Blogstöckchen: Ein Buch, eine Tasche und ein Piccolo

Meine liebe Bloggerkollegin Martina von Talk around the world hat mir liebenswerterweise das Blogstöckchen zugeworfen und das heißt, dass ich euch nun drei Dinge vorstellen soll, die mich auf meinen Reisen immer begleiten.

Vorab gilt zu meinem Kofferpackritual zu sagen: ich bin unverbesserlich was das Kofferpacken angeht – so gern ich verreise, mich darauf freue neue Welten zu entdecken, so ungern packe ich meine sieben Sachen zusammen. Kofferpacken überfordert mich jedes Mal aufs Neue, ich mein, wie soll ich wissen, was ich in sieben Tagen anziehen soll? Wie das Wetter wird und welche Schuhe jetzt bitteschön zu jedem Outfit passen sollen? Deswegen zögere ich den Augenblick des Packens auch solange wie möglich hinaus, tolle Strategie, die alles immer noch schlimmer macht. Ich brauch stundenlang, meine Wohnung versinkt im Chaos und zwischendurch verliere ich mich hundertmal irgendwo im Internet. Manchmal habe ich komplett die falschen Sachen dabei weil ich optimistisch an die Sache herangehe und davon ausgehe, dass wenn Engel reisen, die Sonne lacht, somit fehlen dann öfter mal Pullis, wenn man sie eigentlich gebrauchen könnte, aber da heißt es dann Zähne zusammenbeißen. Trotzdem schaffe ich es, dabei nie was zu vergessen, irgendwie wundert mich das jedesmal selbst aufs Neue. Aber gut, von Dingen, die jeder immer dabei hat, kommen wir nun den drei Dingen, die niemals in meinem Gepäck fehlen dürfen:

1. Die Tasche

Ein ganz praktischer Wegbegleiter ist meine Longchamp-Tasche, die sich sogar zusammenfalten lässt. Sie hat mich schon auf sämtlichen Reisen begleitet, ist mit mir durch enge Altstadtgässchen in Italien gebummelt, hat einen Segeltörn durch die türkische Ägäis mit mir unternommen oder war mit mir auf einer steinalten Maya-Pyramide, um gemeinsam mit mir die sagenhafte Aussicht über den mexikanischen Dschungel zu genießen. Ihr Vorgängermodell ist mit mir auf der chinesischen Mauer herumspaziert. Bei diesen vielen Abenteuern sind wir uns immer sehr nah gekommen, manchmal haben wir uns regelrecht aneinandergeklammert. Wir haben schon viel gemeinsam erlebt, die Longchamp und ich und soviele gemeinsame Erinnerungen verbindet irgendwie, ich bin ihr jedenfalls bis heute treugeblieben. Mal sehen welche schönen Ziele wir noch gemeinsam entdecken werden und wo diese Liebesgeschichte uns noch hinführt.

2. Das Buch

Wer mich gut kennt, der weiß, dass ich niemals ohne Bücher kann. Unter ihnen ist auch immer ein ganz bestimmtes: Das schwarze Buch. Ohne das fühle ich mich komplett unvollständig, es ist zwar nicht so schlimm, wie wenn man ohne Handy oder ohne Ohrringe das Haus verlassen würde, aber es muss trotz enormen Gewicht im Handgepäck immer mit. Darin befinden sich alle Papiere, Geburtstage und eine Jahresübersicht, in der ich mit gelbem Neonmarker meine Urlaubstage reinschreibe, nur um immer wieder gerne draufzuschauen. Ich mein sowas geht mit Handy gar nicht, oder sieht nicht so gut aus oder irgendwie hat es einfach nicht den gleichen Effekt oder vielleicht bin ich auch nur altmodisch bei sowas. Aber immer wenn ein neues Jahr beginnt, ist es mir ein großes Verlangen und eine große Freude von Hand alle Geburtstage und wichtigen Adressen da reinzuschreiben. Es ist mein Neujahrs-Ritual. Gleichzeitig stehen da manchmal Gedanken drin und Notizen über meine Reiseerlebnisse.

 

3. Meine Mutter und ihr Piccolo

Habe ich es endlich geschafft, meinen Koffer fertig zu packen, ruft meine Mutter an und fragt: „und hast du auch den Piccolo eingepackt?“ „Ja, Mutter“. Zur festen Reisetradition meiner Mutter gehört nämlich auch immer ein Piccolo, der wird sofort bei jeder Zugfahrt, Autofahrt oder als das noch möglich war, im Flugzeug ausgepackt und mit einem breitem Grinsen ausgetrunken und der Urlaub konnte für meine Mutter beginnen. Klar, dass sie der festen Überzeugung ist, dass auch ich diese Tradition weiterführen müsse. Und das alles wird noch besser: als ich einmal mit meiner Mutter und ihrem Vater, also meinem Opa, im Flugzeug nach Budapest saß, das Flugzeug grade in der Luft war und noch nicht mal der Signalton zum Abschnallen zu hören war, beugten sich beide fast gleichzeitig vorn hinunter, kramten in ihren Taschen herum und zogen mit einem breiten Grinsen im Gesicht jeweils eine kleine Flasche heraus. Meine Mutter hatte zwei Piccolo in der Hand (einer für mich) und mein Opa eine kleine Flasche Rotwein. Die mitgebrachten Getränke wurden dann genüsslich getrunken (damals gab`s noch keine Handgepäckregelung). Damit begann also das Urlaubsfeeling. Dass meine Mutter das macht, ist ja eine Sache, aber mein Opa auch? Ich guckte nur noch kopfschüttelnd aus dem Fenster, war aber ganz zufrieden auch einen Piccolo in der Hand zu halten. Von da an, muss immer ein Piccolo mit.

So jetzt wisst ihr Bescheid, welche Granitsteine sich in meinem Handgepäck verbergen. Und damit gebe ich das Blogstöckchen weiter an meine Kollegen:

Janett von Follow your Trolley, Jana von Sonne & Wolken, Susi Maier von black dots white spots.

Die Spielregeln und die Erfindung des Blogstöckchens findet ihr auf der Outdoorseite – diese drei sind immer mit dabei: hier.