Im Land der Windmühlen

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Knapp 20 Kilometer nordöstlich von Amsterdam sieht die Landschaft aus wie auf einem Gemälde von Vincent van Gogh. Ich rede von Feldern bis zum Horizont, von Flüssen, von kleinen Holzhäuschen und von Windmühlen. Das Licht verzaubert die Gegend als hätte Van Gogh höchst persönlich grade seinen letzten Pinselstrich ins Feld gemalt.

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Holland Zaanse Schan – wie in einem Van Gogh Gemälde

Vor allem die Windmühlen gehören zu Holland wie Oranje, Käse oder Tulpen. Im Freilichtmuseum Zaanse Schans kann man einen Einblick in das Leben von Frau Antje im 17. Jahrhundert bekommen, denn hier gibt es nicht nur Windmühlen zu besichtigen, sondern auch eine historische Werft, Käsereien und Holzschuhfabriken. Die Windmühlen triumphieren erhaben über das flache Land und geben ein prima Urlaubsfoto für meine Sammlung ab. Die alten Herren rackern hier Tag ein, Tag aus, seit 300 Jahren drehen sich ihre Flügel mit sanftem Knattern um die eigene Achse. Ein Mühlenstein im Innern verrät, dass wir uns hier wirklich in einer anderen Zeit befinden. In dieser Mühle hier hat man einst Farben hergestellt. Kaum vorstellbar, was das für eine Plagerei gewesen sein muss. Ich klettere die alte Holzleiter hoch und steige auf die erste Plattform, allerdings traue ich mich nicht aufrecht zu stehen aus einer völlig unbegründeten Angst heraus, mir könnte einer der Flügel gegen den Kopf donnern.  Es ist eh zu eisig hier oben, schnell wieder runter auf sicheren Boden und lieber von hier aus das herrliche Landschaftsbild auf mich wirken lassen. Kein Zweifel: ich bin inmitten eines Van Gogh Gemäldes! Und ich bin hier unverkennbar in Holland.

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Über 1000 Windmühlen soll es in Holland geben. In einem Land, wo Wind und Wasser sich im täglichen Spiel der Zeiten vereinen, wurden sie zum Symbol erster Wirtschaftlichkeit. Sie wurden zur Stillegung von Sumpfgebieten benützt, zum Mahlen, Sägen, Pumpen und Pressen. Ich schlendere weiter auf dem Gelände herum, da wir ziemlich spät sind, haben die meisten Gebäude schon geschlossen und nur noch wenige Touristen stolpern an den Windmühlen vorbei, aber das macht nichts, ganz im Gegenteil, denn so kommt die Siedlung viel authentischer rüber. Ich flippe völlig aus, als ich diese süßen Häuschen sehe, mit ihren niedlichen kleinen Brücken davor und Entlein, die im Bächlein schwimmen, alles wirkt wie in einem Miniaturenland aus dem 17. Jahrhundert, ich sehe wie Frau Antje mit der weißen Kappe über den Holzsteg kommt und ihre Holzschuhe auf dem Steg trommeln – das ist natürlich nur in meiner Fantasie, aber genauso muss es gewesen sein, damals. Die alten Häuser wurden restauriert und sehen bewohnt aus. Ich glaube man kann hier auch übernachten – mehr Hollandflair geht wohl kaum.

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Hier wohnte einst Frau Antje aus Holland – die Häuser sind auch heute noch bewohnt

Dieser kleine Ausflug nach Holland ins 17. Jahrhundert ins Land von Frau Antje und der Windmühlen hat mir wirklich sehr gut gefallen und war eine kontrastreiche Abwechslung zum hippen Amsterdam.

Übrigens: die Holländer feiern ihre Windmühlen immer am 2. Maiwochende mit dem Mühlentag, wer also Lust auf einen Ausflug in die niederländische Vergangenheit hat, hat jetzt die beste Gelegenheit dazu!

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In Zaanse Schan Holland

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Im Freilichtmuseum Zaanse Schaans in Holland kann man einen Einblick ins Leben von Frau Antje aus dem 17. Jahrhundert erleben. Hier die Molkerei.

 

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