Nürnberger Lebkuchen: warum sie am besten schmecken

„Da, riecht mal – wie die duften“, Lebküchnerin Anna Kucherin hält uns verführerisch einen typischen Elisenlebkuchen unter die Nase. So heißen die Nürnberger Lebkuchen mit richtigem Namen. Wer gute Lebkuchen probieren will, der muss das hier in Nürnberg tun, denn die Stadt in Franken ist berühmt für seine echten Nürnberger Lebkuchen. Sogar bis nach Amerika werden die guten traditionellen Elisenlebkuchen aus Nürnberg exportiert. Aber wie kam es zu dem Ruhm der Nürnberger Lebkuchen und wieso schmecken die Elisenlebkuchen aus Nürnberg eigentlich am besten?

Nürnberger Lebkuchen

Lebküchnerin Anna erzählt alles rund um den Nürnberger Lebkuchen

Orientalische Gewürze und heimischer Honig sind das Geheimrezept für den Nürnberger Lebkuchen

Um das herauszufinden müssen wir mit Lebküchnerin Anna Kucherin eine Zeitreise zurück ins 15. Jahrhundert machen. Denn im Mittelalter hat alles angefangen: Im Jahr 1390 wurde der erste Lebküchner in Nürnberg urkundlich erwähnt. Doch vermutlich dufteten die frischen Honigkuchen schon Jahrhunderte vorher aus den Backöfen der Stadt Nürnberg. In typischer Zunftstracht erklärt uns Anna heute, was es mit den Nürnberger Lebkuchen auf sich hat.

Nürnberg liegt geografisch geschickt an einer mittelalterlichen Handelsstraße, wer von Südeuropa oder Osteuropa in den Norden oder nach Westen wollte, kam meist durch die Handelsstadt Nürnberg. Und so kam es, dass von Venedig aus, orientalische Gewürze den Weg ins fränkische Nürnberg fanden. Gewürze aus Indien und Persien bilden die Grundlage für den Nürnberger Lebkuchen: die Lebküchner mischten die exotischen Gewürze wie Zimt, Nelken, Ingwer, Kardamom in ihre Honigkuchen. Der Honig, der im Lebkuchen steckt, kam von den Imkern aus der Umgebung und wurde als Ersatz für Zucker verwendet, der zur damaligen Zeit zu teuer war. Um die klebrige Masse zusammenzuhalten mischten später die Nonnen das „Engelsbrot“ dazu, dass sie für die heilige Messe gebacken hatten, gemeint war die Oblate, die unter jedem Lebkuchen klebt. Damit war der einzigartige Nürnberger Elisenlebkuchen geboren.

Nürnberger Lebkuchen

Das ist er: der original Nürnberger Lebkuchen – auch die Mandeln kamen aus fernen Ländern

Das Lebkuchenrezept für den Nürnberger Lebkuchen ist ein streng gehütetes Geheimnis

Doch warum, gilt der Elisenlebkuchen nur für Nürnberg als Spezialität? Auch darauf weiß Lebküchnerin Anna eine Antwort. Es habe sich bald herumgesprochen, dass die Nürnberger Lebkuchen so gut schmecken, daher habe die Stadt Nürnberg verordnet, dass alle Zünfte, alle Lebküchner, innerhalb der Stadtmauern Nürnbergs bleiben mussten. Keiner durfte auswandern, denn man wollte verhindern, dass das Lebkuchenrezept verbreitet wurde. Und so kam es, dass das gute alte Lebkuchenrezept eine Nürnberger Spezialität wurde. Heute werden die Lebkuchen natürlich überall gehandelt, sogar bis nach Amerika transportiert, doch das Qualitätssiegel „echter Nürnberger Lebkuchen“, das bleibt bis heute.

Den Namen „Elisenlebkuchen“ bekam der Nürnberger Lebkuchen durch die Burggräfin Elise, die mit ihrem Mann in die Mark Brandenburg umsiedeln musste und ihre Lebkuchen aus Nürnberg vermisste.

Nürnberger Lebkuchen

Der Nürnberger Lebkuchen als Spezialität zu Weihnachten

Warum isst man den Lebkuchen eigentlich nur zu Weihnachten, frage ich die Lebküchnerin Anna. „ja, gell, man kann ihn doch eigentlich das ganze Jahr über essen“, sagt sie stolz auf ihr Gebäck. Ja, eigentlich schon. Doch traditionell ist der Nürnberger Lebkuchen vor allem zur Weihnachtszeit. Das führt ebenfalls aufs Mittelalter zurück. Mit dem Heiligen Sankt Martins Tag begann nach dem mittelalterlichen Kalender die Fastenzeit, Fleisch war offiziell verboten. Da man den Lebkuchen gut konservieren konnte, aß man den mit Vorliebe zur Fastenzeit. Schließlich, so Lebküchnerin Anna, stecke nur Gesundes im Lebkuchen: die Gewürze sollen Heilkräfte haben, würden für die kalten Wintertage fit machen und Erkältungen vorbeugen. Die Nelke wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und krampflösend. Der Zimt regt Kreislauf, Durchblutung und sogar die Fettverbrennung an. Ja, wenn es so ist, dann kann man also ganz beruhigt von den leckeren Nürnberger Lebkuchen naschen! Das ist das Stichwort zur Kostprobe, auf die wir alle solange gewartet haben. Man kann ja viel reden, aber man muss sie einfach probieren. Und tatsächlich, jetzt schmecken wir auch all die Gewürze heraus, die man nur im echten Nürnberger Elisenlebkuchen findet. Bis heute sind sie handgefertigt. Das genaue Rezept verratet uns die Lebküchnerin aber nicht, da habe jeder Lebküchner seine eigenen Geheimrezepte, schmunzelt sie. Und so bleibt der Nürnberger Lebkuchen wie einst, eine traditionelle, typische Nürnberger Spezialität.

Nürnberger Lebkuchen

Der echte Nürnberger Lebkuchen schmeckt einfach am besten – Lebküchnerin Anna weiß warum

 

Lebkuchen Führungen mit der Lebküchnerin Anna

immer samstags, 12.10 Uhr, 29.11. bis 20.12., Treffpunkt Tourist Info am Hauptmarkt

Kosten: 10 Euro pro Person

 

Wo kauft man den besten Lebkuchen? – Welcher Lebküchner in Nürnberg ist der Beste?

Schwierig zu sagen. Es gibt mehrere Lebküchnereien in Nürnberg. Irgendwie behauptet jeder von sich, der beste und einzigartigste zu sein. Da hilft wohl nur eins: man muss sich selbst durchprobieren. Wirklich gut haben mir die von der Burgbäckerei und Lebkuchnerei Düll gleich neben dem Albrecht Dürer Haus geschmeckt. 5 Lebkuchen gabs hier für ca. 10 Euro.

Lebkuchen auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt der Lebküchnerei Eckstein – diese echten Elisenlebkuchen haben wir bei der Lebkuchen-Führung probiert und sie schmeckten ebenfalls sehr gut. 10 Lebkuchen kosteten hier ca. 12 Euro.

Lebkuchen Schmidt, Stand 147 am Christkindlesmarkt oder in der Filiale am Hauptmarkt. Hier habe ich nur einen Lebkuchen probiert. Mir persönlich schmeckten die Lebkuchen der Burgbäckerei Düll der Lebküchnerei  Eckstein am besten.

vielen Dank an Tourismus Nürnberg für die Einladung auf den Nürnberger Christkindlesmarkt.

 

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