UNESCO Weltkulturerbe Prähistorische Pfahlbauten im Alpenraum

Das UNESCO Weltkulturerbe Prähistorische Pfahlbauten teilt sich Deutschland mit der Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich und Slowenien, denn die Funde beziehen sich überwiegend auf den Alpenraum. Insgesamt gibt es bisher 111 Funde von prähistorischen Pfahlbautensiedlungen in diesem Raum. In Deutschland wurden vor allem rund um den Bodensee Dörfer und Siedlungen aus der Steinzeit und Jungsteinzeit gefunden. Bisher wurden 18 Fundstelllen in Deutschland markiert, davon liegen 15 in Baden-Württemberg (vor allem rund um den Bodensee und in der Schwäbischen Alb) und 3 in Bayern (rund um den Starnberger See). Die Funde gehen auf die Jungsteinzeit und Bronzezeit, ca. 4300 bis 800 vor Christus zurück.

Die Menschen der Jungsteinzeit siedelten sich z.B. am Bodensee an, weil sie nach Standorten mit ausreichender Frischwasserversorgung suchten. Außerdem liegen die Siedlungen an wichtigen Handelswegen und bieten gute Bediengungen für den Ackerbau und Fischfang. So wurden die größten Siedlungen bei Konstanz und Unteruhldingen gefunden, da hier die Distanz für eine Überfahrtsmöglichkeit über den Bodensee besonders kurz war. Die Menschen der Jungsteinzeit und Bronzezeit bauten ihre Häuser auf Pfählen am Ufer oder im See, so dass die Unterkunft auch  bei schwankendem Wasserpegel immer noch sicher war, gleichzeitig bot das Haus somit auch Schutz vor Feinden. Ein Dorf konnte aus bis zu 80 Häusern bestehen. Bei Bau eines Pfahlbautenhauses half die ganze Dorfgemeinschaft mit, also v.a. die Männer. Sie beschafften das Holz und bauten das Haus auf Pfähle, die im Wasser stehen. Schon nach 2 Monaten konnte so ein Haus für eine Familie fertig sein. Die Frauen kümmerten sich um das Essen und die Kleidung. Die Menschen ernährten sich neben dem Fisch aus dem Bodensee hauptsächlich von Getreide, Getreidebrei und selbstgebackenem Brot. Außerdem von Obst und Beeren. Fleisch haben sie auch gegessen, allerdings nicht so häufig.

Im Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen am Bodensee kann man in einem Freilichtmuseum ein originalgetreues Dorf einer Pfahlbausiedlung aus der Bronzezeit besichtigen. Das Museum zeigt sehr eindrücklich wie das Leben im Steinzeitdorf auf Pfahlbauten im Bodensee ausgesehen hat und gibt einen Eindruck davon, wie die Menschen der prähistorischen Zeit gelebt haben. Absolut empfehlenswert!

Infos zum Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen am Bodensee:

Freilichtmuseum und Forschungsinstitut

Strandpromenade 6, 88690 Unteruhldingen

Öffnungszeiten: 9:00 bis 17 Uhr, von April bis September auch bis 18:30 Uhr

Eintrittspreise: Erwachsene 9 Euro, Kinder bis 15 Jahre 6 Euro, Schüler und Studenten ab 16 Jahren: 7 Euro

 

Fakten zum UNESCO Weltkulturerbe Prähistorische Pfahlbauten im Alpenraum

  • Entstanden um 4000 v.Chr. in der Jungsteinzeit/Bronzezeit
  • Wo: Alpenraum, in Deutschland am Bodensee und Schwäbische Alb in Baden-Württemberg und in Bayern am Starnberger See
  • UNESCO Weltkulturerbe seit: 2011
  • zuletzt besucht: Juli 2015

 

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