Die schönsten Aussichtspunkte auf Budapest

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Budapest – deine Donau, deine Brücken, dein Burgviertel

Die schönsten Aussichtspunkte auf Budapest: Burgberg und Fischerbastei

Budapest ist eine schöne Stadt. Wenn man ankommt und in ein Hotel im Pester Stadtteil eincheckt, dann weiß man das meist noch nicht, weil die Gebäude ein bisschen alt, ein bisschen grau wirken. Sobald man den Koffer abgestellt hat und einen Fuß vor das Hotel setzt, fängt die Stadt an, einen mit ihrem unwiderstehlichen Charme zu betören. Wie ein Parfum, das man das erste Mal auf die Haut sprüht, fängt die Stadt an, ihren lieblichen Duft nach und nach zu versprühen.

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Man hetzt nicht durch diese Stadt, wie man es sonst in Städten tut, man schlendert und passt sich ihrem Takt an, der einen wie von selbst ganz gemächlich an die schönsten Orte treibt. Ich habe keine Hektik und keine nervösen Menschenmassen erlebt, keine störenden Geräusche und keine nervenden Händler. Man ist einfach hier, um zu schauen. Spätestens wenn man die Donau erblickt, die die beiden Stadtteile Pest und Buda mit ihren wunderschönen und fotogenen Brücken verbindet, ist es um einen geschehen. Die Stadt ist wie geschaffen für Träumer und Melancholiker. Man muss sie nur einmal nachts sehen, wenn die Brücken hellbeleuchtet auf der Donau schimmern und der Burgberg mit seiner Fischerbastei im schönsten Licht auf der Budaer Seite strahlt. Dafür gibt es keine Worte mehr, sondern nur noch leise Melodien. Überhaupt ist die Stadt wie eine Melodie, die man nicht mehr vergessen mag. Ich denke dabei an den Film vom „Lied vom traurigen Sonntag“, eine wunderschöne Melodie, ein wunderbarer Film über Budapest in der Nazizeit. Das Lied vom traurigen Sonntag, das ist für mich ein Teil von Budapest, der mitschwingt, wenn ich durch die Straßen gehe, in die alten Kaffeehäuser mit Jugendstilelementen blicke und wenn ich den melancholischen Klängen der Geigenspieler auf dem Burgberg lausche. Die Geigen von Budapest, sie übertünchen mit ihrer schweren Melancholie die Leichtigkeit, die auf den Gassen der Pester Seite herrscht, sie erzählen Geschichten von Einsamkeit und von Traurigkeit und sie hängen über der vor Sommerhitze glühenden Fischerbastei. Irgendwie rühren sie mich, auch wenn sie nur für die Touristen spielen.

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Budapest ist wie eine traurige Melodie – wunderschön

„Paris des Ostens“ nennt man die ungarische Hauptstadt. Wieso habe ich nie verstanden. Wo Paris dreckig ist und nach Pisse stinkt, ist Budapest aufgeräumt und fotogen. Wo die Pariser arrogant sind, sind die Budapester herzlich. Und wo ich in Paris nachts nicht alleine sein möchte, ist Budapest noch immer lebendig, offen und cool. Für mich gewinnt die Donaumetrople im direkten Vergleich mit der Seine-Metropole eindeutig, auch wenn Paris natürlich auch seine Reize haben mag. Aber das muss jeder selber für sich rausfinden. Genauso wie jeder selber den Spirit der Stadt spüren mag, der für jeden vielleicht ein anderer sein wird.

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Aussicht auf Budapest unter den Brücken an der Donau: Unter Budapests Brücken ist es schöner als in Paris (excuse moi)

Hier oben auf dem Burghügel, da hat man die beste Aussicht auf die Donau, ihre Brücken, auf das Parlamentsgebäude und den Gellertberg. In der Matthiaskirche wurde einst das Kaiserpaar von Österreich, Sissi und Franz Josef, zum Königspaar von Ungarn gekrönt, unvergesslich die Filmszene aus den Sissi-Filmen, die ich mir zugegebenerweise jede Weihnachten anschaue. Die KK-Monarchie war geboren und sie prägte Ungarn in vielerlei Hinsicht. Franz Josef regierte im Parlamentsgebäude dahinter in ungarischer Uniform.

Die schönste Aussicht auf Budapest hat man von der Fischerbastei aus

 

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Budapest Aussicht: die Fischerbastei

Die Fischerbastei, die mit ihren merkwürdigen Zwiebeltürmchen wie eine Festungsmauer den Bergrand umzieht, soll an die Zelte der alten Magyaren erinnern und gehört zum Weltkulturerbe. Von hier oben auf die Stadt zu blicken, ist an sich schon ein ganz besonders Feeling, doch hier oben, mitten auf der Bastei mit einem Glas Champagner empfangen zu werden, das ist noch einmal exklusiver.

 

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Budapest Aussicht: savoir vivre geht auch im „Paris des Ostens“ – in Budapest

Mit dem Sektglas in der Hand entstehen zwar keine Fotos mehr, aber unvergessliche Momente. Die Stadt liegt uns hieroben zu Füßen und wir kosten das in jeder Sekunde aus. Das Mittagessen wartet auf unsere heitere Bloggergruppe bereits im Innern eines der Zwiebeltürmchen, in einem chic hergerichteten Turmspeißesaal mit Blick aufs Parlament. So fürstlich speise ich zugegebenerweise nicht oft, dafür darf es dann auch mal länger dauern.

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Budapest Aussicht von der St. Stephans Basilika über die Stadt und die Donau

Wer im Pester Stadtteil auf die St. Stephans Basilika steigt, der hat auch von der 96 Meter hohen Kuppel eine gute Sicht über die Stadt. Die Donau versteckt sich zwar zwischen alten Häusern, dafür liegt einem Pest zu Füßen, z.B. das bunte Ziegeldach der Markthalle. Doch die Aussicht hier oben kommt nicht an das Hochgefühl auf dem Burgberg ran.

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Budapester Stadtaussicht – von der St. Stephans Basilika

Budapest Aussicht von der Donau aus: Budapest, du traurige Lebendige

Wenn das Licht hinter den Hügeln verschwindet und die letzten Sonnenstrahlen auf der Oberfläche der Donau glänzen, wenn die Sonne die alten aber schönen Fassaden der Prachtbauten anstrahlt und in den Luxus-Hotel-Bars am Ufer Chillout-Klänge ertönen, dann ist ein Spaziergang an der Donau ein wunderschönes Erlebnis. Dann denkt man sich, wieso nur, bin ich nicht schon früher auf die Idee mit Budapest gekommen. Und während ich so gedankenverloren der untergehenden Sonne entgegenschlendere, stehe ich plötzlich vor diesem jüdischen Mahnmal und da ist sie wieder: diese melancholische Stille, die diese Stadt beherrscht wie keine andere. Wer vom Paralmentsgebäude südlich auf der Széchenyistraße entlanggeht, findet 60 Schuhpaare, die wie zufällig hier stehend an die Erschießung von Juden in den Jahren 1944 bis 1945 erinnern. Still schlendere ich weiter am Donauufer entlang zwischen Kettenbrücke, Freihheitsbrücke und Elisabethenbrücke. Worte – wozu braucht man hier Worte. Die Melodie vom traurigen Sonntag begleitet meine stillen Gedanken. Die Dunkelheit legt sich langsam über die Stadt. Budapest, du traurige Lebendige.

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Budapest – jüdisches Denkmal an der Donau

 

Filmtipp:

Das Lied vom traurigen Sonntag. ‚Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday‘ nach dem gleichnamigen Roman von Nick Barkow, Regisseur Rolf Schübel, Schauspieler: Ben Becker, Joachim Krol

Trailer anschauen

Literaturtipp:

Marai, Sandor: Die Glut

 

Vielen Dank an das Ungarische Tourismusamt, das mich zu dieser Bloggerreise eingeladen hat. Mein besonderer Dank geht an Bernadett und Eva für die super Organisation der Reise und die herzliche Betreuung vor Ort. Meine Ansichten in diesem Artikel entsprechen jedoch wie immer meinen eigenen persönlichen Eindrücken.