Stündchen dort am Strand von Puerto Naos sitzen und zusehen wie die Wellen an den Felsen preschen, wie gerne würde ich das Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Meer einfangen und meine Zehen im schwarzen Sand eingraben. Am Ende des Tages schlüpfe ich noch schnell in meinen Hotelbademantel, watschle zum Lavastrand hinunter und nehme ein Bad im Meer. Die Sonne hat sich schon verabschiedet, aber das Wasser ist noch herrlich warm. Und in den Nächten auf La Palma sollen die Sterne heller funkeln als sonstwo, doch was nützt es, heute sind Wolken am Himmel.
Tropical the island breeze
All of nature, wild and free
This is where I long to be
La isla bonita
And when the samba played
The sun would set so high
Ring trough my ears and sting my eyes
Your Spanish lullabyLa la la la la la la
PS: Erst viel später merkte ich, dass La Palma sich selbst auch als La Isla Bonita bezeichnet, hach, das passt wohl einfach am besten. Mehr braucht man nicht zu sagen.
Vielen Dank an das Spanische Fremdenverkehrsamt Düsseldorf für die Einladung nach La Palma. Herzlichen Dank auch an Elena und Sarai für die Betreuung vor Ort.
Hab’s wieder genau vor Augen – die Caldera de Taburiente, die Cumbre Vieja, die Passatwolken an der Cumbre Nueva. Danke, Nicole, für diesen tollen Reisebericht und die Fotos. La Palma ist eine phantastische Insel!
LG Anja
Danke, Anja. Warst Du schon öfter auf La Palma? LG Nicole
Hallo Nicole, habe La Palma bisher nur 1 x besucht und habe mir die Insel „erwandert“. Waren tolle (Natur)Erlebnisse, jederzeit und gerne wieder :-).
LG Anja
La Palma ist wunderbar, ein guter Bericht zum Einstieg In die Insel.
Wir waren dort eine Woche zum Wandern, ideal im Frühjahr, wenn bei uns noch Schmuddelwetter herrscht.
VG, Jürgen
Danke Jürgen für den Tipp, ich war Mitte Oktober dort und konnte noch im Meer baden! Traumhaft! LG Nicole
Tolle Fotos. Ich freue mich, dass es dir auf unserer schönen Insel so gut gefallen hat. Danke für den ausführlichen Bericht 🙂
Liebe Grüße,
Verena
vielen Dank, und sehr gerne
Lg Nicole