Salzburger Land: Wie du einen Hochseilgarten trotz Höhenangst überlebst

Überlebensstrategien für sämtliche Lebenslagen

Überlebensstrategien für sämtliche Lebenslagen

Hochseilgarten. Ähm grade saß ich noch in der Bahn auf der Anfahrt nach Neukirchen am Großvenediger, eine halbe Stunde nach Ankunft stehe ich auf dem Berg, am Hochseilgarten. Ich habe doch Höhenangst. Ich blicke nach oben zu den seltsamen Turngeräten, die zwischen den Bäumen hängen: Seile, Klettergerüste, was weiß ich wie man das alles bezeichnet. Einen Flying Fox und eine Megaschaukel soll es geben, usw. Ich bin aus Versehen in einem Hochseilgarten gelandet. Freiwillig hätte es mich hier her bestimmt nicht verschlagen, aber jetzt bin ich dem Gruppenzwang voll ausgeliefert und ein Zurück, wäre einfach nur feige. Diese Blöße kann und will ich mir auf keinen Fall geben. Ich hab vielleicht Höhenangst, aber hey, ich, Nicole A. vom Reiseblog Unterwegs & Daheim, ich stelle mich mutig meinen Ängsten. Denn, Ängste existieren nur im Kopf, sage ich mir. Dummerweise stehe ich auch noch an der ungünstigsten Stelle, nämlich nach dem man mir einen Helm aufgesetzt und einen Sicherheitsgurt umgelegt hat, heißt es, ich solle da jetzt hochsteigen. Öhm, nö, so als erste muss echt nicht sein. Los jetzt rauf da, Nicole. Stell dich nicht so an wie ein kleines Mädchen höre ich meine innere Stimme mit mir schimpfen. Einzige positive Aussicht: da oben wartet ein attraktiver Guide, es gilt also möglichst eine gute Figur abzugeben und cool zu tun.

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Da habe ich noch gut lachen. Nach kurzer Instruktion geht`s dann hoch in den Hochseilgarten

Hochseilgarten Lektion 1: Schaue niemals nach unten!

Ich, also klettere hinauf. Lektion 1: Schaue niemals nach unten sondern immer nach oben und nach vorne. Das könnte nicht nur eine Regel für den Hochseilgarten sein, sondern auch meine neue Lebensphilosophie. Wenn man diese erste Lektion befolgt, dann ist es wirklich nicht schlimm. Fast würde ich sagen, ein Kinderspiel. Von Schritt zu Schritt wird man mutiger. Am Boden haben wir gelernt, wie man sich mit den Sicherheitshaken sichert. Erst hier oben fühlt sich das wie eine Heldenleistung an.

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Hochseilgarten Lektion 2: Vertrau auf deine eigenen Fähigkeiten

Das erste Hindernis wartet auf mich. Unten richten alle gespannt die Augen auf mich, um zu sehen, wie ich mich der Herausforderung Hochseilgarten stelle. Nicht beirren lassen. Ich pack das schon. Ich bin schließlich sportlich, ich schau nicht nach unten und wieso sollte ich das auch nicht schaffen? Ängste existieren doch nur im Kopf! Es gibt keinen Grund, ich habe noch nie etwas nicht geschafft. Jedenfalls fällt mir grade nix ein. Also los. Lektion 2: Vertraue auf deine Fähigkeiten und Stärken und geh die Herausforderung an!

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Hochseilgarten Lektion 3: Pfeif auf die anderen und konzentriere dich auf dich selber

Zugegeben, ich sehe scheiße dabei aus, wie ich so am Seil da oben hänge. Na und? Ich bin ja nicht bei einem Modelshooting, sondern bei einer sportlichen Challenge, wer sieht da schon immer perfekt aus? Ich konzentriere mich lieber darauf mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und meinen Weg nach vorne zu gehen. Das könnte schon wieder eine Lebensphilosophie sein. Konzentriere dich auf dich selbst und geh deinen eigenen Weg! – Lektion 3 befolgt.

Unterwegs & Daheim Hochseilgarten

Hochseilgarten Lektion 4: Mit Körperspannung und Konzentration nach vorne

Schnell wirst du da oben merken, dass du die Challenge besser bestehst, wenn du mit Körperspannung an die Sache herangehst. Bauchmuskeln anspannen, das gleicht Schwankungen aus. Bleib in deiner eigenen (Körper-)mitte und Schwankungen von außen werden dich nicht aus dem Konzept bringen! Schon wieder eine neue Lebensphilosophie, die sich auf alles im Leben übertragen lässt. Aber hier oben, wird das wirklich wichtig, wenn du den Parcours bestehen willst. Und du wirst es schaffen, weil es eigentlich wirklich nicht schwer ist.

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Hochseilgarten Lektion 5: Vertraue anderen

Nun ja, geklappt hat das bisher ganz gut. Bis zu der einen Übung. Man muss erst die richtige Technik herausfinden, um das Hindernis zu schaffen. Richtig ist, mit beiden Beinen von Holzklotz zu Holzklotz springen, die natürlich in der Luft und an einem Seil baumeln, irgendwie muss man dabei das Gleichgewicht halten. Nach dem dritten Holzklotz verlässt mich meine Muskelkraft in den Armen und ich rutsche ab. Ich halte mich zwar mit beiden Armen am Seil fest und hätte mich so noch hochziehen können, aber ich dachte so bei mir, hach wieso die Mühe, der attraktive Guide könnte mich doch retten und ich würde so gerne das Gefühl erleben von einem Mann in der Luft abgeschleppt zu werden. Der Gedanke gefällt mir so gut, dass ich mich einfach in den Gurt fallen lasse, einen flehenden Blick Richtung Guide werfe und der mich dann tatsächlich ans sichere Podest herüberholt. Lektion 5, auf den Sicherheitsgurt vertrauen, sich einfach fallen lassen, nicht immer alles selber schaffen wollen und auch auf andere vertrauen können, das ist eine wichtige Lebenslektion, die mir sonst immer ziemlich schwer fällt. Insofern, war dieser Höhenparcours ein richtiger Lebenslernparcours.

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Hochseilgarten Lektion 6: Siege feiern!

Es macht ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man sich seinen Ängsten stellt und Herausforderungen mutig angeht. Ganz egal wie erfolgreich man dabei ist, allein der Versuch etwas schaffen zu wollen, wirkt sich positiv auf dich aus. Du wirst sehen! Auch andere werden deine positive Ausstrahlung merken.

Nach dieser Übung muss die Aktion Hochseilgarten in der Wildkogel-Arena abgebrochen werden, weil urplötzlich ein Gewittersturm aufzog. Das ist dann doch etwas gefährlich, bei Regen, Sturm und Blitzen zwischen den Bäumen herumzuturnen. Ehrlich gesagt, es war mir ganz recht so. Denn so hatte ich noch die Möglichkeit mich im Hotel Staiger in Neukirchen mit einem cremigen Eiskaffee und anschließend in der Sauna zu entspannen. Nach einem Gewitter genau das Richtige. Und das wäre dann auch Lektion 6: sei stolz darauf, was du geschafft hast, feiere deine Erfolge und zelebriere dich selbst (natürlich ohne arrogant zu werden)!unterwegsunddaheim.de-hochseilgarten8

Fazit: Auf dem Hochseilgarten in der Wildkogel-Arena bei Neukirchen habe ich nicht nur gelernt meine Höhenangst zu besiegen, nein, die Lektionen, die man sich hier oben aneignet, lassen sich eigentlich auf alle anderen Lebenslagen ausweiten. Und das alles macht auch noch verdammt viel Spaß! Deswegen empfehle ich jedem mal soetwas auszuprobieren. Geht sicherlich auch mit allen anderen sportlichen Herausforderungen, am Wichtigsten aber ist in jeder Lebenslage, Lektion 1: Stelle dich deinen Ängsten und schau nach vorne!

Getestet habe ich den Hochseilgarten in der Wildkogel Arena in Neukirchen am Großvenediger. Das ist im Salzburger Land in Österreich zwischen den Kitzbühler Alpen und dem Nationalpark Hohe Tauern. Hier erwartet euch eine wunderschöne Alpenlandschaft im Sommer und bestimmt auch im Winter im Umfeld atemberaubender 3000ern.

Morgen geht es auf eine Wanderung zur Alm, Bergpanorama inklusive. Wenn ihr mitwollt: früh aufstehen, bzw. einfach wieder hier vorbeisurfen. Kommt in Kürze.

Alpine Crossing Tour Route:

4 Orte der Alpinen Perlen – 2 Länder – 5 Tage Berge und Natur pur.

1. Alpine Perle: Neukirchen am Großvenediger

Hochseilgarten und Wanderung zur Berndlalm

2. Alpine Perle: Ratschings (Südtirol)

Mountainbike-Tour durch das Jaufental vom Hotel Rainer aus

3. Alpine Perle: Villnös (Südtirol/Italien)

Klettern wie Reinhold Messner mit Bergführer Sepp, ein Freund von Reinhold Messner

4. Alpine Perle: Moena (Trentino/Italien)

Down-hill Mountainbiking am Karerpass und Wanderung auf dem Themenweg zum ersten Weltkrieg

*Alpine Pearls / Alpine Perlen

Die Alpine Pearls sind ein Netzwerk verschiedener Orte in den Alpen von Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, der Schweiz und Slowenien , das sich dem nachhaltigen und sanften Tourismus verpflichtet hat. Ziel ist es die alpinen Orte/ Perlen und die Bergwelt möglichst attraktiv und damit naturbelassen für den Gast zu erhalten. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist problemlos, ebenso die Mobilität an den Orten (z.B. durch Wanderbusse, Skibusse, Taxen, etc.) Sanfte Mobilität heißt auch E-Bike-Verleih, Lärmverordnungen und Nachtfahrverbote. Darüberhinaus wird die Regionalität auch bei lokalen Spezialitäten und Slow Food garantiert. Kurz um: Alpenurlaub, so wie man ihn sich vorstellt, natürlich und naturbelassen mit dem bestmöglichen Komfort, den man sich als Reisender in der heutigen Zeit wünscht. So erholsam muss ein Urlaub sein!

www.alpine-pearls.com

Vielen Dank an Alpine Pearls für die Einladung nach Neukirchen und in den Hochseilgarten.

Fotos: Eva Grabenweger, Alpine Pearls