Frankfurt für Anfänger II: wo das Geld sitzt

In Frankfurt dreht sich alles ums Geld. Frankfurt ist die Finanzmetropole Deutschlands und auch im internationalen Vergleich gehört der Finanzplatz Frankfurts zu einer bedeutenden Größe. In Frankfurt wird der Wert des Geldes bestimmt, man handelt mit Geld, man arbeitet mit und für das Geld. Die Symbole des Geldes sind das Eurozeichen vor der Europäischen Zentralbank, Bulle und Bär vor der Börse und die triumphale Skyline.

Frankfurt und die neue EZB

Frankfurter Finanz-Fakten:

  • zweitgrößter Finanzplatz Europas nach London.
  • Sitz der Europäischen Zentralbank, hier wird politisch über das Geld, den Euro, entschieden – Eurocity
  • Sitz der Deutschen Bundesbank
  • Sitz der Deutschen Wertpapierbörse
  • Sitz von über 250 Banken, z.B. Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, Hessische Landesbank (Helaba)
  • Sitz von ca. 100 ausländischen Finanzinstituten
  • Sitz von ca. 50 Investment- und Kapitalanlageinstituten
  • Beschäftigte im Finanzwesen: rund 75.000

Vom mittelalterlichen Marktplatz zum bedeutenden Finanzzentrum Europas

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Frankfurt: vom mittelalterlichen Marktplatz zur Finanzmetropole

Frankfurt war schon immer eine Stadt des Handels. Seit dem 11. Jahrhundert gibt es die Frankfurter Messe, die viele Reisende in die Stadt brachte. Viele Handelswege führten durch Frankfurt, das durch die günstige Lage in der Mitte Deutschlands  ein wichtiger Knotenpunkt ist – bis heute. In der Domstadt wurden seit dem Mittelalter die deutschen Könige gekrönt, was wiederum Menschen und damit Handel in die Stadt führte, außerdem brachte es der Stadt das Recht ein Münzen zu prägen.

Dennoch gab es Wucher und Betrug im mittelalterlichen Frankfurt, weil es zuviele unterschiedliche Währungen und keine einheitlichen Wechselkurse gab. Es musste eine neue Institution geschaffen werden, die den Regeln des Geldhandels folgte: Die Frankfurter Börse. Mitte des 18. Jahrhunderts boomte der Handel mit Staatsanleihen in Frankfurt und bedeutende Bankiersfamilien schufen sich hier ihre Niederlassungen (Bethmann, Metzler, Rothschild). Damit waren die Grundsteine des Finanzplatzes gesetzt.

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Frankfurt: Die alte EZB am Willy-Brandt-Platz

Die Bedeutung Frankfurts als Finanz- und Wirtschaftsmetropole stärkte sich noch als 1998 der Sitz der Europäischen Zentralbank nach Frankfurt gelegt wurde. Weitere wichtige Institutionen folgten. Die Europäische Zentralbank regelt die gesamte Geldpolitik für den Euroraum. Hier wird bestimmt wieviel Geld im Umlauf ist und wie hoch die Preise sind.

Frankfurt ist seinem Bild bis heute treu geblieben. Es ist die Stadt der Banken, des Geldes, der schwarzen Anzüge und weißen Hemdkragen. Wer nach Frankfurt kommt, der kommt nicht wegen Goethe oder der Grünen Soße, nein, der kommt wegen des Geldes, wegen der Jobs. Jeder vierte hat keinen deutschen Pass. Man spricht hier viele Sprachen, aber keinen Dialekt, man ist international und weltoffen und sich selbst vielleicht ein bisschen fremd. Doch nach Frankfurt kommen viele, die vom höher, schneller, weiter, träumen, die vom Geld träumen. Weil es wichtig ist, das Geld in dieser Stadt. Entweder du hast es oder eben nicht. Die Extreme sind hier vielleicht ein bisschen krasser wie anderswo. So ist Frankfurt.

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Frankfurt: Bulle und Bär vor der Börse am Börsenplatz (der Bär steht für fallende Märkte, der Bulle für steigende)

Mein Insidertipp:

Wenn die Opening Bell los geht, dann wird nicht mehr wie früher wild mit Zetteln in der Luft herumgewedelt, nein, heute findet der Handel an Monitoren statt. Wer schon immer mal den Brokern bei der Arbeit zu schauen wollte und jetzt Lust bekommen hat, ein bisschen Börsenluft zu schnuppern, der kann einen Blick aufs Parkett der Deutschen Börse werfen:

Deutsche Börse

Börsenplatz 4

Galerieblick aufs Parket: Eintritt kostenlos

Tägl. 10.30 Uhr und 12.30 Uhr