Frankfurt: Wolkenkratzerfestival 2013

Höher, schneller, weiter. Frankfurt feierte am Wochenende seine Skyline. Beim Wolkenkratzerfestival 2013 wurden Weltrekorde aufgestellt. Obwohl ich Massenveranstaltungen meide, bin ich nicht umhin gekommen, einige Eindrücke mitzukriegen.

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Glasfassaden im Sonnenschein – der Helaba-Tower

Jede Stadt hat ihr eigenes Gesicht. In Frankfurt ist die Skyline, der markanteste Charakterzug der Stadt. Ihr Antliz ist einzigartig, das ist klar. Denn nirgendwo in Deutschland gibt es eine Stadt mit einer Skyline, und nirgendwo in ganz Europa stehen höhere Hochhäuser als in Frankfurt am Main. Deswegen nennen die Frankfurter ihre Stadt in Anlehnung an den großen Bruder über dem großen Teich auch stolz „Mainhatten“. Der Vergleich mit New York spiegelt eines wider: höher, schneller, weiter und auch das ist tatsächlich Frankfurt. Denn wer hier her kommt, kommt nicht wegen der Grünen Soße und auch nicht wegen Goethe, der hier geboren wurde, wer nach Frankfurt am Main kommt, der kommt wegen der Jobs, weil ihn der Traum vom höher, schneller, weiter in einen der Bürohochhäuser führte. So ist es auch mir ergangen. Mein Job, führte mich in einen der Bürohochhaustürme, jeden Morgen durchschreite ich ein Drehkreuz und fahre mit einem der Aufzüge hinauf in die 26. Etage. Von dort oben blicke ich über die Stadt und bis hinaus in den Taunus. Tag für Tag. Für Menschen, die diese gigantische Aussicht nicht haben und sich schon immer gefragt haben, wie es denn wohl von dort oben aussieht, für die standen am Wolkenkratzerfestival die Türen von 18 Hochhäusern offen. Allerdings brauchte man dafür Tickets und die waren knapp und schon 2 Stunden nach dem man sie erhalten konnte, vergriffen.

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Ein Base-Jumper stürzt sich vom Helaba-Tower, er hat nur wenige Sekunden Zeit, seinen Schirm zu öffnen

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Schirm geöffnet…segelt der Base-Jumper über die Hochhausschluchten zum Landeplatz in der Taunusanlage

Ich bin kein Fan von Festivals und Massenveranstaltungen. Trotzdem bin ich am Samstag durch die Frankfurter Innenstadt geschlendert, mit dem Ziel Shopping, aber dem Festival-Treiben konnte ich schwer entgehen, denn Menschenmengen durchströmten die Einkaufsstraße Zeil und die Hochhausschluchten. Wer kein Ticket für eines der Hochhäuser bekommen hatte, der hatte die Möglichkeit sich mit einem Kran in 60 Meter Höhe hiefen zu lassen, das wäre nix für mich und meine Höhenangst. Am Maintower oder Helaba Tower sprangen im Sekundentakt Base Jumper ab – sie hatten nur wenige Sekunden Zeit, um ihren Schirm zu öffnen, Wahnsinn! Ein Weltrekord wollte der Extremsportler Reini Kleindl brechen, in dem er auf einer 2,5 Zentimeter breiten Slackline in über 185 Metern Höhe über Frankfurt balancierte. Gesehen habe ich das nicht, denn ich musste ja shoppen gehen. Dafür bin ich Zeuge der spektakulären Motorrad-Show der Gebrüder Weisheit geworden. Mit 50 km/h und in 50 Metern Höhe fuhren die Artisten auf einem Stahlseil über die Zeil. Der Handstand auf dem Lenker war ja schon gewagt, aber als die anfingen auch noch die Todesfuge zu drehen, ist mir tatsächlich schlecht vom Zusehen geworden – ich dachte, die stürzen ab, aber nee, das gehörte zum Programm.

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Die spektakuläre Motorrad-Show der Gebrüder Weisheit über der Einkaufsstraße Zeil.

Der Samstag stand auch beim Wolkenkratzerfestival ganz im Zeichen der Champions League und so wurde das Fußballspiel einfach mal an die Hauswand verlegt, die Spieler waren ganz witzig, das muss ich zugeben.

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Fußball an der Hauswand

Letztendlich hab ich dann meine Samstagseinkäufe getätigt und bin auch nicht zum Nena Konzert auf dem Opernplatz. Das Feuerwerk hab ich mir nach dem Bayern-Sieg gemütlich von meinem Wohnzimmer zuhause angeschaut. Ich werde euch demnächst mal ein paar Wolkenkratzer näher vorstellen, wenn ihr Lust drauf habt.

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Frankfurt am Main: Wolkenkratzerfestival 2013

 

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