Nicole persönlich: bye bye 2015, hello 2016!

Ich weiß, ich bin drei Tage zu spät für diese Überschrift. Das liegt daran, dass die letzten Tage an mir vorbei gesaust sind wie der Wind und ich von morgens früh bis abends spät geschuftet hab. Der Grund dafür: mein privater Umzug Ende 2015 in meine eigenen vier Wände. Ja, ich hab`s getan: ich habe mir eine Wohnung gekauft und das heißt wohl, dass ich mich (vorerst) zur Sesshaftigkeit entschieden habe. Während viele meiner Reisebloggerfreunde alle grade drauf und dran sind, ihre Jobs als Festangestellte zu kündigen, um mehr Freiheit und vor allen Dingen Zeit fürs Reisen zu haben, gehe ich in eine völlig gegensätzliche Richtung und entscheide mich zur Sesshaftigkeit. Noch vor einem Jahr, war ich kurz davor auch meinen Job zu schmeißen und einfach zu schauen, was das Leben sonst noch zu bieten hat als spießige 9 to 5. Ich habe es nicht getan. Und jetzt weiß ich, das war gut so.

Die Ferne um das Vertraute zu schätzen und das Vertraute, um Kraft zu schöpfen für neue Abenteuer

Frankfurt, die Stadt, in die mich mein 9 to 5 Job nach dem Studium getrieben hat, war mir bis jetzt nie wirklich Heimat geworden. Ich hatte permanent Heimweh und habe meine Familie vermisst. Die ständige Pendelei ging mir auf die Nerven. Ich habe mich in Stuttgart beworben über ein Jahr lang, ziemlich leidenschaftslos und ziemlich erfolglos. Den Grund dafür kenne ich selber: ich habe eigentlich keine Lust auf einen weiteren 9 to 5 Job in einer anderen Stadt. Und ich hatte Angst, dass mein idealisiertes Heimatbild ziemlich schnell zerbrechen könnte, wenn ich wieder von null irgendwo anders anfangen müsste, wenn ich mir doch eigentlich nichts mehr wünsche als einen Ort, den ich Heimat nennen kann. Ich bin eben die Sorte Mensch, die permanent zwischen Fernweh und dem gemütlichen daheim schwankt. Deswegen heißt mein Blog auch unterwegs & daheim und nicht Backpacker-Nicole oder so. Ich brauche die Ferne, um das Vertraute zu schätzen und das Vertraute, um Kraft daraus zu ziehen für neue Abenteuer. Ich denke, dass es vielen von euch auch so geht, oder wie steht ihr dazu?

Frankfurt – das Tor zur Welt

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Ich habe einmal im Aufzug jemanden sagen hören: „das Beste an Frankfurt ist, dass man so schnell raus kommt.“ Damit ist gemeint, dass man von Frankfurt aus ziemlich überall hin schnell kommt, mit dem ICE bin ich in vier Stunden in Hamburg, in Berlin, in München, in Amsterdam und Paris. Und vom Flughafen aus, komme ich an alle Orte dieser Welt. Und der Flughafen liegt nur 15 S-Bahn-Minuten vor meiner Haustür. Im Angesicht meiner zunehmenden Reisetätigkeit, überzeugte auch mich dieses Argument für Frankfurt. Denn trotz Sesshaftigkeit möchte ich 2016 noch mehr reisen als in der Vergangenheit. Und vor allen Dingen möchte ich gerne mal wieder eine längere Reise machen, da ich 2015 immer nur für ein paar Tage unterwegs war. Ja, ich träume grade von Fernreisen nach Indien, Sri Lanka, nach Thailand, Vietnam, Kambodscha, Bali und Hongkong und AFRIKA! Das Sehnsuchtsziel seit meiner Kindheit – ich will unbedingt die Elefanten mit den großen Ohren in der Savanne sehen, wenn die rote Sonne unter dem glühenden Himmel Afrikas untergeht!

Entrümpelung schafft Platz für Neues

Jedenfalls waren die letzten Tage von 2015 davon geprägt, Umzugskartons zu schleifen, Schränke aufzubauen, Möbel zu kaufen, sich ein Nest zu bauen. Jetzt liege ich grade total erschöpft in meinem neuen Boxspringbett und freue mich über meine neue Wohnung, in der ich endlich mehr Platz habe für alles was wichtig ist. Ich habe radikal ausgemistet und das war unglaublich befreiend. Ich habe alte Kleider, die mir nicht mehr passen oder die ich einfach nicht mehr anziehe gespendet, Möbel für einen Appel und n Ei weggeben. Alle meine Sachen sahen noch aus wie neu und ich freue mich, wenn andere noch etwas damit anfangen können.

Jemand, der mein Sofa abgeholt hat, hat mir seine Lebensgeschichte erzählt. Das hat mich sehr beeindruckt, weil dieser Typ, der jetzt auf meinem alten Sofa sitzen wird, wirklich Pech gehabt hat und er trotzalledem nicht aufgibt und sich durch dieses Leben beißt, das manchmal einfach unfair ist. Mein Nachbar aus Bosnien, den ich seit sieben Jahren kenne, freut sich über meinen Kleiderschrank. Auch seine Lebensgeschichte kennt viel Leid, er sagte mir, er hätte den Krieg gesehen, er hätte Menschen sterben sehen, er wolle nie mehr zurück in seine Heimat.

Die Untermieterin meines Nachbarn von Nebenan ist jetzt meine Nachmieterin, sie hat mich eingeladen, in meine alte Wohnung, die jetzt die ihre ist, damit ich sehen kann, wie sich alles weiterentwickelt. Es ist schön, wenn man die Vergangenheit in einem so freundlichen Licht hinter sich lassen kann. Meine Ortswechsel der Vergangenheit hatten immer was von Flucht. Diesmal ist es nicht so. Diesmal gehe ich, um zu bleiben. All dies und all diese Begegnungen mit den Menschen und ihren persönlichen Geschichten werde ich nicht vergessen.

Jedenfalls ist die totale Entrümpelung als werfe man tonnenweise Ballast ab. Ich bin ja der Meinung, dass Entrümpelung gleichsteht für das Abwerfen von Seelenbalast und so habe ich vieles einfach in Kisten gepackt, und im Keller verstaut, damit dem Neuen was kommen mag, nichts mehr im Wege stehen kann. Daher bin ich überzeugt, dass 2016 ein gutes Jahr wird. Endlich.

Tanzen für ein gutes Gefühl

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Den Jahreswechsel habe ich zum ersten Mal seit vielen Jahren mit einem guten Gefühl überstanden. Ich habe seit langer Zeit mal wieder ausgiebig getanzt ohne mich drum zu scheren was um mich herum passiert, weil ich mir dachte, scheiß drauf, dass ist mein Moment und das wird mein Jahr. Wer dabei sein will, den lade ich gerne dazu ein, wer nicht, so what. Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen auch das – der Satz des Jahres 2015! Und ich finde ihn echt gut, denn was sonst soll man schon sagen?

Reisen trotz Sesshaftigkeit

Meine Sesshaftigkeit hat also nichts damit zu tun, dass ich das Reisen nicht genauso sehr liebe wie zuvor. Im Gegenteil. Ich bin auch ein bisschen neidisch zu sehen, dass meine Reisebloggerkollegen, die ihre Jobs geschmissen haben und sich für ein digitales Nomadentum entschieden haben, viel mehr Reisen können als ich, die ich stattdessen in einem Büro schufte. Aber Neid ist nicht gut für die Seele, ich weiß, ich habe Ziele im Leben und die sind mir ebenso wichtig. Ich hab eben „ach, die zwei Seelen in meiner Brust“, von denen schon der Goethe erzählt hat. Auf der einen Seite, bin ich ein in die Zukunft sehender Mensch und frage mich immer, wie kann ich meinen Lebensstandard halten, den ich mir so hart erarbeitet habe (denn ich mag einfach ein bequemes Leben) und auf der anderen Seite träume auch ich von mehr Freiheit zum Reisen und um ein erfülltes Leben zu führen. Die Herausforderung für 2016 und all die kommenden Jahre wird für mich sein, ein Spagat zwischen beiden zu finden. Und ich habe in der Vergangenheit gelernt, dass an dem Satz „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ sehr viel Wahres dran ist. Wenn es dir vielleicht ähnlich geht, dann werde ich dir in den folgenden Wochen zeigen, ob und wie ich das hinkriege, denn die Serie Nicole persönlich wird es auch weiterhin hier auf dem Blog zu lesen geben.

Die meisten Blogger haben ihre Jahresrückblicke geschrieben, ich hatte das auch vor. Aber irgendwie ist jetzt das hier draus geworden. Mein Jahr 2015 war toll und ich bin sehr dankbar für alles was passiert ist. Und ich danke dir lieber Leser, dass du dabei warst und hoffentlich dabei bleiben wirst.

Und wie geht es 2016 weiter?

Weißt du lieber Leser, wenn es dich wirklich interessiert, dann wirst du es selbst erfahren, wenn du bald mal wieder hier hereinschaust. Ich habe es schon lange aufgegeben mein Leben zu planen, weil mich die Erfahrung gelehrt hat, dass sich das Leben selten planen lässt und dass das Leben besser ist, wenn es Raum für Spontanes hat. Und das will ich auch 2016 so halten.

Geplante Reisen?

Wenn mein Nestchen schön hergerichtet ist, die Umzugskartons verschwunden sind und die Küche funktionsfähig ist, plane ich meine nächste Reise in die Ferne.

Traumreisen?

Ich träume von Afrika und Asien (siehe oben). Erinnere mich bitte dran, das unbedingt dieses Jahr durchzuziehen.

Kurztrips?

auf der Liste stehen schon seit Ewigkeiten:

  • Rom
  • Istanbul
  • Stockholm
  • Dublin

Auszeiten?

Thalasso - die heilende Kraft der Nordsee

Die suche ich immer wieder in der Natur. Ich brauche die Schönheit der Natur und der Landschaften. Glücklicherweise gibt es da viele Möglichkeiten. Und in Kombination mit WellFIT absolut top. Immer wieder schön:

  • die Nordsee
  • die Alpen

Heimatliebe Deutschland?

Rothenburg ob der Tauber Reiterlesmarkt Weihnachtsstadt

 

Geht immer. Dieses Jahr möchte ich unbedingt meine UNESCO Welterbe Liste in Deutschland vervollständigen, denn ich hab festgestellt, wie wenige Welterbestätten ich doch eigentlich im eigenen Land kenne. Aber auch sonst so, bin ich immer gerne in Deutschland von Nord bis Süd unterwegs. Und die Weihnachtsmärkte im Dezember, die sind ja schon zu meiner Tradition geworden. Apropos, ich hab so ein tolles Video gemacht von Dresden und jetzt ist doch Weihnachten schon rum soll ich es euch nächstes Jahr zeigen oder jetzt noch? Ich hab da allerdings noch so ein technisches Problemchen…

Pflichttermine 2016

im Januar geht`s los mit der CMT in Stuttgart – der größten Publikumsmesse für Urlauber

im März folgt die ITB in Berlin – die größte Fachmesse für Tourismus – seit 3 Jahren bin ich nun schon als Reisebloggerin mit dabei und ich freue mich schon auf die nächste ITB und Berlin

Bester Reisemoment 2015: 

Kopfsprung vom Segelboot ins unendliche Blau vor Sardiniens Küste

Was ich 2015 gelernt habe:

Dresdner Stollen - in der Weihnachtsbäckerei

bewegenster Moment 2015:

Reisen in Zeiten der Flüchtlingskrise

Begegnung mit Flüchtlingen an der deutsch-österreichischen Grenze in Freilassing 

das hat 2015  Spaß gemacht:

Jerusalem by night

Mit dem Fahrrad durch die Altstadt von Jerusalem

Übrigens neulich habe ich irgendwo über die Glückserfahrungen von 100-Jährigen gelesen und ein wichtiger Aspekt dabei sei laut einer 100-Jährigen, dass man für eine Sache brennen solle – ein Garant für ein erfülltes Leben! Naja, muss man jetzt nicht extra ein Buch dafür kaufen, um da drauf zu kommen, aber ich wollt`s mal erwähnt haben. Ich brenne für unterwegs & daheim, das war seit der ersten Zeile 2012 so und wird auch 2016 so sein. Für was brennst du? Wie denkst du über Sesshaftigkeit und digitalem Nomadentum?

Bis bald!

Deine Nicole